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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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Freigeborenen der Inneren Sphäre. Tukayyid. Die größte Schlacht in der Geschichte der Menschheit, die Macht der Clans im direkten Zweikampf mit ComStars ComGuards um den Ausgang der Clan-Invasion. Ihre Erinnerung an die wüsten Gefechte auf jener Welt waren so klar, als wäre gerade erst ein Tag seither vergangen und keine sechs Jahre.
    Diesmal wird es anders, sagte sie sich. Heute werde ich meine Ehre wiederherstellen.
Alle Clans hatten auf Tukayyid Erniedrigung und Niederlagen erlebt, aber wohl kein Clan war davon so tief getroffen worden wie die Stahlvipern. Nach den Kämpfen hatte Khanin Natalie Breen beschämt ihr Amt niedergelegt, und Perigard Zalman war an ihren Platz getreten. Das Schlimmste war das Teufelsbad gewesen, eine lebende Hölle aus kochendem Schlamm, dampfenden Erdlöchern und brühend heißen Geysiren zwischen hochaufragenden Granitsäulen. Selbst die alles andere als lebensfreundlichen Heimatwelten der Clans hatten sie auf eine solche Hölle nicht vorbereiten können.
Aber das hatte die Herausforderung nur erhöht, und wofür sonst lebte ein Krieger? Als ihre Feinde damals abdrehten und ins Teufelsbad flohen, hatten Dawn und der Rest der Gamma-Galaxis sie verfolgt, ohne Furcht, ohne zu zögern. Sie hatten bei Sonnenaufgang zugeschlagen, und innerhalb weniger Minuten war eines der blutigsten Gefechte der gesamten, einundzwanzig Tage dauernden Schlacht um jenen Planeten voll im Gange gewesen. Zum größten Teil hatten die Schußwechsel aus nächster Nähe stattgefunden, und ganze Sterne waren in plötzlich anbrechenden Geysirfeldern untergegangen oder in bodenlosen Löchern mit kochendem Schlamm verschwunden. Und noch während sie in den sicheren Tod versanken, hatten die Krieger auf den Feind gefeuert, hatten gefochten bis zum Ende.
Die Stahlvipern mußten auf Tukayyid Verluste von beinahe fünfundzwanzig Prozent erleiden, aber für Dawn war die Niederlage doppelt beschämend gewesen. Sie hatte als einziges Mitglied ihres Trinärsterns den gnadenlosen Kampf zwischen den dampfenden Abgründen, zischenden Geysiren und brennenden Schlammlöchern überlebt. Zwei Monate auf der Krankenstation konnten ihre körperlichen Verletzungen heilen, aber in ihrem Innern waren tiefere, geheime Wunden zurückgeblieben, die bis heute schwärten. Dawn fühlte eine tiefe Schande, überlebt zu haben, wo all ihre Kameraden ruhmreich für den Clan gefallen waren. Hatte sie zu wenig Mut besessen? Hatte sie zu wenig Kampfgeist gezeigt? Wie konnte es sein, daß nur sie allein nicht bis zum Tode gekämpft hatte?
Die einzige Möglichkeit, diese Fragen je zu beantworten oder die Schande von Tukayyid zu überwinden, bestand darin, ihren Wert auf einem anderen Schlachtfeld zu beweisen. Und Cumbres war ihre Chance. Die 24. Lyranische Garde verteidigte ihr Regimentshauptquartier mit einer erheblich verstärkten gemischten Kompanie. Beim Bieten um das Recht um den Befehl bei der Überfallaktion hatte Dawn weder zu wagemutig noch zu vorsichtig geboten. Trotz Tukayyid war sie sich ihres Könnens sicher, war sie überzeugt davon, sich als Kriegerin beweisen zu können. Sie hatte die Schande von Tukayyid ertragen, die Verachtung, die ihr die Kameraden entgegengebracht hatten. Kein bloßes Gefecht konnte schlimmer sein als das. Auch Sterncolonel Brett Andrews machte keinen Hehl aus seiner Verachtung, behandelte Dawn wie eine Aussätzige, weigerte sich, ihr irgendeine verantwortliche Aufgabe zuzugestehen. Aber schließlich hatte auch er sie nicht ewig zurückhalten können. Sie hatte das Bieten um den Überfall auf Cumbres gewonnen. Ein Sieg hier würde ihre Ehre wiederherstellen und ihr den rechtmäßigen Platz unter den Vipern zurückgeben.
»Boa Zwo, Mamba, die Flanken überwachen«, befahl Dawn knapp, während sie die Sensordaten überprüfte. Der Trinärstern näherte sich zügig dem Ziel, und der Feindkontakt konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Sie sah den ersten Mech der 24. Garde gleichzeitig mit Boa 2 auf dem Sekundärschirm auftauchen. »Feindliche BattleMechs an der äußeren Markierung, Sterncaptain«, ertönte die Stimme Sterncaptain Bidgoods. »Nähern sich schnell auf der linken Flanke. Erbitte Erlaubnis zum Angriff.«
»Pos, Zwo. Angreifen. Primärer Gefechtsplan.« Den Plan hatte sie vor drei Wochen sorgfältigst ausgearbeitet. Der Stern, der als erster Feindberührung hatte, sollte sich aus der Formation lösen und den Gegner weglocken.
Aus den winzigen Lautsprechern des Armbrust-Cockpits drangen die

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