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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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der Einheit erhalten hatte, Krieger gewesen, die entweder zu alt waren oder deren Kodax nicht einwandfrei war. Dadurch war die neue Falkengarde auffällig arm an Blutnamensträgern.
»Mag sein, Hengst. Aber es wird keine Freude machen, Ravill Pryde in die Schlacht zu folgen.«
»Wann hast du dich jemals über etwas gefreut, Joanna? Du bist ebenso verbittert wie ich, aber ich verberge es, und du stellst es zur Schau. Natürlich wirst du Ravill Pryde in die Schlacht folgen. Du bist eine Jadefalken-Offizierin, eine BattleMech-Pilotin – eine der besten, die ich je gesehen habe – und eine Clannerin. Du wirst tun, was getan werden muß.«
Er wartete auf ihre Antwort. Es war ironisch, daß gerade Hengst ihr das sagte. Immerhin hatte es eine Zeit gegeben, in der Joanna Hengst gehaßt hatte. Aber im Laufe ihrer gemeinsamen Dienstjahre, in denen sie seine Leistungen und seine Loyalität Aidan Pryde gegenüber gesehen und auch miterlebt hatte, wie er Diana beschützte, hatte sie irgendwann aufgehört ihn zu hassen. Sie fühlte keine Zuneigung für ihn, aber sie haßte ihn auch nicht.
Diana haßte sie auch nicht. Schon bei ihrer ersten Begegnung, als Joanna der neuen Rekrutin im Kreis der Gleichen eine Lektion erteilt hatte, waren ihr der Kampfgeist und das Können der jungen Frau aufgefallen, ebenso wie ihre Ähnlichkeit mit Aidan. Diana war so ganz und gar eine Jadefalken-Kriegerin, daß es schwerfiel, sie als bloße Freigeborene zu sehen.
Irgendwas kann mit meinem Leben nicht stimmen, wenn ich nach all dieser Zeit nicht mehr vorweisen kann – keinen Ruhm, keinen Blutnamen, keinen ehrenvollen Tod – nur die Freundschaft von zwei stravag Freigeburten.
»Joanna?«
»Du hast recht, Hengst. Ich werde tun, was ich tun muß, das weißt du. Aber wenn du noch einmal Worte schlampst, reiße ich dir das Herz heraus, du dreckige Freigeburt.«
Er grinste. »Schon besser. Das hört sich mehr nach Joanna an.«
»Woher willst du das wissen, Stravag?«
Er lachte. »Hast du nicht eine Verabredung mit unserem neuen Anführer?«
Joanna ging weiter, dann blieb sie noch einmal stehen und sah sich zu Hengst um. »Was wollte er von dir?«
Hengst zögerte, was überhaupt nicht zu ihm paßte. »Ich wollte es dir erst später sagen«, meinte er langsam. »Ich soll meine alte Position im Befehlsstern übernehmen.«
»Er holt dich aus meinem Stern?«
»Ja.«
»Der Bastard.«
Hengst zuckte zusammen. Bastard war wegen seiner freigeborenen Bedeutungen ein besonders hartes Schimpfwort für Jadefalken.
»Du mußt die Versetzung annehmen?«
»Ja.«
»Es ist Diebstahl, Hengst. Er will dich nicht in meiner Einheit haben. Der Widerwillen…«
»Nein, es ist kein Diebstahl. Warum sollte ein wahrgeborener Offizier einem anderen wahrgeborenen Offizier einen Freigeborenen stehlen wollen? Es ist wegen Aidan Pryde. Ich war Aidans engster Freund. Der Gedanke, mich in seiner Einheit zu haben, scheint Ravill Pryde eine Art, nun, Zufriedenheit zu verschaffen. Natürlich bliebe ich lieber in deinem Stern, aber irgendwie fühl ich mich auch gebauchpinselt.«
Joanna wollte um sich schlagen. »Du magst Ravill Pryde beinahe, was, Hengst?«
»Nein, aber ich respektiere ihn…«
»Verschwinde«, knurrte Joanna.
Hengst ging fort, ohne sich noch einmal umzusehen.
»Der Bastard«, murmelte sie, und hätte selbst nicht sagen können, ob sie damit Hengst oder Ravill Pryde meinte.
Ravill Pryde redete nicht um den heißen Brei herum. »Ich muß dich daran erinnern, daß dein Rang auf deinem Kodax basiert. Nach der üblichen Prüfung bin ich zu dem Schluß gekommen, daß dein Platz unter den Sterncommandern ist. Du bist ab sofort auf diesen Rang zurückgestuft und wirst die entsprechenden Rangabzeichen tragen.«
»Sterncolonel Ravill Pryde, ich beantrage, was mir zusteht – einen Positionstest, um meinen Rang zurückzugewinnen.«
Ravill Pryde saß an seinem Schreibtisch, einem Möbelstück, wie es auf Sudeten kein anderer Offizier besaß. Er mußte es den ganzen Weg auf diesen unwirtlichen Planeten mitgeschleppt haben. Der wuchtige Schreibtisch aus dunklem, poliertem Holz war entlang der gesamten Oberkante mit Jadefalken-Insignien verziert.
Ravill Pryde stand auf und kam um den Schreibtisch herum. Er war um soviel kleiner als Joanna, daß sie ein Gefühl körperlicher Überlegenheit nicht unterdrücken konnte.
»Negativ, Sterncommander Joanna. Eine Anfechtung dieser Entscheidung ist nicht möglich.«
»Bei allem Respekt glaube ich, daß eine derartige Entscheidung deine

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