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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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volle fünfzig Prozent ihrer Maschinen befanden sich gute drei Kilometer entfernt an der linken Seite und zu weit weg, um der rechten Flanke schnelle Unterstützung gewähren zu können, wenn es Schwierigkeiten gab. Auch Seymour war nicht mehr hier, sondern in seinem Pirscher unterwegs, um nach dem Bataillon zu sehen.
    Währenddessen erstarben die Kämpfe entlang des Kamms im Süden allmählich, weil die Kanoniere immer weniger Feindsichtungen auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtung meldeten. Zellner hatte eine Kompanie losgeschickt, um den Wald auszukundschaften, aber bis jetzt keine Rückmeldung erhalten, und er erwartete auch noch einige Minuten keine. Es gab auch keinerlei Anzeichen für den erwarteten Angriff an der linken Flanke; die Mechs, die Malischnikow vor einer Stunde gemeldet hatte, waren ausgeblieben. Standen Sie noch immer dort und hatten ein Nachtlager aufgeschlagen, um im Morgengrauen anzugreifen? Oder war das ganze eine Finte gewesen?
    Und jetzt… das…
    Die Uniform des Mannes war schlammverschmiert und zerknittert, sein Gesicht verdreckt, seine Augen weit aufgerissen. Sie glänzten im zunehmenden Zwielicht. Er keuchte schwer, als habe er einen langen, gehetzten Lauf hinter sich. Einer von Zellners Stabsoffizieren hatte ihn eben hergebracht.
    »Wie viele Mechs haben Sie denn überhaupt gesehen?« »Ich… ich bin mir nicht sicher, Sir. Aber eine Menge. Mehr als eine Kompanie. Und sie stürmten in vollem Galopp in diese Richtung!« »Dummkopf. Wenn die Mechs gerannt wären, wie hätten Sie dann vor ihnen hier sein können?«
    Der Mann drehte sich um und zeigte nach Westen in den Sonnenuntergang. Der Himmel hinter den blauschwarzen Schatten des Tanglewood war leuchtend rotorange. »Ich bin auf dem kürzesten Weg gekommen. Sie zogen die Straße entlang, nach Norden. Ich weiß nicht. Vielleicht haben Sie Halt gemacht, um sich zu formieren. Vielleicht rücken sie jetzt langsam durch den Wald vor. Aber sie sind da, und sie kommen hierher, Herr Marschall. Ich will verdammt sein, wenn es nicht wahr ist!«
Aus dem Westen drangen Gewehrschüsse und das Hämmern eines MGs an seine Ohren. Zellner starrte in den Wald, als wolle er eine Vision von den Ereignissen hinter der undurchdringlichen Blätterwand erzwingen. Was ging da draußen vor? Der Mann hatte etwas gesehen, soviel war sicher. Das war die fünfte Meldung in den letzten zehn Minuten, nach den Berichten von Infanteriekundschaftern, seinen KomTechs und einem einzelnen Merkurius, der noch immer Postendienst auf der Tanglewoodstraße schob. Die Meldung des Mechs brach dann abrupt ab. Was bei ihm angekommen war, hatte nur von einer Bewegung entlang der Straße gesprochen, und keine klare Warnung entha lten. Dementsprechend war Zellner von einer Funkstörung ausgega ngen. Jetzt aber schien klar, daß dort draußen Feindeinheiten standen. Aber eine Kompanie oder mehr? Das schien unmöglich, nicht angesichts dessen, was er über die Kräfte des Grauen Tods auf Caledonia wußte. Und nachts?
Lächerlich!
Die wahrscheinlichste Erklärung, insbesondere nach den Berichten über große Mechverbände im Osten, war, daß ein paar Kampfkolosse, vermutlich eine Scoutlanze aus Hornissen und Heuschrecks, im Tanglewood entweder als vorgeschobene Beobachter das indirekte Feuer lenken oder als Ablenkung dienen sollten, um Zellners Hauptstreit macht zurück zum Meadow Grove zu locken.
Etwas brach aus der Deckung und huschte zwitschernd über das offene Gelände. Was war das jetzt?
Da kam noch eines. Und wieder eins. Innerhalb von Sekunden waren überall Hunderte kleine, braune oder schwarze Pelztiere, die hüpfend und springend aus dem Wald stürzten und über offenes Gelände nach Osten hetzten.
Zellner drehte sich langsam um und suchte die Umgebung ab. Er stand im Hauptlager, wo Dutzende Battle-Mechs zur Wartung, Bestückung und Vorbereitung auf die für den frühen Morgen erwartete Schlacht zusammengezogen waren. Das Infanterielager befand sich weiter westlich, dicht am Wald, und vor der schattigen Baumlinie konnte er Dutzende Lagerfeuer sehen, an denen die Männer ihr Abendessen zubereiteten. Weiter nördlich lag das Vorratsdepot, mit Reihen abgestellter Fahrzeuge, Nachschublastern, Munitionstransporter… und plötzlich wirkte das alles furchtbar verwundbar. Immer mehr Pelztiere brachen in panischer Flucht aus dem Unterholz. Irgend etwas dort im Wald mußte sie ganz fürchterlich erschreckt haben…
Der erste Gray-Death-BattleMech trat keine hundert Meter von

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