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SGK318 - Lady Draculas Vampir-Villa

SGK318 - Lady Draculas Vampir-Villa

Titel: SGK318 - Lady Draculas Vampir-Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    Als das Telefon klingelte, veränderte dies sein Leben von Grund
auf. Aber das wußte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
    Andrew Green, vierundvierzig, Junggeselle, saß über seiner Briefmarkensammlung
und ordnete voller Stolz einige neue Objekte.
    Es war früher Abend, draußen war es noch nicht dunkel. Green
wohnte in einem alten Haus nahe dem Hyde Park und hörte durch die geschlossenen
Fenster den zum Marble Arch rollenden Verkehr. Die Pfeife eines
Verkehrspolizisten, der an der Kreuzung stand, um eine ausgefallene Ampel zu
ersetzen, rundete die geräuschvolle Situation. Green lebte allein, er hatte so
gut wie keine Bekannten und Freunde. Um so erstaunter war er, daß das Telefon
anschlug.
    Das kam fast nie vor.
    Meistens war er es, der Leute anrief. Und dann waren es entweder
Geschäftskollegen oder der Briefmarkenhändler um die Ecke, mit dem er ein wenig
fachsimpelte.
    Sicher eine Fehlverbindung, dachte er, als er sich wie abwesend
meldete, ohne den Blick von den fein säuberlich vor ihm ausgebreiteten bunten
Marken zu nehmen.
     
    *
     
    »Hallo, Andrew«, sagte eine weibliche Stimme nur.
    Green fuhr zusammen.
    Die Stimme war ihm unbekannt, redete ihn aber vertraulich an ...
Dabei gab es in seinem Bekanntenkreis keine weibliche Person, die ihm nahe gestanden
hätte. Er war nach den Ereignissen damals zu einem wahren Frauenfeind geworden.
Die Sache mit Daisy war ihm an die Nieren gegangen.
    »Ja, hallo? Wer ist denn da?« fragte er unwirsch. Der Gedanke, daß
ihn jemand an der Nase herumführte, und dazu noch eine Frau, ärgerte ihn.
    »Na, rate mal!« wurde er aufgefordert. »Erkennst du nicht meine
Stimme?«
    »Nein.«
    »Denk’ mal scharf nach, Andrew. Du kommst bestimmt dahinter.«
    »Ich habe keine Ahnung. Tut mir leid, Madame!«
    »Madame?« Sie zog dieses Wort, lachte leise, und es war etwas in
ihrem aufreizenden Ton, der Green elektrisierte. Er legte die Pinzette aus der
Hand. »Madame, Andrew? So hast du mich nie genannt ... kommst du wirklich nicht
dahinter, wer mit dir spricht?«
    In der Frage lag ein Hauch von Traurigkeit.
    Ein Gedanke drängte sich Green auf. Mit solcher Macht, daß er
erschrak. Nein! Es konnte nicht sein ...
    »Nun, immer noch keine Ahnung?« hakte die Sprecherin nach.
    Andrew Green schluckte. Sein wächsernes Gesicht schien zu
erstarren. Er umklammerte den Hörer so stark, daß die Knöchel weiß
hervortraten.
    Alles in ihm wehrte sich gegen den Verdacht, der in seinem Innern
aufstieg, und den er doch nicht einfach beiseite fegen konnte. Der Name lag ihm
plötzlich auf der Zunge, und er mußte ihn aussprechen, ob er wollte oder nicht.
    »D-a-i-s-y?« fragte er schwer.
    »Du kennst sogar meinen Namen noch. Na also!«
    Er glaubte zu träumen. Mit einer fahrigen Bewegung strich er sich
durchs Haar.
    Damals ... das lag fünfzehn Jahre zurück ... Es schien, als würde
die Vergangenheit ihn plötzlich wieder einholen.
    Er war unfähig zu sprechen.
    Dafür redete sie um so mehr.
    »Ich kann mir denken, was in dir vorgeht, Andrew. Auch ich habe
lange mit mir gekämpft, ehe ich’s gewagt habe anzurufen. Aber ich hab’s getan,
und das ist die Hauptsache ... Ich möchte dich Wiedersehen, Andrew.«
    Hörte er richtig?
    Sein Herz schlug wie rasend. Seine Hände begannen zu zittern.
    Was damals geschehen war, hatte ihn tief in der Seele getroffen.
Er hatte Daisy gehaßt und verflucht, sogar der Gedanke, sie zu töten, war ihm
gekommen, weil er sie so sehr geliebt hatte .
    Sie war mit dem anderen Mann auf und davon, und er hatte
eigentlich nicht damit gerechnet, je wieder etwas von ihr zu hören. Der Mann,
den sie kennengelernt hatte, war reich gewesen. Er hatte sie mitgenommen auf
die Bahamas, wo er in Nassau zwei große Hotels besaß.
    Das alles ging Andrew Green sofort durch den Kopf. Innerhalb
weniger Sekunden liefen die Ereignisse vor fünfzehn Jahren nochmal vor seinem
geistigen Auge ab.
    Er sah Daisy Muldon vor sich, jung, schön, verführerisch ... mit
dem kastanienroten Haar, den grünsten Augen, die er je gesehen hatte, und der
feinen kleinen Nase, die ihrem Gesicht mädchenhaften Ausdruck verlieh ...
damals war Daisy achtundzwanzig gewesen, nun war sie dreiundvierzig . fünfzehn
Jahre, die an keinem von ihnen spurlos vorübergegangen waren.
    Wie mochte sie jetzt aussehen?
    »Ich weiß, es klingt verrückt«, vernahm er ihre Stimme wie aus der
Unendlichkeit. »Fünfzehn Jahre . die kann man nicht so einfach beiseite
wischen. Kann man das wirklich nicht, Andrew?«
    Sie sprach

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