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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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die die getroffene Heldin mit ihren Flügel zudeckten und sie regelrecht in den Himmel trugen.
    Mündungsfeuer flackerte in der unbeleuchteten Hotel-Lobby auf. An Cassies Seite grunzte Sergeant Dix, als er einen Körpertreffer abbekam, rannte aber weiter. Von hinten hörte sie ein Klagen; ein anderer ihrer Leute hatte nicht soviel Glück gehabt.
    Sie hatte eine Granate in der Hand und schleuderte sie im Vorbeigehen durch ein eingeschossenes Fenster. Dann warf sich ihr ganzer Zug bäuchlings auf den Asphalt. Es gab eine Explosion, gefolgt von weißen Rauchschwaden und Schreien.
    Der Zug kam wieder auf die Beine und griff an, feuerte im Laufen. Das Gewehrfeuer, das die beiden Wachen ausschaltete, hatte ein Problem gelöst: wie sie hineinkommen sollten. Sowohl die Tür mit der Lichtschranke als auch die Drehtür waren verschlossen. Cassie hatte befürchtet, wertvolle Sekunden damit verschwenden zu müssen, mit Türklopfer-Sprengladungen den Weg nach Innen freizumachen – und sie wußte, daß jede Sekunde, die sie den schwarzgekleideten Dracos drinnen ließ, ihre bereits rasierklingendünne Erfolgschance weiter senken würde.
    Sie sprang hindurch in eine Hölle von schreienden, zuckenden Figuren. Sie alle schienen mit winzigen Sternen übersät zu sein.
Bei den Kriegern des einunddreißigsten Jahrhunderts waren nur drei Arten von Handgranaten gebräuchlich, und zwar Splittergranaten, Blendgranaten und solche mit nicht tödlichen Gasen, die kampfunfähig machten, denn nur ein selbstmörderischer Eiferer würde Stoffe wie Tränengas, Übelkeitsgas oder Halluzinogene in die Luft freisetzen, die er vielleicht selbst atmen mußte. Die Kommandoanzüge der ISA schützten sie vor Splittern und dem blendenden Blitz und Knall der Blendgranaten und waren auch gegen Sprays versiegelt.
Was Cassie benutzte, war eine schlichte Rauchbombe – oder was mehr als ein Jahrtausend nach seiner Erfindung allgemein immer noch als Rauchbombe bezeichnet wurde. Weißer Phosphor war eigentlich eine ziemlich miese Rauchladung, da er in der Regel ganze Wälder schlanker weißer Rauchtürme produzierte, die selten viel verbargen.
Für Willy Peter, den Erfinder dieser Waffe, war es darum gegangen, was diese Rauchtürmchen produzierten: Hunderte von winzigen Phosphorbröckchen, die zäh an allem hängenblieben, was sie berührten, und mit 2400 Grad Celsius brannten. Sie konnten Ferrofaserpanzerungen verätzen und fraßen sich recht gierig durch die schwarzen DEST-Bodysuits, aus denen man, wie die plötzlich panischen Agenten feststellen mußten, nur sehr langsam herauskam.
Der Großteil des Attentäterteams, das darauf wartete, Chandrasekhar Kurita auszuschalten, war in einem großen Zuschauerraum und Holotheater neben der Lobby des Hotels Ruhe des Koordinators versammelt. Der Schallschutz war sehr wirksam. Nur eine Handvoll am Eingang hörte etwas, als die Wachen zu Boden gingen. Eine Tatsache, die sich als sehr unglücklich für sie erwies, denn sie waren derzeit in einem qualvollen Totentanz mit Phosphor als Tanzpartner gefangen.
Ihre Gewehrschüsse, die Granatenexplosion und die anschließenden Schreie alarmierten den Rest. Schwarzgekleidete Gestalten strömten in die Lobby, als die Kundschafter hereinstürmten.
Yvonne Sänchez rannte an Cassie vorbei, sie drückte eine Sprengladung mit einer Hand an die Brust, mit der anderen feuerte sie ihre Maschinenpistole ab. Ihr Körper war von der Bombe und ihrer Sturmweste geschützt, und sie stürmte direkt auf das Kommando los, das in der Tür zum Zuschauerraum stand und auf sie schoß. Blut spritzte aus einem Arterientreffer am Arm. Sie rannte weiter.
Sie prallte wie ein Quarterback in vollem Lauf in das Kommando und versuchte, sich durchzuflanken. Mehrere ließen ihre Shimatsus fallen, zogen Schwerter und trafen sie an Armen und Gesicht.
Die Kundschafter schrien ihr zu zurückzukommen und hüpften herum, denn sie versuchten, freies Schußfeld auf ihre Angreifer zu bekommen, ohne sie zu treffen. Cassie rannte einfach auf die Aufzüge zu. Bei dieser Mission blieb keine Zeit, sich um die Verwundeten zu kümmern. Die arme Yvonne war tot.
Das Ruhe des Koordinators war ein turmhoher hohler Zylinder, bei dem sich hundert Stockwerke hoch Terrassen zu einem Atrium hin öffneten. Die Aufzüge waren spindelförmige Kapseln, die in Schächten im Atrium nach oben fuhren. Nur von Arbeitslicht erhellt, war es eine merkwürdige widerhallende Weite, wie eine surrealistische Mine.
Hinter Cassie ertönten Gewehrfeuer,

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