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BattleTech 23: Black Thorn Blues

BattleTech 23: Black Thorn Blues

Titel: BattleTech 23: Black Thorn Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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Yuri legte den Kopf in den Nacken und dachte einige Sekunden nach, bevor er antwortete.
»Ja. Ich denke schon, daß ich mir das vorstellen kann, aber ich müßte es die größte Verschwendung meines Lebens nennen, keinen schnellen Mech zu steuern. Verstehen Sie, was ich meine?« Yuri sah jetzt wieder runter auf Ria. Er hielt ihrem Blick stand. »Etwas mit mehr Dampf als Panzerung. Das ist der richtige Mech für mich. Wenn es sein muß, nehme ich einen UrbanMech, sollte ich der Meinung sein, das würde mich wieder auf den heißen Stuhl bringen. Ich würde jederzeit einen Marodeur gegen einen Heuschreck tauschen.«
»Wirklich?«
»Vielleicht nicht.« Er lächelte und wendete sich zur Tür. »Aber ich würde einen Dunkelfalke gegen einen tauschen. Paßt besser.« Immer noch lächelnd öffnete er die Tür.
Im Eingang stand ein älterer Herr in grauem Anzug, die Hand zum Klopfen erhoben. Yuri blieb in der Tür stehen, Angesicht zu Angesicht mit dem Fremden. Ria versuchte an der rechten Seite des Kriegers vorbeizusehen, um den Grund seines plötzlichen Stillstandes zu erfahren.
»Guten Tag«, sagte der Mann. »Ich suche nach den Black Thorns. Ich glaube, ich habe sie gefunden.«
4
    Harlech, Outreach
Mark Sarna, Vereinigtes Commonwealth
    30 . Oktober 3056

    Ria ignorierte den fragenden Blick von Yuri, als er das Zimmer verließ. Sie bat ihren Gast herein.
    »Mein Name ist…«
»Riannon Rose, Schwester von Jeremiah Rose.« Der Mann beachtete die ausgestreckte Hand nicht, und Ria ließ sie wieder sinken. »Ich hörte, das Personal soll exzellent sein.« Er nickte in die Richtung des umgefallenen Stuhls.
Ria zuckte die Schultern. »Nur ein Eignungstest.«
»Ich verstehe«, antwortete der Mann. Ria betrachtete ihn, wie er durch das Zimmer ging, während er die Bilder inspizierte. Schließlich blieb er am Fenster stehen und spähte durch die Jalousien nach draußen. Er schien die Ruhe zu genießen, ganz im Gegensatz zu Ria.
»Also gut. Wer sind Sie, und woher wissen Sie, wer ich bin?« fragte Ria.
»Sie können mich Priam nennen. Natürlich ist dies nicht mein richtiger Name. Ich kenne Sie, weil es zu meinem Job gehört, jeden zu kennen, den ich eventuell einstellen will.« Ria bemerkte die übertriebene Betonung des Wortes ›eventuell‹, aber sie ließ sich nichts anmerken. Sie hatte sich schon gedacht, daß er ein potentieller Arbeitgeber war. Er sah nicht gerade wie ein MechKrieger aus.
Sein dünner, grauer Anzug war sorgfältig gebügelt und aus der Mode. Der einfache Schnitt und die mittelmäßige Qualität ließen vermuten, daß sein Träger ein Unterfunktionär war oder als solcher erscheinen wollte. Wenn er ein möglicher Brötchengeber war, hatte man ihn auf Verhandlungen dieser Art getrimmt. Als sie zu ihm hinüberblickte, bemerkte Ria, daß er sie anstarrte.
»Haben Sie nachgedacht?« fragte er.
»Sie klingen überrascht«, erwiderte sie.
»Touche.« Priam lächelte zurück. »Ich muß vorsichtig sein bei einem so scharfen Verstand. Eigentlich wollte ich sagen: ›Was haben Sie gedacht?‹«
Ria überlegte einen Moment, dann entschied sie sich für die Wahrheit. »Tja, Priam, ich habe darüber nachgedacht, daß Sie vielleicht mit Verträgen handeln. Vielleicht sind Sie bei mir damit an der richtigen Stelle. Oder Sie haben sich verlaufen.«
»Warum nicht etwas in der Mitte?« unterbrach er sie.
Ria hörte gar nicht auf die Frage. »Sie gehören möglicherweise nicht zur Peripherie, die sind zu schüchtern. Auf gar keinen Fall sind Sie von ComGuard, die kommen immer in voller Montur. Blakes Wort heuert keine Leute an, das Vereinigte Commonwealth kommt ständig zu zweit, Liao permanent zu dritt und Kurita… Kurita überrascht einen immer.«
»Sie kennen sich anscheinend aus.« Priam wanderte vom Fenster quer durch den Raum auf die Bar zu. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mir ein Mineralwasser nehme?«
»Erlauben Sie, bitte.« Ria fing ihn an der Bar ab und bot ihm einen der dick gepolsterten Stühle an. Priam nahm Platz, während sie zwei Gläser mit Wasser füllte. Sie setzte beide am Tischende ab und stellte den umgestürzten Stuhl wieder auf. Priam nippte an seinem Getränk und musterte Ria.
»Sie haben ganz recht«, bestätigte sie. »Ich kenne mich aus. Vielleicht sollte ich besser sagen, ich kenne die Raubtiere.«
»Sie müssen ein schnelles Auffassungsvermögen haben«, sagte er lachend.
»Ich glaube nicht, Priam. Ich bin hier seit mehr als sechs Wochen. Alles was ich getan habe, ist arbeiten, schlafen und

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