BattleTech 19: Stahlgladiatoren
schüttelte er den Kopf und gab das Ergebnis bekannt.
»Der Antrag ist abgelehnt.«
»Wir kommen zur Abstimmung. Jeremiah Rose beantragt, verfügbare Mechs zu kaufen, um Krieger gegen die Clans auszurüsten. Wie lautet eure Entscheidung?« Wieder wurden die Stimmen gezählt. Wieder schüttelte Cochraine den Kopf.
»Der Antrag ist abgelehnt.«
»Wir kommen zur letzten Abstimmung. Jeremiah Rose beantragt, unter den Highlanders MechKrieger zu rekrutieren, die unter seinem Befehl gegen die Clans kämpfen sollen. Wie lautet eure Entscheidung?« Rose verspürte das dringende Verlangen, sich irgendwo vor den Blicken der Menge zu verkriechen, aber er kämpfte dagegen an. Wenn er schon unterlag, würde er es erhobenen Hauptes tun.
»Der Antrag ist abgelehnt.«
»Jeremiah Rose, die Versammlung der Krieger lehnt deinen Antrag ab und verweigert dir das Recht, die Krieger der NorthwindHighlanders zu rekrutieren, auszubilden oder anzuführen. Da du jedoch von Geburt wenn nicht von deinen Taten her ein Highlander bleibst, hast du das Recht, auf Northwind zu bleiben, so lange du willst und den Erlassen dieser Versammlung Folge leistest. Weiterhin hast du durch deine Geburt und die Tradition der Highlanders das Recht, innerhalb deiner Familie Krieger zu rekrutieren, die bereit sind, dir zu folgen, sofern sie nicht bereits anderweitig unter Vertrag stehen oder Northwind auf irgendeine Weise verpflichtet sind. Alle so rekrutierten Krieger müssen jedoch wissen, daß sie nicht für Northwind kämpfen, sondern nur für dich persönlich. Sind dir diese Punkte klar, Jeremiah Rose?«
Vom plötzlichen Wandel der Ereignisse und der schnellen Entscheidung der Versammlung überrumpelt, konnte Rose nur nicken. Senn stand abrupt auf. Die übrigen Kommandeure und die versammelten Krieger taten es ihm nach.
»Die Entscheidung dieser Versammlung ist endgültig. Krieger, die Sitzung ist auf Morgen vertagt.«
3
Tara, Northwind
23. April 3054
»He, Rose, warten Sie!«
Rose ging die Delancy Street hinab. Beim Klang der Frauenstimme hinter sich drehte er sich um. Es erstaunte ihn, daß ihn jemand im schummrigen Abendlicht erkannt hatte, aber diese Frau hatte ihn schon bei noch dunkleren Lichtverhältnissen gesehen.
»Guten Abend, Käpten McCloud.« Rose behielt die Hände in den Taschen, als Rachel McCloud die schmale Hand in seine Armbeuge steckte.
»Ach, jetzt bin ich wieder Käpten McCloud. Ist das angesichts der letzten Monate nicht etwas förmlich? Oder hast du vergessen, daß ich und mein Landungsschiff dich persönlich nach Northwind gebracht haben?« Sie sah zu Rose hoch, während sie weitergingen, aber er weigerte sich, ihren Blick zu erwidern.
Seine Gedanken wanderten zurück zum Flug von Terra nach Northwind. Er und Rachel hatten sich auf Anhieb verstanden und waren während der gesamten Zeit fast unzertrennlich gewesen. Er mußte unwillkürlich über die plötzlich so fernen Erinnerungen lächeln. Nach dem Abschied von Terra und ComStar war er so närrisch gewesen zu glauben, jetzt sei alles möglich. Inzwischen war er vom Gegenteil überzeugt.
»Laß mich raten: Es ist nicht so toll gelaufen vor der Versammlung.«
Rose blieb abrupt stehen und sah auf sie hinab. Rachel McCloud war für eine Frau recht groß, aber Rose überragte sie noch um einiges. Er nutzte seine Größe nur selten zu seinem Vorteil aus, aber diesmal machte er eine Ausnahme.
»Du hast offensichtlich auf mich gewartet, und die Versammlung ist seit zwei Stunden zu Ende. Du weißt genau, was passiert ist.« Er drehte sich um, streifte McClouds Hand ab und ging weiter. Nach drei Schritten traf ihn ein Wurfgeschoß am Ohr. Der Schmerz brachte ihn zum Stehen, aber noch während er die Hand an den Kopf hob, ließ der Schmerz nach. Er sah sich zu Rachel um, die sich bewußt außer Reichweite hielt.
»Was, zur Hölle, sollte das?« Sein Ohr schmerzte noch immer, aber die Haut war nicht verletzt. Es hatte gerade ausgereicht, ihr seine Aufmerksamkeit zu sichern.
»Dich in die Wirklichkeit zurückholen, Adept.«
»Nenn mich nicht so. Du weißt, daß ich das nicht mag.« Rose zog die Schultern nach hinten und drehte sich zu McCloud um, die sich in der Mitte des Gehsteigs aufgebaut hatte.
»Hör auf, dich wie ein Idiot zu benehmen, dann ist es nicht nötig.«
»Ich benehme mich nicht wie ein Idiot.« Aber noch während er die Worte aussprach, erkannte Rose, daß sie recht hatte. Er benahm sich dumm – oder zumindest, als wäre er besiegt, und das war genauso
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