BattleTech 20: Die Stunde der Helden
er das Krachen des Takfunks. »Okay, okay, die Übung ist vorrrbei. Abschalten, Lads. ‘s hat kein Sinn, noch weiterrzumachen!«
Die riesige Faust auf Alex’ Sichtschirm verblaßte, und die Sensoren lieferten wieder reale Bilder an Stelle der Projektionen des Übungsprogramms. Alex Carlyle sackte in seinem Pilotensitz zusammen. Der Schweiß lief ihm am Körper hinunter, und das kam nicht allein von der Hitze im Innern des Cockpits. Die Übung war zu Ende, und seine Kadetten hatten den Kampf verloren.
»Brring deine Baerns zurrück ins HQ und melde dich im Besprrrechungsrraum.« Der schwere Akzent von Kommandanthauptmann Davis McCall war unverwechselbar.
Dann drang Caitlin DeVries’ Stimme über den privaten Funkkanal der Lanze. »Himmel hilf«, hörte Alex sie murmeln.
2
Brander, Glengarry
Mark Skye, Vereinigtes Commonwealth
31. März 3056
»Ich weiß nicht, was ich mit dirr machen soll, Alex. Seit gut zwanzig Jahrn gabs in dieserr Einheit keinen MechKriegerr mehr, derr’n Mech so gut führrn konnte, aber ‘tist nicht genug! Bei weit’m nich, Laddie, und das kennst du ganz genau.«
Alex Carlyle rutschte in seinem Stuhl hin und her und wünschte sich irgendwo anders zu sein. Das Büro war klein und spartanisch eingerichtet, mit einem einzelnen Fenster, durch das die niedrigen Gebäude des Brander-Wildnis-Trainingszentrums zu sehen waren. Hier führte die Gray Death Legion ihre Manöver durch, und hier wurden die MechKriegerkadetten der Einheit ausgebildet. Ein gängiger Witz unter den Kadetten besagte, daß der einzelne für Kadetten reservierte Stuhl in diesem Büro bewußt so unbequem wie möglich gehalten war, und heute nahm Carlyle das für bare Münze. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, sich nach dem morgendlichen Manöverfiasko zu duschen oder umzuziehen. Also saß er Davis MacCall schmutzig, verschwitzt und in Unterwäsche gegenüber, statt in der regulären Kadettenuniform. Am liebsten hätte er sich ins nächste Mauseloch verkrochen – nach ein, zwei Stunden unter einer Sonardusche.
Er zwang sich, dem Waffenmeister der Gray Death Legion zuzuhören. Kommandanthauptmann Davis McCall war einer der ersten Mechpiloten der Einheit gewesen, noch zu den Zeiten, als Alex’ Vater und dessen Leute sich als neugegründete Söldnerkompanie beweisen mußten. McCall hatte an den meisten großen Schlachten jener frühen Tage teilgenommen, auf Verthandi und Sirus, auf Helm und Baldur, Gram und all den übrigen Welten der Inneren Sphäre, auf denen die Söldner unter dem Totenkopfbanner in den schier endlosen Nachfolgekriegen Blut vergossen hatten.
Der Veteran von Caledonia hatte sich dabei nicht wenige Narben eingehandelt. Sein rotes Haupthaar und der Bart waren inzwischen grau meliert, das rechte Auge ein bionisches Implantat und sein linker Arm war wie der des Mechs, den er führte, eine künstliche Apparatur aus Plaststahl und Myomerfasern. Aber trotzdem war er noch immer ein integraler Bestandteil des inneren Zirkels von Freunden und Stellvertretern um Grayson Death Carlyle. Heutzutage kletterte der stämmige McCall nur noch selten in eine Pilotenkanzel, aber als Waffenmeister konnte er seine taktischen Fähigkeiten und die jahrelange Erfahrung im Feld gut bei der Ausbildung junger Rekruten einsetzen, die sich auf eine Karriere bei der Legion vorbereiteten.
»Dein alterr Vaterr wirrd garrnae errfreut über dien Leistungszeugnis dieses Quarrtal sein, Laddie«, fuhr McCall fort und schüttelte langsam den Kopf. »Wenn err von seinem wee Ausflug nach Tharrkad zurrückkimmt, wirrd er aye verrärrget darrüber sein, wie weit du zurrückgefallen bist.«
Die regelmäßigen Leistungszeugnisse jedes Kadetten im Trainingsprogramm des Grauen Todes ließen dem Schlendrian keine Chance. Ein schlechtes LZ konnte den Hoffnungen eines Kadetten auf eine Festanstellung ein Ende bereiten, noch bevor sie richtig erblüht waren.
Alex hatte die Möglichkeit eines schlechten Zeugnisses nie ernsthaft in Erwägung gezogen. In der Theorie erzielte er höhere Zensuren als irgendein anderer Kadett, und auch seinen BattleMech beherrschte er besser als alle anderen. Außerdem war er Grayson Carlyles einziger Sohn und Erbe.
Er setzte zu einer Erwiderung an, aber dann besann er sich eines besseren. Wenn er jetzt etwas sagte, mußte das so klingen, als erwarte er eine Sonderbehandlung, als berufe er sich auf den Namen seines Vaters. Und er wäre lieber gestorben, als das zu tun.
McCall blieb stehen und beugte sich über den
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