BattleTech 27: Highlander Gambit
Angriff. Aber hören Sie mir jetzt gut zu. Ich werde alle Mittel einsetzen, die mir zur Verfügung stehen, um den Willen des Archon-Prinzen Victor Steiner-Davion durchzusetzen. Dies ist eine militärische Operation, Oberst. Wir sind nicht hier, um uns beliebt zu machen oder irgendeine clanmäßige Ehrenprüfung zu bestehen. Möglicherweise haben Sie und MacLeod eine stillschweigende Übereinkunft darüber, wie Sie diese Schlacht führen wollen, aber für mich ist das ohne Belang.«
»Ja, Sir.«
Mulvaney machte der Druck, unter dem sie stand, schwer zu schaffen. Es war nicht nur die Tatsache, daß sie angeblich an der Spitze einer der wichtigsten Söldnereinheiten der Inneren Sphäre stand, sondern vor allem, daß die sich in einer Art Bürgerkrieg entzweit hatte. Diese Anspannung übertraf alles, was sie in ihrer Laufbahn als stellvertretende Kommandeurin erlebt hatte. Trotz der offiziellen Ernennung fühlte sie sich keineswegs als Kommandeurin der Highlanders. Sie fühlte sich nur ganz furchtbar allein. Sie hatte Oberst MacLeod und den Rest ihrer Einheit nicht verlassen wollen. Sie hatte keine Wahl gehabt. Es war ein Opfer gewesen. Aber was auch immer jetzt geschah, Chastity Mulvaney war entschlossen, sich durchzusetzen. Fehlschläge waren nicht Teil ihres Wesens.
»Was werden Sie jetzt tun, Sir?« fragte sie.
Harrison Bradford lächelte. Es war eine Geste der Dominanz. Zumindest für die nächste Zeit hatte er Mulvaney im Griff. »Das hängt von Ihnen ab und davon, wie MacLeod Ihrer Ansicht nach weiter vorgehen wird. Ich gehe davon aus, daß alle wichtigen Mitglieder seines Stabes überlebt haben. Wahrscheinlich konnten wir nur ihre Kommunikationsanlagen vernichten und ihnen ein paar kleinere Verluste beibringen. Also, Oberst Mulvaney, davon ausgehend, daß MacLeod unseren Erstschlag überlebt hat: Wie wird Ihr ehemaliger Vorgesetzter reagieren?«
Mulvaney überlegte einen Moment, dachte an den Oberst und an alles, was er ihr beigebracht hatte. »William MacLeod ist ein emotionaler Mensch. Der Angriff auf seinen Befehlsposten wird ihn aufgebracht haben. Außerdem ist er frustriert, weil es ihm noch nicht gelungen ist, uns zu stellen. Ich würde sagen, er bereitet einen Gegenschlag vor. Wir haben noch etwas Zeit, aber ich könnte wetten, daß er in ein, zwei Tagen zuschlägt. Er könnte seine Truppen beschleunigt vorrücken lassen und uns am Flußufer abfangen. Die leichteren Scoutlanzen und Mechs werden uns zuerst attackieren. Die schwereren Maschinen können nicht so schnell durch den Wald kommen, was sich zu unserem Vorteil auswirkt.«
»Er greift uns also von hinten an«, meinte Catelli.
Chastity schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Er ist ziemlich verschlagen und liebt es, seinen Gegner im Ungewissen zu lassen. Er könnte eine Vorauseinheit gegen die Mittelsektion unserer Formation losschicken. Allerdings besteht die Möglichkeit, daß er angesichts des dichten Waldes und der schnelleren Marschgeschwindigkeit entlang des Flusses gar keine Wahl hat. Ich würde die Truppen am Nordufer und die Nachhut verstärken.«
»Ausgezeichnet. Also, ich möchte, daß wir den Spieß umdrehen und gegen seine Einheiten losschlagen können, wenn sie auftauchen.«
»Bei allem gebotenen Respekt, Marschall, ich glaube nicht, daß eine solche Vorgehensweise klug wäre. Selbst mit der Unterstützung der NAIW-Kröten sind wir ihnen zahlenmäßig und an Feuerkraft unterlegen. Die Uferstreifen sind breit, aber trotzdem hindern sie uns daran, unsere volle Stärke schnell genug zum Tragen zu bringen. Bis wir in Stellung sind, ist MacLeod bereits wieder im Wald verschwunden. Und mit jeder Minute, die uns der Versuch aufhält, ihn zu stellen, kommen mehr seiner langsameren schweren Mechtruppen ins Gefecht. Ihn bei seinem Angriff zum Kampf zu stellen, könnte sich schnell als fataler Fehler herausstellen.«
»Wie sieht es mit seinen Luft/Raumeinheiten aus?« fragte Catelli.
Der Marschall suchte den kleinen Stapel Papiere an seinem Platz nach der entsprechenden Meldung durch. Als er sie fand, grinste er breit. »Nach den letzten Meldungen haben sie etwa ein Drittel des Weges zum Nadirsprungpunkt zurückgelegt… Damit sind sie viel zu weit entfernt, um umdrehen und MacLeod zu Hilfe kommen zu können. Ich habe unsere Ablenkungsschiffe angewiesen, ihre Position zu halten und die Highlanders noch weiter von Northwind fortzulocken.«
»Machen Sie sich keine Sorgen über den Schaden, den die Jäger bei Ihren Verstärkungen anrichten werden,
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