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BattleTech 23: Black Thorn Blues

BattleTech 23: Black Thorn Blues

Titel: BattleTech 23: Black Thorn Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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übrig.«
23
    Courcheval
Novakatzen-Besatzungszone
    28. Juli 3057

    Zwei Stunden waren seit dem Kampf im Tal vergangen. Rose konnte fühlen, wie jedem einzelnen der Schock noch in den Knochen saß.
    Das war nicht ungewöhnlich. Nach einem Kampf war die Stimmung häufig gedrückt. Er scannte die Linie der Mechs auf dem Berg. Plötzlich wurde ihm klar, warum alle so schweigsam waren. Kampf Vier fehlte. Als er die Mechs der Kompanie durchzählte, hatte er vergessen, Chu-i Myotos BattleMech in die Rechnung miteinzubeziehen.
    Rose öffnete einen persönlichen Kanal zu Kampf Eins. »Esmeralda«, sagte er sanft, »was ist passiert?«
    Jeremiah erwartete den professionellen kühlen Bericht eines Veterans. Statt dessen seufzte Esmeralda nur in das Mikrophon. »Es waren einfach zu viele, Kapitän«, sagte sie schließlich. »Kampf Vier erhielt einen Treffer im Reaktor. Ich glaube, Greta hat es noch geschafft, die Maschine abzuschalten, aber wir hatten keine Zeit sie aufzunehmen. Einige ClanMechs waren in der Nähe ihres gefallenen Streitroß, und wir mußten uns zurückziehen.« Esmeralda legte eine Pause ein, während sie laut und deutlich Luft holte. »Es tut mir leid.«
    Rose wußte, daß Esmeralda nichts tun konnte. Er hatte absolutes Vertrauen in ihre Loyalität zur Einheit. Er war versucht, Esmeralda zu erklären, daß sie nicht schuld an dem Ereignis war, aber es wäre sinnlos gewesen.
    »Ich verstehe, Ese«, sagte Rose freundlich. »Es ist niemals leicht, ein Mitglied seines Kommandos zu verlieren. Glaub mir, ich zweifle nicht daran, daß du dein Bestes gegeben hast. Manchmal ist das aber nicht genug. Dich trifft keine Schuld. Wir sind im Krieg. Kriege ändern manche Dinge.«
    »Verstanden, Sir. Danke.«
    Rose wechselte seine Stimmlage zum Kommandoton. »Überprüft die Schäden und stellt einen Statusbericht zusammen. Befehl Eins, Ende.« Er schaltete auf die Kommando- und Scoutfrequenzen um und gab denselben Befehl. Innerhalb weniger Minuten konnte er die schlechten Nachrichten von seinem Monitor ablesen.
    Jeder Mech der Kommando- und Kampflanze hatte schwerwiegende Schäden davongetragen. Jamshids rechter Arm hing bewegungslos an der Seite. Einige hatten interne Treffer davongetragen, aber nur O'Shea's Kriegshammer hatte einen ernsthaften inneren Schaden. Eine Kurzstreckenrakete hatte die Reaktorabschirmung getroffen. In allen kommenden Schlachten würde der Kriegshammer heißlaufen und damit nicht mehr so effektiv sein.
    Die Scoutlanze hatte am wenigsten abbekommen. Sie war an der Befehls- und der Kampflanze vorbeigehuscht und hatte sich die leichten und mittelschweren Mechs am östlichen Ende der Schlucht vorgenommen. In einem einzigen Anlauf hatten Ajax und Yuri zwei der ClanMechs aus der zweiten Linie vernichtet. Kätzchen und Leeza nahmen sich den dritten vor. Die Schäden waren nur leicht. Ein zerstörter Fußaktivator hatte jedoch den schnellen Panther von Kätzchen zu einem hinkenden Etwas gemacht. Im großen und ganzen mußte Rose glücklich über den Ausgang sein. Er stellte eine Verbindung zu Ajax an der Spitze der Kolonne her.
    »Irgendwelche Ideen?« fragte er ohne Vorankündigung. »Keine.« Ajax klang bedrückt. »Die Bergketten scheinen sich hier nach Norden zu wenden. Aber wir werden es niemals über das flache Land schaffen. Die Clanjäger hätten eine wahre Freude daran, uns abzuschießen.«
»Dem stimme ich zu«, erwiderte Rose. »Wir müssen uns einen Platz zum sammeln suchen. Irgendwelche heißen Vorschläge?«
»Negativ. Das ganze Gebiet ist bergig und mit einzelnen Baumgruppen und losem Geröll übersät. Die Wälder sind zu licht, um uns
    vor Angriffen aus der Luft zu schützen. Und die Berge selbst bieten auch keine besseren Verteidigungspositionen.«
    Rose nickte schweigend. »Mach das Beste daraus. Sieh zu, ob du einen Fluß oder See findest. Damit sind wir wenigstens von einer Seite her vor Angriffen geschützt.«
    Rose verfiel wieder in Schweigen, während er sich darauf konzentrierte, seinen Mech zu steuern. Er und seine Leute waren in großen Schwierigkeiten. Das wußten alle Thorns. Sie hatten keinen Kontakt zu ihrem Landungsschiff und waren Tausende von Kilometer von der Aufnahmezone entfernt. Um alles noch schlimmer zu machen, war das Landungsschiff auf der anderen Seite einer ausgedehnten Ebene.
    »Kontakt, direkt voraus.« Rose dachte, er hätte Yuris Stimme erkannt, aber die kurze Warnung ging in einer Explosion unter.
»Feindlicher Stern direkt vor uns, Sir«, berichtete Eber.

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