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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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da, blockierten die Ausgänge und schossen in die Menge. Ich habe so etwas noch nie erlebt!«
    Die Demonstration war auf einen gemeinsamen Aufruf der Anführer der planetarischen Jakobitenpartei und des Hauptverkünders der Bewegung Wort des Jihad zustandegekommen, in dem zu zivilem Ungehorsam gegen die planetarische Regierung aufgefordert wurde. Es wird gemeldet, daß Mitglieder beider Gruppen untergetaucht sind und nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung standen.
    »Unruhestifter, Fanatiker und Ketzer, die ganze Bande«, stellte Gruppenführer Terrance Grant von den Planetarischen Verteidigungskräften nach dem Zwischenfall fest. »Anständige Leute sollten sich mit so einem Pöbel gar nicht erst einlassen.«
    Das Büro des Verwalters gab gestern abend bekannt, daß der Kriegsrechtserlaß zunächst um eine Woche verlängert worden ist. Die Bürger wurden aufgefordert, sich ruhig zu verhalten und mit den amtlichen Stellen zusammenzuarbeiten. »Wir haben die Situation voll im Griff«, stellte ein Sprecher des Verwalters fest. »Die schlimmste Krise liegt hinter uns, und ich weiß, wir sind alle daran interessiert, Verwa lter Wilmarth bei der Wiederherstellung von Recht, Ordnung und Frieden auf unserem Planeten zu helfen.«

    McCall las den Text zweimal, dann ließ er sich die Begleitbilder noch einmal vorspielen. Es war kaum etwas zu erkennen. Die meisten Aufnahmen zeigten eine große Menge, die sich in der stadionähnlichen Ellipse des Malcolm Plaza in New Edinburgh drängte. Er schätzte die Menge auf fünf- bis sechstausend Personen- eine beachtliche Ansammlung, wenn man bedachte, daß New Edinburgh für eine planetarische Hauptstadt mit gerade achtzig- bis neunzigtausend Einwohnern reichlich klein war. Einige Großaufnahmen zeigten Frauen und Kinder, und niemand schien bewaffnet, nicht einmal die jungen Männer. Es waren allerdings zahlreiche Schilder und Transparente zu sehen. ›Der Tag ist gekommen‹ war ein häufiger Spruch, ebenso wie die rätselhafte Gleichung ›Maschinen = Tod‹. Caledonische Demonstrationen hatten schon immer eine starke maschinenstürmerische Unterströmung gehabt. Auch ›Freiheit der Gedanken; Freiheit des Geistes‹ war häufig zu lesen, ein Jakobitenslogan, der schon zur Zeit von McCalls aktiver Mitgliedschaft in der Bewegung alt gewesen war.
    Wie es schien, hatte der Bericht recht damit, daß der Umzug im Grunde friedlich verlaufen war. Die Menge wirkte diszipliniert und geordnet, wenn auch lauthals lärmend. Aber dann machten die Bilder von der Menschenmenge ominösen Teleobjektivaufnahmen von gepanzerten Fahrzeugen Platz, unter ihnen mehrere BattleMechs, die sich durch die vertrauten grauen Straßen New Edinburghs bewegten. Die Menge ergriff die Flucht, als die Mechs in Sicht kamen, aber das Gedränge war zu groß, und der Platz konnte nicht sofort geräumt werden. McCall wünschte sich, er hätte eine Tonaufnahme. Hatten die Behörden die Menschen aufgefordert, den Platz zu verlassen? Sich zu ergeben? Oder waren die Soldaten einfach aufmarschiert und hatten das Feuer eröffnet?
    Aus der Nachrichtensendung ließ es sich nicht entnehmen, und er vermutete, daß der Bericht vor der Sendung von den Regierungsbehörden Caledonias zensiert worden war, denn es gab keine Bilder vom Waffeneinsatz oder zivilen Opfern.
    Jedenfalls kaum. Ein paar Szenen schienen den Zensoren offenbar entgangen zu sein, denn zweimal waren ganz kurz Leichen in einer verlassenen Straße zu sehen. Ein kleines Drama jedoch nahm McCalls Aufmerksamkeit in Anspruch. Die Aufnahme war verwackelt, wie von einer Handkamera aus einiger Entfernung mit Teleobjektiv eingefangen, so daß man kaum Einzelheiten erkennen konnte. Aber McCall sah deutlich, daß der Mech auf den Bildern eine uralte, zusammengeflickte Wespe war: schwarzlackiert, mit leuchtendgelben Streifen, aber einige Panzerplatten fehlten, und sie bewegte sich mit einem Humpeln, das McCall als Folge fehlerhafter Hüftaktivatoren deutete. Als die Kampfmaschine mit langsamen, fast zaghaften Schritten auf die Malcolm Plaza trat, wurde sie für einen Augenblick von einem einzelnen Mann in weißem Hemd und schwarzer Hose aufgehalten, der sich ihr in den Weg stellte.
    Die Konfrontation war so kurz, daß McCall sie beinahe übersehen hätte. Vielleicht konnte sie dadurch durch die Zensur kommen. Auch so mußte er den Film mehrmals wiederholen und mit Hilfe des Komsystems bearbeiten, um einen besseren Blick auf die Szene zu erhalten.
    Soweit er erkennen konnte,

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