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BattleTech 23: Black Thorn Blues

BattleTech 23: Black Thorn Blues

Titel: BattleTech 23: Black Thorn Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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Arm auf das Cockpit.
»Sechs, fünf, vier, drei«, fuhr er fort. Plötzlich öffnete sich eine Luke am gegnerischen Kopf, und der Pilot sprang heraus. Mit einem Sprung in den Dreck rollte er sich von dem Mech weg, als Rose gerade die Null erreichte. Rose zog den Abzug der PPKs durch. Das Cockpit war zerstört. Ohne einen weiteren Gedanken an den Clanpiloten zu verschwenden, drehte er sich um und folgte Jamshid durch den Wald.
21
    Courcheval
Novakatzen-Besatzungszone
    28. Juli 3057

    Sterncolonel Denard Deveraux saß bewegungslos hinter seinem Schreibtisch und starrte die Wand an. Zwei Piloten des vierzehnten Garnisonssternhaufens standen vor ihm. Sie hatten sich seit siebenunddreißig Minuten nicht bewegt. Im Gegensatz zu ihrem Kommandanten standen sie stramm.
    Der eine Pilot war männlich mit dichtem Kraushaar, das trotz seiner Jugend an einigen Stellen bereits licht wurde. Obwohl die anderen Mitglieder des Sterns ihn tolerierten, nannte ihn niemand seinen Freund. Nach Clanmaßstäben war er ein fähiger Kanonier und überdurchschnittlicher Pilot. Das war aber auch schon alles. Er hatte nicht den genügenden Schwung und die Fähigkeiten, seinen richtigen Platz in der Gesellschaft der Clans zu finden. Und diese Verfehlungen hatten ihn gebrandmarkt. Er war ein MechKrieger, aber er würde ein zweitklassiger Pilot bleiben, ein fragwürdiger Verbündeter.
    Der zweite Pilot war eine Frau. Ihr blondes Haar war ebenfalls kurz geschnitten und gab ihrem Gesicht einen lebendigen Ausdruck. Wie ihr Partner war auch sie ein akzeptabler Kanonier und ein überdurchschnittlicher Pilot, der manchmal sogar Momente der Brillanz durchscheinen ließ. Sie träumte von mehr als nur Garnisonsdienst, und das zu recht. Wenn sie weiterhin überlebte, würde sie mit Sicherheit einmal einen Omni-Mech der Novakatzen steuern.
    Denard bewegte sich immer noch nicht. Die nervliche Anspannung hatte sich schon längst in das Gesicht des männlichen Kriegers eingegraben. Deveraux war sicher, daß die Frau genauso müde war, aber sie zeigte es nicht. Das ist gut, dachte er.
    Die beiden Piloten waren die einzigen Überlebenden der kurzen, morgendlichen Schlacht. Was als ganz einfaches Training begonnen hatte, war schnell zu einem tödlichen Duell geworden, als der Stern über eine Sturmangriffsgruppe der Inneren Sphäre stolperte. Denard hatte gewußt, daß die Truppe in seinem System war, aber es hatte in seinen Augen nicht viel Wert, ein einzelnes Landungsschiff zu jagen. Wie viele Mechs konnte es schon an Bord haben? Höchstens soviel wie zwei Sterne. Besser, man ließ sie landen und trainierte die Fähigkeiten seiner eigenen Krieger durch die Kämpfe mit ihnen. Es war ein guter Plan, aber die miserable Ausführung hatte ihn drei seiner BattleMechs gekostet.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Mann sich rührte. Obschon die Bewegung nur schwer unter dem Kampfanzug auszumachen war, entging sie Denard nicht. Das Schicksal des jungen Kriegers war entschieden.
    Denard nahm seine Hände aus dem Schoß und legte sie mit den Handflächen nach unten auf den Tisch.
»Sie können bequem stehen, wenn Sie wollen.« Keiner der MechKrieger rührte sich. »Ich habe einige Fragen zu dem morgendlichen Ereignis, die ich gerne geklärt haben möchte.« Mit minutiösen, genau überdachten Bewegungen spreizte er die Finger. Er sah den Mann an.
    »Sie sind aus dem Verband ausgebrochen.« Deveraux' Stimme war seidenweich, und er sprach sehr, sehr langsam. »Auf wessen Befehl?«
Der Mann leckte sich über die Lippen, seine Augen starrten geradeaus. »Es wurde kein Befehl gegeben«, antwortete er mit zitternder Stimme. Denard schwieg für einige Momente, dann gingen die Nerven des Kriegers durch. Er schluckte. Schließlich fügte er noch hinzu: »Sterncommander Ortin war bereits tot.«
Denard wandte sich an die Frau. »Sie sind dem Feind nicht entgegengetreten. Auf wessen Befehl?«
»Sterncommander Ortin«, erwiderte sie einfach. Der Sterncolonel sagte nichts. Sie weigerte sich, weiter über diesen Punkt zu sprechen. Anscheinend hatte sie Grund, zuversichtlich zu sein.
»Beschreiben Sie mit Ihren eigenen Worten, was sich heute morgen ereignet hat. Und bitte, wiederholen Sie nicht das, was in Ihrem Bericht steht.« Deveraux legte eine Pause ein, bevor er neuerlich zum Sprechen anhob. Seine Stimme wurde bedrohlich. »Ich habe mir diesen Blödsinn bereits durchgelesen.«
»Wir bewegten uns in der Formation der Standard-Mondsichel«, begann sie. »Ich war am Nordpunkt. Wir

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