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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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oberirdisch kaum ihr an- und abschwellendes Heulen begonnen, als von der Nordwand des Komplexes ein gewaltiger weißer Blitz ausging. Das Geräusch einer Explosion rollte wie eine Woge über das große Gelände.
    Mit heulenden Servos und dem Donnern großer Metallfüße begannen sich die BattleMechs des Siebzehnten zu bewegen. Don Carlos hatte in vier Vierstundenschichten jeweils eine ganze Kompanie auf einmal in ihren Maschinen warten lassen. Da sich sechs Kompanien innerhalb der Mauern des Komplexes befanden, hatte niemand einen Tag frei, aber der Kolonel glaubte, seine MechKrieger seien am besten, wenn sie nicht allzu lange am Stück im Cockpit saßen, und zwanzig von vierundzwanzig Stunden waren jede Menge Ruhezeit.
    Heute nacht war Bronco die diensttuende Kompanie – und da Kolonel Camacho den Verdacht gehegt hatte, die Terroristen könnten sich den Schichtwechsel zunutze machen, setzte er seine Wachen zeitversetzt ein, so daß sie nicht mit den Arbeitszeiten der Arbeiter im Komplex zusammenfielen. Die anderen Kompanien, in Bereitschaftszuständen, die von Einsatzbereitschaft im Raum bis zur Ruhephase reichten, rannten zu ihren Maschinen.
    Cassie nickte Zuma und Diana zu, die, in Panzerwesten gekleidet, die nicht am Kampf Teilnehmenden und die Angehörigen beaufsichtigten – meist Kinder unter zwölf, die bereits in unterirdische Luftschutzbunker strömten. Ob sich Onkel Chandy auf die unvermeidliche Zeit vorbereitet hatte, wenn der Waffenstillstand mit den Clans endete, oder ob er einfach glaubte, für jeden Notfall vorbereitet sein zu müssen, der Komplex war jedenfalls gut darauf vorbereitet gewesen, einer Belagerung standhalten zu müssen, ehe das Siebzehnte überhaupt eintraf.
    Sie startete ihr kleines Honda-Rheinmetall-Motorrad und knatterte in Richtung der Explosion davon. Als jemand, der an Heimlichkeit – oder auch Beweglichkeit – als die erste Tugend glaubte, verachtete sie üblicherweise Transportmittel mit Motor. Aber da jetzt überall Sirenen aufheulten, Fahrzeuge in alle Richtungen rasten und BattleMechs in Aktion traten, würde das Geräusch des Motors ihrer Maschine keinen verdammten Unterschied machen. Und nicht einmal Cassies kräftige Beine konnten ihr MiG-Mountainbike so schnell über den gewaltigen Komplex treiben.
    Sie ratterte an den Montagegebäuden der Mechs vorbei, großen, hellerleuchteten Höhlen, die fast wie Tore zu anderen Welten wirkten. Vor ihr schritt ein riesiger Schatten zielstrebig voran. Sie fühlte einen reflexartigen Stich von Panik beim Anblick der nur allzu vertrauten Silhouette eines Atlas.
    Dann empfand sie einen zweiten Stich, weil nachts um diese Zeit nur ein Atlas im Einsatz war. Mach es mit mir nicht so wie Patsy, Lady K. Hier geht es zwar nicht gegen Tigre-Omnis, aber das bedeutet nicht, daß sie dich in deinem Hundert-Tonnen-Kokon nicht verletzen können.
    Irgendwie bezweifelte sie, daß es ihre neue Freundin darauf ankommen lassen würde, was sie beruhigte. Das Metallmonster hob grüßend die rechte Hand, als Cassie ausscherte, um daran vorbeizufahren.
    Auf der Dreihundertsechzig-Grad-Anzeige über ihrem TranspexSichtschirm sah Kapitän Kali MacDougall die Gestalt einer Wespe an der pagodenartigen Zitadelle vorbei aufragen, sichtbar als ein sich bewegender schwarzer Fleck vor sterngesprenkeltem Schwarz über der gelben Lichtkuppel, die das Flutlicht des Komplexes warf.
    »Sabado«, sagte sie in das Mikrofon, das aus ihrem Neurohelm vor ihren Mund ragte, »schaff deinen Arsch wieder auf den Boden. Mach dich erst zur Zielscheibe, wenn wir wissen, womit wir es zu tun haben.«
    Die Sprungdüsen flackerten doppelt auf, als der Pilot die Gyros ergriff, um seine Maschine rückwärts zu neigen und die Vorwärtsbewegung zu bremsen. »Bestätige, Lady K«, kam die Antwort zurück. »Lo siento.«
    »Winger«, sagte Kali und rief damit einen der beiden Piloten, die an der Nordmauer auf Streife waren. »Hörst du mich, Winger? Tecolote?«
    »Hier Teco, Kapitän«, kam die Stimme U-Leutenient Hector ›Teco‹ Alvarez' zurück, der den einzigen Jäger-Mech des Regiments steuerte. »Hier oben ist in der Wand ein großes fettes puto von einem Loch. Heftiger Beschuß aus kleinen Waffen trifft die Blauen, die in den Fabrikationsgebäuden der Nordeinheit ausharren. Ich habe gesehen, wie eine Rakete Wingers Jenner direkt ins Cockpit traf. All seine Systeme sind zusammengebrochen.«
    »Ist er rausgekommen?«
    »Negativ, Lady K. Ai, Cabron! Mich hat gerade eine ganze Bootsladung

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