Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
Vom Netzwerk:
unseligen Krieg von 3039 umgekommen. Ja, sie war eine Kriegerin gewesen, aber Rose hatte sich nie damit abfinden können, welche Verschwendung ihr Tod gewesen war. Jedes Kind trauerte um einen verlorenen Elternteil, das war nur natürlich, aber sein Verlust ging tiefer. Soweit es Rose betraf, hatten Prinz Hanse Davion vom Vereinigten Commonwealth und andere mit ihrer Habsucht und ihrem Größenwahn seine Mutter auf dem Gewissen. Gegen Invasoren wie die Clans zu kämpfen, war eine Sache, aber einen Krieg über den Besitz von ein paar längst ausgebeuteten Welten vom Zaun zu brechen, eine ganz andere.
    Diese starke Abneigung Davion gegenüber hatte Rose den Zorn seines Vaters eingetragen. Soweit es Cornelius Rose betraf, war Hanse Davion ein Heiliger. Rose konnte sich dieser Ansicht allerdings nicht anschließen, nur weil Davion den Highlanders die Rückkehr nach Northwind ermöglicht hatte, insbesondere deswegen nicht, weil es die Davion-Herrscher gewesen waren, die sie überhaupt erst von ihrer Heimatwelt vertrieben hatten. Rose hatte Hanse Davion den Tod seiner Mutter nie verziehen, aber der Tod des Prinzen hatte seine Haltung dem Vereinigten Commonwealth gegenüber etwas gemildert. Außerdem hatten der Tod seiner Mutter und das Zerwürfnis mit seinem Vater ihn zu ComStar getrieben, und das war trotz der jüngsten Ereignisse gut für ihn gewesen. Er schätzte seine Zeit bei den ComGuards hoch ein, auch wenn es vielleicht kein fairer Handel gewesen war.
    Wie immer wirkte das Haus fremd auf Rose. Er hatte fast elf Jahre hier gelebt, aber irgendwie hatte er nie das Gefühl gehabt, es gehöre ihm oder seiner Familie. Er hatte es immer als Privatbesitz seiner Mutter gesehen, genau wie ihren Donnerkeil. Rose fragte sich, was wohl aus Tea Bowl geworden war.
    Diesen Namen hatte der Kampfkoloß seinem Bruder Danny zu verdanken gehabt, der als Kleinkind die typischen Schwierigkeiten mit der Aussprache bestimmter Begriffe gehabt hatte. Und selbst als Danny alt genug gewesen war, den Mech korrekt zu bezeichnen, hatte Marie ihre geliebte Maschine weiter Tea Bowl genannt. Jetzt, wo Danny tot war, hatte sein Vater den Mech wahrscheinlich an die Highlanders zurückverkauft.
    »He, du!«
    Der Ruf von der Veranda riß Rose aus seinen Träumereien. Er wußte nicht, wie lange er mitten auf der Straße gestanden hatte, aber seine Anwesenheit hatte offensichtlich jemandes Aufmerksamkeit erregt.
    »Was stehst du auf der Straße rum und starrst mein Haus an?«
    Das Mädchen auf der Veranda schien rechtschaffen verärgert. Rose schätzte ihr Alter auf höchstens achtzehn Jahre. Sie stand selbstbe
    wußt vor der offenen Tür, die Hände in die Hüften gestemmt. Ihre enganliegende Kleidung zeichnete einen athletischen Körper nach, schlank, mit langen Gliedern und breiten, muskulösen Schultern. Rose schätzte sie als Schwimmerin ein, aber ihr langes dunkles Haar schien dazu nicht zu passen.
    »Sorry.« Rose trat von der Straße auf den Gehsteig. »Ich suche nach dem Haus von Cornelius Rose.« Der Gedanke, daß die Familie umgezogen sein könnte, war Rose nie in den Sinn gekommen, aber jetzt, nachdem sowohl seine Mutter als auch Danny tot waren, konnte es durchaus sein, daß der alte Mann mit seiner Tochter in Taras Techviertel umgezogen war. Dann erkannte er das Mädchen.
    »Rianna?« Rose setzte sich in Bewegung, wurde immer schneller, je näher er dem Haus kam. Die Verärgerung auf der Miene des Mädchens wurde zu Besorgnis. Anstatt zu fliehen, sank sie in eine geduckte Abwehrhaltung. Rose erkannte, welche Wirkung er auf sie hatte, und hielt vor den Verandastufen an.
    »Rianna Rose?«
    Das Mädchen entspannte sich und kam hoch. Ihre Miene war vorsichtig fragend.
    »Rianna«, sagte er. »Ich bin es, Jeremiah.« Rose stand still, die Hände an den Seiten.
    Rianna betrachtete ihn, als sei der Name nicht zu ihr durchgedrungen. Dann erkannte sie, was er gesagt hatte.

    »Jeremiah!« Ohne Vorwarnung sprang das Mädchen von der Veranda in Rose’ Arme. Der wurde beinahe umgeworfen, konnte sich aber gerade noch rechtzeitig fangen. Rianna war schwerer, als er erwartet hatte, aber er schloß sie in die Arme, als sie ihm um den Hals flog.
    »Ich wußte, daß du nach Hause kommst. Ich wußte es.« Rose drückte die Schwester, die er fünfzehn Jahre nicht gesehen hatte. Er versuchte mehrmals, sie abzusetzen, aber sie ließ ihn einfach nicht los. Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als sie halb auf die Veranda zu schleppen und sich auf die

Weitere Kostenlose Bücher