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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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unvermeidbar vor seinen Truppen warnen.
Und so donnerten die beiden Mechkompanien durch die schnell anbrechende Nacht die Straße hinunter. Mit jedem Schritt knallten scharnierbesetzte Karbonstahlfüße funkenschlagend auf den Asphalt. Am Horizont und hinter den Bäumen im Nordosten war ein Leuchten zu sehen, besonders unter Lichtverstärkung – möglicherweise Falkirk oder das Lager der 3. Guards.
    »OK, Sturm«, rief Alex über den taktischen Kanal und brach zum ersten Mal die Funkstille. »Geschütze scharf! Entsichern! Aufstellung!«
    Für den Fall, daß feindliche Truppen diese Frequenz abhörten oder mit Breitbandscannern überwachten, war die Sendung kodiert und zerhackt, aber trotzdem wollte er den Funkverkehr auf das absolute Mindestmaß begrenzen. Er warf die Sicherungsschalter auf der Konsole seines Schützen um und machte die mittelschweren Impulslaser feuerbereit.
    Aus den Schatten zu seiner Rechten drangen Gewehrschüsse. »Sturm Eins, hier Reiter Fünf!« meldete eine Stimme. »Ich werde aus dem Wald mit Handwaffen angegriffen.«
    »Eliminieren!« knurrte Alex, und das Rattern eines Maschinengewehrs antwortete ihm. Jetzt konnten sie nicht mehr zurück, egal, was sie dort oben erwartete, egal, wie verspätet sie waren.
    Plötzlich bewegte sich eine staksige Gestalt durch Alex' Frontsichtfeld. Ein runder, gedrungener Rumpf mit schlaksigen Armen.
Ein Merkurius… Das war keiner seiner Mechs…
Rechts neben Alex feuerte eine PPK, und ein bläulichweißer Plasmastrahl zuckte hinüber zu dem unglückseligen 20-t-ScoutMech, dem er eine gewaltige Bresche in die Seite schlug. Ein Arm flog in den Wald davon, während elektrische Entladungen über den ganzen Rumpf tanzten und rings um die Beine in den Boden schlugen.
Der Gray-Death-Marodeur gab einen zweiten PPK-Schuß ab, der diesmal ins Bein des Davion-Mercurius fuhr. Die ungelenk wirkende Maschine wankte kurz, dann stürzte sie zu Boden. Zwei weitere PPK-Blitze schlugen in die Trümmer ein und zerschmolzen sie zu einer einzigen, glühenden und qualmenden Metallmasse.
Der Marodeur war einer der Mechs in der Kampf- Lanze der 3. Kompanie und wurde von MechKrieger Sergej Golowanow gesteuert.
»Gute Arbeit, Sergej«, meinte Alex.
»Spasibo«, erwiderte der russischstämmige Skye-Mann. »Das hat was von einem Tontaubenschießen.«
    »Noch.« Alex sah auf die Zeitanzeige der Sichtprojektion und schnitt eine Grimasse. 20:38 Uhr, und die Schlacht hatte gerade begonnen – mit zwei Stunden Verspätung. Das eigentliche Problem dabei war, daß in wenigen Minuten die Sonne unterging, und in einer halben Stunde völlige Dunkelheit herrschen würde. Es kam vor, daß BattleMechs in der Nacht kämpften, aber es war selten, und das mit gutem Grund. Um ein Ziel zu erfassen, benötigte man in der Nacht in aller Regel aktive Sensoren – selbst wenn es sich dabei nur um Suchscheinwerfer handelte -, und damit machte man sich automatisch selbst zum Ziel. Passive Sensoren, Lichtverstärker und passive Inrafrotoptik, hatten in einem gewissen Rahmen ihren Wert, aber einen Mech im Dunkeln auf unebenem Gelände zu führen und mit ihm zu kämpfen, war harte Arbeit. Er mußte damit rechnen, daß seine Einheit ebenso viele Ausfälle durch Stürze erlitt wie durch Feindfeuer.
    Aber das ließ Alex ungerührt. Daß Mechs in der Regel nachts nicht zum Kampf antraten, würde ihr Erscheinen nur noch überraschender machen. Möglicherweise ließ es sich einrichten, daß nur ihr Gegner in der Dunkelheit manövrieren – und stolpern – mußte.
    »Sturm! Aufstellung Frontalangriff! Warriors links, Reiter rechts! Ausschwärmen!«
    Die Namen waren die seiner beiden Kompanien, der Warfield's Warriors und der Grauen Reiter.
    Eine Rakete stürzte von Süden her kreischend aus der Dunkelheit heran, einen Schweif orangeroter Funken hinter sich herziehend. Es sah nach dem Geschoß einer RakFaust aus… und nach einem Fehlschuß. Eine Explosion zuckte zwischen den Bäumen auf und illuminierte einen Schattenriß aus Stämmen und verschränkten Zweigen.
    Der Waldrand mußte unmittelbar voraus sein…
Sonnenuntergang. Der Himmel im Westen zeigte ein farbenprächtiges Gemälde aus Rot, Orange und Grün, und noch immer waren keine Leuchtkugeln aufgetaucht, weder grün noch rot, oder irgendein anderes Zeichen dafür, daß Alex seinen Marsch durch die Wälder beendet und Zellners rechte Flanke angegriffen hatte.
    Grayson überdachte seine Möglichkeiten. In rund dreißig Minuten würde es dunkel sein. Der Graue

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