BattleTech 24: Auge um Auge
Heros, die zuhören: Ich glaube, das ist eine Finte. Ich sage es noch mal, der Angriff hier ist ein Ablenkungsmanöver.«
Das rief einen Wirrwarr von erregten Kommentaren hervor, in erster Linie von den Bronco-MechPiloten, die herbeigeeilt waren, um Teco und den Blauen zu helfen. »Das ist lächerlich«, sagte Baird. der das Geplapper übertönte. »Allen Berichten zufolge ist das ein größerer Angriff.«
»Sie verschießen haufenweise Munition, Gordo. Das bedeutet aber noch nicht, daß sie hier ihre große Nummer abziehen.«
»Abtacha, hier Badlands. Bei uns versuchten ein paar durch die U-Bahn-Station heraufzukommen. Zumas Leute haben sie trockengelegt, keine Überlebenden.«
»Sehen Sie?« fragte Baird mit höhnischem Triumph. »Das ist ein Zweiflankenangriff. Die HTE-Sicherheitsabteilung hat bereits mit einem Gefangenen von der Bresche gesprochen. Es gibt nur diese beiden Angriffe.«
Cassie riß ihr Motorrad herum und jagte es südwärts, auf den dunklen sich nähernden Klotz von Kalis Atlas zu.
»Das sind die einzigen, von denen Ihr Vögelchen weiß«, sagte sie weit über den Lenker gebeugt. Sie zog an dem Atlas vorbei. »Badlands, ich bin unterwegs zur Südmauer. Ich will, daß Sie den Späherzug dorthin schicken. Er wird vor mir ankommen.«
»Unterleutenient Suthorn, das ist Feigheit vor dem Feind! Kapitän Powell, Sie halten Ihren Zug in Reserve, bis…«
»Vergiß es, Gordo«, fauchte Badlands Powell. »Du bist nicht mein Vorgesetzter. Und versuch daran zu denken, Rufzeichen zu verwenden wie ein echter Soldat. Abtacha, ich werde auf dich hören. Badlands Ende.«
»Hier oben gibt es nichts, was Bronco nicht in den Griff bekommen könnte«, setzte Lady K hinzu. »Und wenn die eigentliche Aktion unten im Süden ist, wird außer dem Gebrüll sowieso alles vorbei sein, bis ich meinen Bleifuß dort hinuntersetze.«
Kolonel Carlos Camacho saß im Cockpit des Großen Weißen, seines erbeuteten Clan-Mechs, und träumte. In seinem Neurohelm prasselten Anfragen und Situationsberichte. Er hörte sie nicht; er war in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort…
Die Draco-Bergbauwelt Jeronimo, im Angesicht des unaufhaltsamen Vorrückens der fürchterlichen Tigres, des Nebelparderclans. Das Siebzehnte und seine VSDK-Verbündeten fielen wieder zurück, versuchten, sich genug Platz und Zeit zu erkämpfen, damit Landungsschiffe die angeschlagenen Einheiten evakuieren konnten. Nur das unzugängliche Terrain des Contrapelagischen Gebirges, in dessen Herz sich die Überlebenden aus der Inneren Sphäre zurückzogen, hinderte die schnelleren Clan-Omnis daran, sie zu überrennen – das Terrain und die gleichermaßen brutalen Hinterhalts-Taktiken der Caballeros.
Sie hatten fast den breiten Kessel eines schon lange inaktiven Vulkans erreicht, einen Ort, an dem Landungsschiffe heruntergehen konnten, um die MechKrieger und ihre Angehörigen zu retten. Ein Stern Tigres war vor dem Rudel hergeprescht und bedrängte sie hart, selbst als die ersten Schiffe schon landeten.
Don Carlos erinnerte sich gut an das Gefühl von Verzweiflung und Entsetzen, als der erste schnelle Clan-Puma sich von den Felsen löste und über die verbliebenen Überlebenden hereinbrach. Der Rest des gemischten Sterns folgte ihm voller Mordlust. Und mit Stolz und Kummer erinnerte er sich daran, wie Patsys Feuerfalke, la Capitana, plötzlich zwischen den messerscharfen Lavaklippen, die reich an Metalladern waren und sie vor den besseren Sensoren der Clanner verborgen hatten, hervorbrach. Sie hatte ihre Waffen aus kürzester Entfernung von oben auf den Kopf des Puma abgefeuert, noch ehe der Pilot mit seinen genmanipulierten Reflexen reagieren konnte.
Der Nebelparder-MechKrieger war tot, bevor der rechte Fuß des Feuerfalken durch den angeschlagenen Panzerdeckel seines Mechkopfes brach. Und dann war Patsy mitten zwischen den vier überlebenden Mechs des Sterns, die vom Gelände gezwungen worden waren, ihre Formation zu schließen und wie wahnsinnig um sich schlugen. Sie gab den Tigres keine Chance für die Duelle Mann gegen Mann, die sie bevorzugten – und besonders gab sie keinem der feindlichen Mechs eine Chance, sie anzugreifen, während die anderen vorbeieilten, um das herabsinkende Landungsschiff zu zerstören. Sie zwang sie alle, gegen sie zu kämpfen.
Sie zwang sie, sie zu töten.
Wieder durchlebte Don Carlos die Qual des behäbigen Vormarsches seines Kampftitan und sah, wie die Omnis Patsy in Stücke schossen. Als das Cockpit ihres Feuerfalke zu einem
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