Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
Vom Netzwerk:
Posten übernehmen, wenn Takudas Herrschaft endete, und wie sollte dieser Zeitpunkt festgelegt werden? Der DEST-Kommandeur wollte eine wichtige Rolle in der Regierung spielen, aber er hatte kein Bedürfnis, die Regierung zu SEIN. Die Lichter auf der Landungsschiffbrücke brannten bis spät in die Nacht, während sie über dem Dilemma brüteten.
Es waren die Flüchtlinge und der Rest der DESTler, die das Problem schließlich lösten. Sie erklärten sich bereit, Takuda für ein Standardjahr die absolute Befehlsgewalt zu übertragen. Anschließend wollten sie in einer erneuten Versammlung entscheiden, wie es weitergehen sollte. Ja, damit gaben sie dem Militär die absolute Macht in ihrer Gemeinschaft, aber nachdem sie Takuda sowohl im Kampf als auch bei Verwaltungsaufgaben erlebt hatten, waren sie bereit, ihm zu vertrauen. Außerdem schien niemand sonst in ihrer Gruppe für diese Aufgabe geeignet, warum also sollten sie keine Regierung nach dem Vorbild einer Familie aufbauen, die einem Pater Familias gehorchte? Ihre Gruppe war klein genug dafür. Soweit es die Flüchtlinge anging, waren Takudas größte Stärken seine Nachdenklichkeit und der Unwillen, seine Macht auf arrogante oder selbstsüchtige Weise zu mißbrauchen. Seiner Führung waren sie bereit zu folgen.
Takuda nahm die Entscheidung resigniert zur Kenntnis. Er war stolz, daß ihm die Mitglieder ihrer kleinen Gemeinschaft vertrauten, aber allein in seiner spartanischen Kabine an Bord der Hideyoshi Toyotomi fragte er sich, ob er dieser neuen, gewaltigen Verantwortung gewachsen sein würde. Jetzt, nachdem die Befehlsstruktur formalisiert war, wog die Last der Verantwortung noch schwerer.
Und dann war da noch das Problem der Tetaetae. Takuda suchte die Anführer der verschiedenen Stämme auf. Er rief Totito, Dokaepi, Dakodo und Pikaete aus der Usugumo-Enklave zusammen, um die Lage mit ihnen zu besprechen. Die Mitteilung, daß die Menschen, insbesondere Goodall, Jacobs und Takuda, sie verlassen wollten, löste bei den Vogelwesen eine Panik aus. Sie waren gerade erst übereingekommen, daß die Menschen die Symbolfiguren ihres neuen Lebens waren, und nun ließen die sie im Stich.
»Nein«, widersprach Takuda. »Wir lassen euch nicht im Stich. Es gab die Legende, daß andere Menschen kommen würden, um euch in ein besseres Leben zu führen, und diesen Teil der Legende haben wir erfüllt. Die Legende sagt nichts darüber, daß die Menschen bei euch bleiben, um euch zu regieren oder zu leiten. Die Leitung und die Regierung muß aus euren eigenen Reihen erwachsen. Ihr habt sehr viel durchgemacht, und es hat eure Fähigkeit zur Zusammenarbeit gezeigt, ungeachtet eurer Herkunft oder eures Stammes. Hier wird euch für lange Zeit niemand behelligen. Die Führer der Enklaven werden einander bekriegen. Sie werden keine Zeit dafür haben, nach euch zu suchen. Und selbst wenn sie es tun, werden sich euch bis dahin noch viele andere eures Volkes angeschlossen haben. Sie werden von euch hören, und sie werden kommen. Ihr werdet stark sein. Von jetzt an braucht ihr uns nicht mehr.«
50
    Mark Jacobs ließ den Hydraulikdruck, der auf den Kolben wirkte, steigen. Der glänzende Stahlbolzen schob sich in den Zylinder, und Jacobs beobachtete die Anzeige des Druckmessers, auf der sich die kg/cm 2 -Werte dem Verflüssigungspunkt von Wasserstoff näherten. Er wiederholte diesen Vorgang jetzt zum fünfundvierzigsten Mal, und jedesmal wurden seine Handflächen schweißnaß. Die langen Schläuche, die von der Druckpumpe in die Brennstofftanks liefen, waren nach jedem Vorgang überprüft worden, aber trotzdem war er nervös. Jacobs kannte sich mit statistischer Theorie aus, und vor allem kannte er ihre Grundregel: Falls es eine noch so geringe Chance für eine Katastrophe gibt, wird sie mit Sicherheit eintreten, wenn die dazu erforderliche Prozedur nur oft genug wiederholt wird.
    Ein Flüssigwasserstoffleck würde zwar im Prozeß der Ausdehnung durch den Kühlungseffekt vereisen, aber der Gedanke an eine mit Wasserstoff gesättigte Atmosphäre war alles andere als angenehm. Ein Funke – JEDER Funke – würde genügen, sie explodieren zu lassen. Das einzig Beruhigende daran war, daß Jacobs, sollte es dazu kommen, nicht lange würde leiden müssen. Er versuchte sich mit dem Gedanken an einen schnellen Tod zu beruhigen.
    Er beobachtete, wie die kg/cm 2 -Anzeige langsam höher kletterte, und kühlte Kolben und Zylinder. Dann öffnete er das Ventil und sah, wie sich die Schläuche mit

Weitere Kostenlose Bücher