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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Zellners Position aus dem Wald. Er tauchte zwischen den Bäumen auf und marschierte geradewegs in das Infanterielager. Soldaten stürzten nach allen Seiten davon, manche in voller Montur, andere unbewaffnet oder sogar in Unterwäsche. Der Mech, ein Heuschreck, stiefelte wie ein häßliches, dämonisches Insekt durch das Lager, acht Meter hoch, auf zwei dünnen Beinen balancierend, die durch Lagerfeuer und Zelte staksten und die Soldaten entsetzt aus dem Weg hechten ließen. Zellner konnte den grauweißen Totenschädel auf dem oberen Rumpf sehen. Die beiden Laser der Maschine eröffneten das Feuer, und die ersten Männer fielen.
Zu seiner eigenen Überraschung beruhigte das Auftauchen des Heuschreck Zellner. Ein 20-Tonnen-Scout? War das alles? Ein Tritt seines Atlas, und der Heuschreck würde sich auf einem anderen Kontinent wiederfinden. Er kletterte eilig die Leiter wieder hoch, um die Sicherheit seines Cockpits zu erreichen, bevor der Heuschreck noch näher kam.
Entlang des gesamten Waldrands tauchten jetzt neue Mechs auf…
    Alex sah den Baumbestand voraus lichter werden und trieb seinen Schützen an, brach krachend durch kleinere Bäume und Setzlinge, zwängte sich zwischen zwei dickeren Stämmen hindurch und entwurzelte beide teilweise, als seine siebzig Tonnen schwere Kampfmaschine sie auseinander zwang. Links voraus donnerte eine Explosion; Maschinengewehrfeuer knatterte. Als er kurz auf Infrarot umschaltete, bemerkte Alex Dutzende kleiner, heller Lichtpunkte, die vor seinen Schritten davonhasteten – kleine einheimische Waldtiere, die vom Ansturm der Mechs aufgeschreckt worden waren und vor dem Angriff das Weite suchten.
    »Ich würde auch die Beine in die Hand nehmen, wenn ich diese Meute im Rücken hätte!« stimmte Alex ihnen leise zu. Auf dem Primärschirm sah er die beiden Mechformationen nördlich und südlich der Tanglewoodstraße, jeweils in zwei Sechserreihen aufgestellt. Alex marschierte in der 3. Kompanie, den Grauen Reitern, mit. Deren Kommandeur, Hauptmann Gallery, lenkte seinen Dunkelfalken links von ihm durch den Wald. Zu Alex' Rechten brach Sergej Golowanow in seinem Marodeur durch die Bäume. Alex änderte leicht den Kurs und rückte etwas dichter zu ›Shooter‹ Gallery auf, um etwas mehr Distanz zwischen sich und die PPKs des Marodeur zu bringen. Außerdem konnte er so den leichteren Dunkelfalken besser unterstützen.
    Dann hatte er die letzte Baumreihe hinter sich und stand im Freien.
    Es herrschte Zwielicht. Der Himmel leuchtete noch blaugrün, und die beiden Monde Caledonias hingen im Süden am Firmament. Er war zweihundert Meter südlich der Straße aus dem Wald getreten, und stand nun beinahe exakt in der Mitte eines Lagers. Ringsum war der Boden mit Zelten bedeckt, die zum Teil noch standen, aber weitgehend schon von Mechs oder flüchtenden Truppen eingerissen worden waren. Bruce Lazenbys Heuschreck marschierte voraus und zerrte eine weiße Segeltuchplane mit, ein Zelt, das sich an seinem linken Fuß verheddert hatte. Ein paar hundert Meter vor ihnen kennzeichneten die Gerüste und mobilen Kranaufbauten eines kleinen Mechwartungsareals die Position der Reserven der 3. Davion Guards. Einige Artilleriegeschütze waren hinter Sandsäcken aufgebaut und zielten auf einen Punkt weit über dem Cemetery Ridge.
    Mehrere Davion-Mechs in ihrer Nähe drehten sich um und versuchten, auf den plötzlichen Angriff aus ihrem Rücken zu reagieren. Ein JägerMech geriet ins Kreuzfeuer von Hank Corbys Victor und Golowanows Marodeur. Er wurde in einer schrecklichen Parodie eines Tanzes hin und her geschleudert, als Laser- und Partikelstrahlen seine Panzerung durchbohrten. Dann feuerte Corby das Gaussgeschütz ab, und das Donnern, mit dem die eisenbemantelte Urankugel die Schallmauer durchbrach, hallte über die Ebene. Das Geschoß traf den JägerMech in die linke Seite, riß eine Panzerschicht so groß wie der Arm des Mechs beiseite und entblößte die Funken schlagenden, blinkenden Drähte und Schaltkreise der internen Elektronik. Als die nächste Lasersalve ihr Ziel traf, platzte die Kuppel des gedrungenen Mechrumpfes in einer Rauchwolke auf, und einen Sekundenbruchteil später trat der Pilot in seinem Schleudersitz die Flucht an.
    Alex registrierte den Abschuß des JägerMech, hatte aber nur Zeit für einen flüchtigen Blick, als die Maschine in einem orangegelben Flammenball explodierte. Er legte bereits die Ziele für seine Langstreckenraketen fest. Zuerst die Artillerie… dann das Wartungsareal.

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