BattleTech 27: Highlander Gambit
wo oder in welcher Stärke.«
»Ihre Empfehlungen, Sir?« fragte Huff.
»Wir haben noch immer die Kommunikationseinrichtungen auf Bataillonsebene. Dieser Angriff schneidet uns so lange von Informationen ab, bis wir eine Relaisstrecke nach Tara aufgebaut haben. Stellen Sie Leute dafür ab, lassen Sie die Geräte fertigmachen und befehlen Sie dem Fernmeldezug des 3. Bataillons, den Kontakt mit der Stadt wiederherzustellen. Es wird ein paar Tage dauern, bis wir wieder auf dem laufenden sind, aber der Rückschlag ist nur temporär. Mir macht Sorgen, was unsere Gegner anstellen, während wir blind sind. Das könnte den gesamten Charakter dieser Auseinandersetzung verändern.«
»Also, was tun wir, Sir? Das Handtuch werfen?« Huffs Frage war gerade sarkastisch genug, um bei MacLeod durchzugehen.
Der Kommandeur der Northwind Highlanders reagierte mit einem breiten Grinsen. »Aufgeben? Die Highlanders? Niemals. Lassen Sie mich mit einer Frage antworten. Wenn Sie Catelli wären und gerade einen Angriff durchgeführt hätten, der unsere logistischen und Befehlsmöglichkeiten zerstören sollte, was würden Sie als letztes von uns erwarten?«
Es herrschte langes Schweigen, bis Loren die Stille brach. »Nach dem Schaden, den wir gerade einstecken mußten, würde niemand mit einem Angriff welcher Art auch immer von unserer Seite rechnen.«
»Genau«, sagte MacLeod und begann im schwülen Fastdunkel des Morgens unter den Suchscheinwerfern der BattleMechs seinen Plan zu erläutern.
22
Tilmantal, Northwind
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
29. September 3057
»Wie ist der Angriff verlaufen, Sir? Haben wir schon Nachricht von Winchester?« fragte Chastity Mulvaney.
»Ihrem vorläufigen Bericht zufolge sind das mobile HQ und die Kommunikationsfahrzeuge der Highlanders permanent außer Gefecht«, teilte Marschall Bradford ihr mit. »Außerdem hat sie schwere Verluste der Highlanders gemeldet. Bis jetzt läuft alles so, wie ich es geplant hatte.« Ungeachtet der Bedeutung seiner Worte war Marschall Bradfords Stimme gelassen.
Mulvaney sah hinaus auf den Fluß. Trauer machte sich in ihr breit. Sie konnte das Gefühl nicht verdrängen, direkt oder indirekt die Verantwortung für diese Toten zu tragen. Waren es nicht ihre Informationen gewesen, die den Überfall möglich gemacht hatten? Diese Leute waren ihre Freunde.
Habe ich die richtige Wahl getroffen? Mein Gott, ich hoffe, dem Oberst ist nichts passiert.
Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, daß sie auch hoffte, Loren Jaffray habe den Angriff überlebt.
Marschall Bradford setzte ein dünnes Lächeln auf und warf Catelli auf der anderen Seite des kleinen Tisches einen wissenden Blick zu. »Ich weiß, was Sie jetzt fühlen müssen, Oberst Mulvaney.«
»Wirklich, Sir?«
»Ja, Sie haben Schuldgefühle, weil Sie bei der Planung eines Überfalls auf Ihre früheren Kameraden geholfen haben. Das ist hart. Aber Sie dürfen diesen Gefühlen nicht nachgeben. Dies ist eine militärische Operation. Der Überfall war ein legitimer militärischer Angriff. Hätten wir die Informationen nicht von Ihnen erhalten, hätten wir sie uns irgendwo anders besorgt. Das Endergebnis wäre dasselbe gewesen.« »Deswegen braucht es mir nicht zu gefallen«, schnappte sie. »Ich möchte, daß Sie sich Ihrer Situation klar sind, Oberst Mulvaney. Sie arbeiten für das Vereinigte Commonwealth. Hier ist kein Platz für geteilte Loyalitäten. Bringen Sie Ihre Prioritäten in Ordnung. Ihr ehemaliger Kommandeur verweigert offen und vorsätzlich die Befehle seines vorgesetzten Offiziers und seines Lehnsherren. Unsere Mission ist es, MacLeods Regiment außer Gefecht zu setzen, basta.«
»Ich bin mir meiner Prioritäten bewußt«, antwortete sie kalt.
»Als untergeordnete Offizierin sollten Sie sich angewöhnen, zu überlegen, bevor Sie etwas sagen, Mulvaney. Ich bin kein HighlanderOffizier, und Sie werden mich anreden, wie es meinem Rang und meiner Position zukommt. Haben Sie das verstanden?«
»Ja, Sir. Ich habe verstanden, Marschall«, stellte Mulvaney fest und nahm sich zusammen. »Ich befürworte den Versuch, MacLeods Kampfkraft zu zerstören, aber ich bin gegen Attentatsversuche gegen ihn oder seinen Befehlsstab. Solche Aktionen werden den Widerstandswillen seiner Truppen nur vergrößern und zu noch größerem Blutvergießen auf beiden Seiten führen.«
Marschall Harrison Bradford beugte sich über den Tisch und sah ihr in die Augen. »Das war kein Anschlag auf MacLeods Leben. Es war ein militärischer
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