Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
Vom Netzwerk:
und ihr Schwesterschiff, die Io, waren vor kurzem bei einem Überfall auf die Jadefalken schwer beschädigt worden. Beide Schiffe benötigten ausgedehnte Reparaturen in den Raumwerften von Skye, bevor sie wieder in Dienst gestellt werden konnten. Die Medea war ausgeschlachtet worden, um die Io soweit instandzusetzen, daß sie diese Reise machen konnte. Sie sollte wieder zusammengeflickt und nach Skye geschickt werden, sobald Ilse Martinez zurück war.
    Dadurch war Oberleutnant Longo zur Zeit ein Kapitän ohne Schiff, und die Chance, der Legion an anderer Stelle dienen zu können, bis er nach Skye abfliegen konnte, schien ihn durchaus zu befriedigen. Er wirkte allerdings erleichtert, jemanden zu sehen, an den er die Verantwortung abgeben konnte.
    »Bericht«, schnarrte de Villar, als er zusammen mit McCall in die Mittelsenke stieg, im Alltagsgebrauch auch als Schlangengrube bezeichnet, von der aus alle Aktivitäten des GLS koordiniert wurden. McCall bemerkte, daß auf einem Monitor, dessen Lautsprecher abgestellt war, die Übertragung der Feierlichkeiten lief. Aber im Augenblick wurde er von niemand beachtet.
    »Keine weiteren Sprechfunkmeldungen, Herr Kommandanthauptmann«, antwortete Longo von seiner Position vor dem Hauptmonitor. »Wir haben die Routinemeldung vom Anflug der Antilope erhalten, dann kam die Warnung. Mehrere ankommende Sprungschiffe ohne Transponder, potentiell feindlich. Seitdem nichts mehr, aber wir haben eine offene KUT.«
    Der Battaillonskommandeur ließ sich in einen leeren Sessel sinken und stieß einen Finger in Richtung des Techs an der benachbarten Konsole. »Sie – KommTech. Wie groß ist Verzögerung zur Gray Skull?«
    »Achtundzwanzig Minuten, Herr Kommandanthauptmann«, stammelte der Tech.
    »So lange? Verdammt…« De Villars Miene wurde noch düsterer. »Na, da läßt sich wohl nichts dran ändern.«
    Die Zeitverzögerung bei Funkverkehr über interplanetare Distanzen war für Bodentruppen immer wieder eine unangenehme Überraschung. Da es unmöglich war, ein Hyperraumfeld innerhalb einer größeren Schwerkraftsenke aufzubauen, mußten Sprungschiffe in großer Entfernung der Sonne bleiben. Außerdem hatten Magnetfelder die unangenehme Eigenschaft, Hyperraumsprünge zu stören, so daß die meisten Sprünge von speziellen Sprungpunkten in entsprechender Entfernung über den Polen des Zentralgestirns durchgeführt wurden. Die Gray Skull befand sich am Nadirsprungpunkt des Systems, etwas weniger als vier Astronomische Einheiten entfernt, und die mit Lichtgeschwindigkeit reisenden Funksignale brauchten fast eine halbe Stunde, um diese Strecke zu überbrücken. Bei einer Stunde Verzögerung zwischen dem Abschicken einer Frage und der Ankunft der Antwort war ein normales Gespräch unmöglich. Die einzige praktische Kommunikationsweise bestand im Senden ganzer Blöcke von Informationen oder Anweisungen. Anschließend drückte man die Daumen, daß sich die Situation in der Zwischenzeit nicht so grundlegend geändert hatte, daß die Sendung bei Eintreffen am Ziel nicht schon reine Makulatur war.
    »Irgendwas in der KUT, womit wir was anfangen können?« De Villars Frage war an Longo gerichtet. Der ärgerliche Tonfall war ein eindeutiger Hinweis darauf, wie besorgt er war, dachte McCall. Als junger Lanzenführer war de Villar zwar unberechenbar gewesen, aber scheinbar immun gegen Zweifel und Furcht, und heutzutage ließ er sich nur in den seltensten Fällen irgendein Gefühl anmerken. Wenn er seine Maske so weit fallen ließ, mußte de Villar äußerst nervös sein.
    »Nein, Sir«, erwiderte der OvD. »Aber dafür ist es auch noch sehr früh.« Die KUT-Leitung, die Kommunikations- und Telemetrieleitung von Bord des Sprungschiffs enthielt breitgefächerte Daten, einschließlich konstanter computererstellter Lageberichte, Ortungsaufzeichnungen und anderer Informationen, die etwas über die Ankömmlinge aussagen konnten. Aber es würde seine Zeit dauern, bis die Gray Skull etwas von Wert herausfand. Auch dort am Sprungpunkt würde die Zeitdifferenz aufgrund der Entfernung zu Verzögerungen führen, sofern die möglichen Angreifer nicht geradewegs vor Rodlands Nase materialisierten. Bis die Ortungsgeräte die Daten erfaßten, würden diese Sekunden oder sogar Minuten alt sein, und angesichts der Entfernungen im Weltraum konnte man erst mit brauchbaren Berichten rechnen, wenn das Schiff nah genug für eine optische Abtastung der fremden Flotte heran war.
    Und von da an würde es noch fast eine halbe

Weitere Kostenlose Bücher