BattleTech 27: Highlander Gambit
offenkundig vor Wut.
»Erlaubnis, mit den Truppen zu reden, Oberst«, bat Loren.
»Nur keine Hemmungen, Major.« MacLeod öffnete erneut einen Kanal zu allen versammelten Truppen.
»Wir sind durch einen Trick dazu verleitet worden, aufeinander zu schießen. Unsere Sensoren haben einen Angriff gemeldet, obwohl keine Seite wirklich gefeuert hat.«
»Was soll das heißen? Die Highlanders haben als erste auf uns geschossen«, ertönte die Stimme eines anonymen Konsulargardisten, gefolgt von einem Schwall bestätigender Stimmen. Gleichzeitig beschuldigte ein Chor von Highlandern ihre Gegner des ersten Angriffs.
»Genau das sage ich doch«, hakte Loren nach. »Jemand hat sich an den Computern unserer Mechs zu schaffen gemacht. Sie haben irgendeine Art Simulationsprogramm gefahren. Das ist die einzige Erklärung. Überprüfen Sie Ihre Komm-Logs. Sie werden feststellen, daß jeder Ihrer Mechs ein kodiertes Signal empfing, das irgendein Programm in das Diagnosesystem geladen hat.«
Noch während er redete, versuchte er über die Tastatur, die versteckten Dateien aufzuspüren.
»Aber ich will verdammt sein, wenn ich auch nur die geringste Spur davon finden kann. Diese ganze verdammte Angelegenheit war ein mieser Trick, um einen Zwischenfall zu provozieren. Catellis Leute sind wahrscheinlich auf dieselbe Weise hereingelegt worden, damit sie auf uns feuern. Auf jeden Fall hätte man den Highlanders die Schuld für den Angriff auf die Konsulargarde gegeben.«
»Stabskompanie und alle Truppen gehen auf Bereitschaftsstatus«, meldete sich Mulvaney. »Auf neue Befehle warten. Oberst, was halten Sie davon?«
»Ich habe Hinweise auf genau das gefunden, was Jaffray gerade gesagt hat. Von den Davion-Mechs ist über Mikrowelle ein Signal an meinen Mech gegangen, das irgend etwas im Innern des Systems aktiviert hat.«
Loren fühlte, wie der Adrenalinschub in seinen Adern abflaute. Ein Stück seitwärts sah er Füllers Dunkelfalke langsam auf die Beine kommen. Rauch stieg aus den Einschlagskratern auf seinem Rücken auf, und der Stahlkoloß blieb verkrümmt stehen. Anscheinend konnte er sich nicht mehr voll aufrichten. So wie es aussah, würde Füllers Mech einige Tage im Reparaturkokon verbringen. Die Innentemperatur war jetzt so weit gesunken, daß Jaffray seine Kühlweste neu einstellen konnte.
»Was, zum… wir sind reingelegt worden«, erklang Füllers Stimme.
»Ich habe irgendein Signal empfangen, Oberst, aber, bei St. Andrew, ich weiß nicht, was es war«, meldete eine andere Stimme, die Loren nicht erkannte.
»Ich habe auch Signalspuren gefunden«, meinte Mulvaney. »Colonel Catelli, haben Ihre Leute entsprechende Hinweise gefunden?«
MacLeod verschwendete keine Zeit mehr damit, in den eigenen Reihen nach Antworten zu suchen.
»Colonel Catelli, vielleicht wären Sie so nett, uns eine Erklärung zu liefern? Haben Sie Angst davor, Ihre Kämpfe wie ein echter MechKrieger auszutragen? Verstecken Sie sich deshalb hinter Sabotage?«
Beide Seiten standen einander nach der kurzen Schlacht stumm auf dem Landefeld gegenüber. Aus dem Klappsitz des Huronen betrachtete Loren das Ergebnis des wenige Minuten dauernden Gefechts. Einige tote und verwundete Infanteristen wurden vom Feld getragen. Viele Mechs auf beiden Seiten waren von Raketen und Lasertreffern gezeichnet. MacLeod und die Sicherungslanze schienen in dem wilden Feuerwechsel die schwersten Schäden davongetragen zu haben. Die linke Arm-PPK am Kriegshammer des jungen Commanders Frutchey war zertrümmert und schleifte nutzlos neben den zerbeulten Beinen der Maschine her. Die KSR-Lafette auf ihrer Schulter war verschwunden, ebenso wie der wuchtige Suchscheinwerfer und der größte Teil der Schulter, auf der er montiert gewesen war. Bei einem anderen Mech der Lanze, einem ziemlich neuen Wachmann, waren die Sprungdüsen an der Rückseite der Beine aufgerissen, und sein Rücken erinnerte mehr an ein von Schlaglöchern übersätes Stück Straße als an eine Mechpanzerung.
Colonel Catelli ließ sich mit seiner Antwort Zeit. Möglicherweise wollte er der Wut der Highlanders Zeit zum Abklingen geben.
»Wie können Sie es wagen, mich eines derart lächerlichen Planes zu beschuldigen. Kein Wunder, daß Sie abgesetzt wurden, MacLeod. Wenn Sie jemanden der Sabotage anklagen wollen, dann schlage ich vor, Sie halten sich an den Mann, zu dessen Festnahme ich gekommen bin. Ihre Unterstellung ist ehrabschneiderisch. Erst führen Sie die Highlanders beinahe in einen Krieg gegen das Vereinigte
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