BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
eine tapfere.«
»Stolz und Tapferkeit, die hervorstechendsten Eigenschaften der Jadefalken.« Doc zuckte die Achseln. »Ich glaube nicht, daß ich Ihnen sonst noch mit irgendwelchen Informationen dienen kann. Ich weiß nicht, ob das eine Hilfe war…«
Der Prinz nickte. Dann klopfte er Doc auf die Schulter. »Sie haben mir Stoff zum Nachdenken gegeben, danke. Ich habe eine Menge schwerer Entscheidungen zu treffen. «
Doc wischte sich die Hände an seiner Hose ab. »Sich zu überlegen, wie und wo Leute sterben sollen, darf nicht einfach sein.«
»Ein wahres Wort, Doc.« Victor reichte ihm die Hand. »Ich werde versuchen, einen Weg zu finden, daß es nicht soweit kommen muß.«
Turkina Keshik-Hauptquartier,
Port St. William, Coventry
Provinz Coventry, Lyranische Allianz
Rosendo Hazen hätte einen anderen Ausdruck als Zorn im Gesicht Marthe Prydes vorgezogen, als sie ihn zu sich rief. Er hatte die von der ComStar-Streitmacht eingetroffenen Dateien durchgesehen, und ihre Botschaft für die Zukunft machte ihm nicht gerade Mut. Die Jadefalken würden dem Rest der Dragoner und den Kell Hounds gegenüberstehen. Diese beiden Söldnereinheiten und die ebenfalls anwesende Genyosha hatten vor sieben Jahren den Angriff der Nebelparder und Novakatzen auf Luthien, die Zentralwelt des Draconis-Kombinats, abgeschmettert. Zu ihnen gesellten sich eine ComGuards-Einheit und Eliteregimenter aller Großen Häuser der Inneren Sphäre.
Abgesehen von der Aufstellung noch zusätzlicher Einheiten läßt sich schwerlich ein Weg finden, wie die Innere Sphäre eine beeindruckendere Streitmacht aufstellen könnte. Es war Rosendo klar, daß diese Einsatzgruppe seinen Truppen nichts schenken würde. Beide Seiten waren nahezu gleich stark, und das hieß, Messer und Wetzstein würden einander gegenseitig aufreiben, bis von beiden nichts mehr übrig blieb.
»Ihr habt nach mir geschickt, meine Khanin?«
»Ja, Galaxiscommander.« Marthes blaue Augen sprühten vor Wut. »Wir stecken in einer Zwickmühle, und ich habe das unangenehme Gefühl, daß wir ihr nicht entkommen können.«
»Inwiefern? Diese Armee der Inneren Sphäre wird uns einen guten Kampf liefern, aber wir können sie besiegen.«
»Und uns dabei ausbluten, frapos?« Sie schwenkte in ihrem Drehsessel herum und nahm eine Holodisk vom Schreibtisch. »Das habe ich gerade erhalten.«
Marthe schob sie in den Aufnahmeschlitz des Schreibtischs, und ein lebensgroßes Hologramm Vlad Wards erschien vor ihrem Tisch, von Rosendos Position aus im Profil. Die Gestalt verbeugte sich leicht in Richtung des Projektors, der ihr Gestalt verlieh, und wirkte in dieser Geste ein wenig komisch, aber auch das konnte den Bleiklumpen nicht verschwinden lassen, der plötzlich in Rosendos Magengrube zu liegen schien.
»Ich grüße dich, Khanin Marthe Pryde. Ich wünsche dir viel Glück bei dem bevorstehenden Kampf gegen die von der Inneren Sphäre gegen dich zusammengezogenen Truppen. Du hast meine Hochachtung für einen Vorstoß so tief ins Innere der Lyranischen Allianz. Ich bin sicher, die Truppen, die du mitgenommen und trainiert hast, haben genug gelernt, um tapfere Krieger zu werden, würdige Erben der stolzen Jadefalken-Traditionen, die deinen Clan von allen anderen abheben. Für diese Strategie gebührt dir Anerkennung, und ich gebe dir meine Anerkennung.« Vlad öffnete die Hände. »Natürlich würdest du niemals glauben, daß ausgerechnet ich, der Wolf, der einen Jadefalken-ilKhan tötete, vor deinen Leistungen in Ehrfurcht erstarre. Worte sind billig, aber Aktionen – wie jene, die du hier unternommen hast – sind das wahre Maß unserer Absichten. Deshalb möchte ich dir, damit du mir Glauben schenkst, mitteilen, wie sehr ich mich darauf freue, deinen soeben ausgebildeten Truppen gegenüberzutreten und sie auf die Probe zu stellen. Dieser Botschaft folgt eine Liste meiner momentanen Truppenaufstellung. Möglicherweise wird sie dein Mißfallen erregen, aber das ist ein Punkt, der sich am besten auf dem Schlachtfeld debattieren läßt.«
Das Bild des Wolfs explodierte in einem Strom von Daten. Marthe schlug mit der flachen Hand auf einen Knopf auf der Schreibtischplatte und ließ die Leuchtbuchstaben verschwinden. »Siehst du das?«
Rosendo hatte einen üblen Geschmack im Mund. »Er bedroht einen Teil unserer Welten…«
»Sechs davon. Sie sind allesamt von den Wölfen während des Krieges schwer getroffen und eben erst wieder befriedet worden. Er will unsere Besatzungszone
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