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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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Angriffsgeräusche von Boa 2. Einer nach dem anderen forderten die Stahlvipern-Krieger ihre Gegner zum Duell heraus. An der Bewegung der Icons auf dem Bildschirm und den Feuermustern erkannte Dawn, daß die wertlosen Freigeburten aus der Inneren Sphäre die Herausforderungen ignorierten. Aber das war ohne Bedeutung. Es lag im Wesen der Clans, dem Gegner einen ehrenhaften Kampf anzubieten. Und sie waren nicht Teil irgendeines Clans. Sie waren die Stahlvipern. Sie allein warteten kampfbereit zusammengerollt auf die Gelegenheit, Nicholas Kerenskys wahre Intentionen zu verwirklichen. Während die übrigen Clans im Streben nach Macht oder in Träumen vom Ruhm den rechten Weg aus den Augen verloren hatten, blieben die Stahlvipern dem Ideal treu.
Dawn war beinahe auf Sichtweite an das Hauptquartier heran, als Sterncaptain Bidgood sie anrief. »Bericht, Sterncaptain.«
»Ich höre.«
»Hier sind mindestens zwei Kompanien Battle-Mechs, plus Infanterie und Panzertruppen. Aber das ist noch nicht alles. Es scheint, daß die Garde sich bereits im Kampf mit einer anderen Angreifereinheit befindet. Ich bin nicht in der Lage…«
Eine Sekunde wurde seine Stimme von Rauschen unterbrochen.
    Wahrscheinlich ein PPK-Treffer oder ein Beinahetreffer, dachte Dawn, aber sie hatte ohnehin genug gehört. Es war Zeit, den Plan abzuändern.
    »Boa Eins und Mamba, Marsch auf Primärziele abbrechen, Flankenbewegung zur Verstärkung von Boa Zwo.«
Noch während sie den Befehl gab, drehte Dawn ihre Armbrust weg vom Garde-HQ. Es lag beinahe in Geschützreichweite. Sie hätte es mit einer Salve vernichten können. Sie erinnerte sich, daß Mamba einen Eismarder besaß, einen der schnellsten OmniMechs seiner Klasse, und sie spielte mit dem Gedanken, ihn allein loszuschicken, um die Anlage zu vernichten, aber dann entschied sie sich dagegen.
Sie wollte einen Sieg, aber einen ohne Schönheitsfehler. Eine echte Kriegerin, eine Stahlvipern-Kriegerin, erfüllte ihre Mission. Vernichtung der verteidigenden Truppen und danach Zerstörung des HQs. So lautete ihr Befehl. Eine andere Vorgehensweise wäre ihrer Ehre als Stahlviper unwürdig gewesen.
Allerdings war in ihrem Einsatzbefehl nicht vorgesehen, daß sie plötzlich durch das Auftauchen einer unbekannten dritten Einheit in die Unterzahl gebracht wurden. Wer konnte das sein? Truppen eines anderen Clans? Vielleicht eine gerade neu stationierte Einheit?
Sterncaptain Bidgoods Stimme kam wieder durch, als sie sich mit dem Rest des Trinärsterns der Gefechtszone näherte, »…abgeschnitten. Hörst du mich? Unbekannte Einheit rückt hinter unserem Rücken vor.«
Eine Explosion erschütterte den Boden unter ihrer Armbrust. Dawn schaltete auf die Fernortung um und fühlte einen kalten Schauder ihr Genick hinablaufen. Eine volle Kompanie BattleMechs kam an der linken Flanke ihres Trinärsterns schnell näher. Vor ihnen befanden sich die Überreste von zwei Kompanien der 24. Garde. Boa 2 hatte nur noch drei Mechs und kämpfte sich den Weg zurück zum Rest der Einheit frei.
Wir müssen es mit einer massiven Übermacht zu tun haben, wenn wir so schnell zwei Maschinen verloren haben, dachte Dawn. Es waren leichte Mechs gewesen, aber das machte den Verlust um nichts weniger ominös.
»Wir sind gleich da, Boa Zwo«, sagte sie, erreichte die Kuppe eines Hügels und befand sich plötzlich auf dem Schlachtfeld. Vom Stern Boa 2 waren nur noch eine Sturmkrähe, ein Waldwolf und ein Henker übrig, drei OmniMechs in geordnetem Rückzug, während sie das Feuer auf ihre in der Ferne sichtbaren Ziele aufrechterhielten. Von den glühenden Überresten der beiden abgeschossenen Stahlvipern-Mechs stiegen dichte schwarze Qualmsäulen gen Himmel. Eines der Wracks schien mit einem Kampffalken der Lyranischen Garde zu einem zerschmolzenen Schlackehaufen verwachsen – in einer Art gegenseitiger Todesumklammerung. Dawn hatte den Kampf nicht mitbekommen, der das Leben der beiden Krieger gefordert hatte, aber sie konnte sehen, daß er verbissen gewesen sein mußte. Die Viper-Kriegerin war ehrenhaft in den Tod gegangen.
Jetzt stürmten die Überlebenden der feindlichen Garde vor und schleuderten dem zerschossenen Rest von Boa 2 eine regelrechte Feuerwalze entgegen. Laserstrahlen zerschnitten die rauchgeschwängerte Luft. Manche trafen ihr Ziel, aber die meisten zuckten weit daneben. Raketensalven prasselten auf Bidgoods Henker hinab, zerrissen und zerfetzten dessen malträtierte Panzerung. Jenseits dieses Chaos sah sie Stern Mamba Aufstellung

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