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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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immer ziemlich hoch.«
    Die Abwärme war wohl das schwerste Problem, das sich aus den gewaltigen Energiemengen ergab, die ein BattleMech barg. Die bloße Bewegung der Maschine genügte, um ungeheure Hitzemengen zu erzeugen. Das Abfeuern von Waffensystemen, insbesondere von Hochleistungsenergiewaffen wie den beiden Lasern des Dunkelfalke, verschärfte das Problem noch. BattleMechs waren mit Wärmetauschern ausgerüstet, um die entstehende Hitze abzuleiten, aber noch kein Mech hatte die Fabrikanlagen mit genug Wärmetauschern verlassen, um dieses Problem völlig zu lösen. Es gab zu viele andere Bauteile, die nicht minder wichtig waren – Panzerung, Waffen, Elektronik – und bei der Konstruktion mußte man ständig zwischen Vor- und Nachteilen abwägen.
    Die Schwierigkeit lag darin, daß eine zu hohe Temperatur erheblichen Schaden an der Elektronik eines BattleMechs anrichten konnte. Sie konnte sogar das Lebenserhaltungssystem überlasten und den Piloten rösten. Deshalb war ein Regelschaltkreis, der die gesamte Maschine abschaltete, wenn der Hitzestau zu groß wurde, ein integraler Bestandteil der Kühlanlage. Und falls der Dunkelfalke sich automatisch abschaltete, wurde er zu einer Zielscheibe. Gates würde keine Zeit haben, ihn wieder in Betrieb zu nehmen. Dann würde er in jedem Fall aussteigen müssen.
    Diesmal zögerte Alex nicht. »Schlimme Zeiten erfordern drastische Maßnahmen, Drei. Zielerfassung aktivieren und bereitmachen. Wir werden uns den Bastard schnappen, wenn er über den Kamm kommt.«
    »Ja, Sir.« Gates klang nicht allzu überzeugt. Alex konnte ihn verstehen. Sein Partner flirtete nicht nur mit einer GefechtsfeldStillegung, in seinen Gedanken nagte noch eine andere Furcht. Ein überhitzter Mech konnte zur Todesfalle werden, wenn die Rettungsautomatik versagte. Kein geistig gesunder MechKrieger verspürte ein Verlangen danach, auf dem Rotstrich zu tanzen.
    »Ich muß wohl verrückt sein«, murmelte Alex bei sich und konzentrierte sich ganz auf den Hauptschirm. Wenn seine Vermutung stimmte, würde der Pilot des Kampftitan keine Zeit und Mühe auf eine komplizierte indirekte Vorgehensweise verschwenden. Er würde sich auf Größe und Feuerkraft verlassen, um die beiden Gray-DeathMaschinen zu erledigen. Und das bedeutete, er mußte jeden Moment drüben am Hügelkamm auftauchen…
    »Ziel! Ziel!« Gates schrie die Warnung im selben Augenblick, in dem das runde Kanzeldach des Kampftitan auf Alex’ Bildschirm auftauchte. Er kämpfte gegen den Drang an, seine Vorgabe zu brechen und einen schnellen Schuß auf den Kopf des Gegners abzufeuern. Ein Kopftreffer konnte selbst den schwersten Mech in kürzester Zeit erledigen, aber wenn er sein Ziel verfehlte, hatte er keine Chance mehr, seinen ursprünglichen Plan durchzuführen. Und das hätte eine weitere von McCalls Regeln gebrochen: Tausche niemals einen sicheren Treffer gegen einen möglichen Abschuß. Alex hielt die Hand über dem Steuerknüppel.
    Der Kampftitan schien in Zeitlupe den Hang hinaufzuklettern. »Ganz ruhig«, ermahnte Alex. Das galt auch ihm selbst, nicht nur Gates. »Noch nicht… Jetzt! Feuer! Feuer!« Er stieß den Feuerknopf herab noch während er den Befehl schrie.
    Nach kurzem Zögern bearbeitete der Computer die Zielinstruktionen und richtete die Geschütze auf die feindliche Maschine. Die Feuerleitsysteme eines Mechs konnten individuelle Zielpunkte mit großer Genauigkeit anwählen, aber dies führte zu einer erheblichen Senkung der Schußfrequenz. In einem normalen Gefecht war das absolut unannehmbar, aber unter den jetzigen Umständen konnte es sich Alex leisten. Er hatte den Computer angewiesen, das gesamte Arsenal des Schütze auf den Torso des Kampftitan abzufeuern, wo dessen Laser und Kurzstreckenraketen konzentriert waren. Selbst angesichts der dicken Panzerung zum Schutz dieser Waffensysteme mußte ein derartiges Bombardement Schaden anrichten. Außerdem würde eine Treffersalve die Temperatur des Gegners in die Höhe treiben, wenn auch nicht so schnell wie die des Schütze.
    Gates feuerte gleichzeitig, und seine Laser und Autokanone erhöhten die Gewalt des Angriffs noch. Alles in allem würde der Angriff des Dunkelfalke wahrscheinlich mehr Wirkung zeigen als der des Schütze, weil die Bewaffnung des leichteren Mechs besser auf die Entfernung zu ihrem Ziel abgestimmt war. Die Schadensanalyse bestätigte Alex’ Schätzungen bereits. Nur ein paar seiner LSR hatten das Ziel getroffen. Die Entfernung war einfach zu gering

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