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BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

Titel: BattleTech 30: Abgefeimte Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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zweiteilen.«
    Rosendo packte einen hölzernen Stuhl und schwang ihn herum. Er setzte sich, den Brustkorb gegen die Rückenlehne gepreßt. »Warum warnt er uns?«
    »Es war nur zur einen Hälfte eine Warnung, die andere war Häme.« Marthe stand auf und ging auf und ab. »Vladimir Ward weiß, wem wir hier gegenüberstehen und wie schwer wir in diesem Kampf werden bluten müssen. Er läßt mich wissen, daß ich seinen Angriff auf unser Territorium abblocken könnte, wenn ich mich von Coventry zurückziehe. Indem er mir damit droht, etwas anzugreifen, das mir wertvoll ist, zwingt er mich, etwas aufzugeben, was mir nichts bedeutet: Coventry.«
    »Aber diese Taktik würde nur von Seiten der Inneren Sphäre einen
    Sinn ergeben. Vladimir Ward hilft den Sphärlingen.«
»Er erwidert einen Gefallen.«
»Das verstehe ich nicht.«
Sie blieb stehen und starrte auf ihn hinab. »Damit Vladimir Ward uns auf diese Weise unter Druck setzen kann, muß er zweierlei wissen. Erstens muß er über die Zusammensetzung der Entsatzarmee der Inneren Sphäre Bescheid wissen. Er wußte im voraus, daß sie uns an Stärke praktisch ebenbürtig ist, was selbst wir erst vor zwei Tagen erfahren haben. Wir haben diese Information nicht weitergegeben, also muß er sie aus der Inneren Sphäre erfahren haben. Zweitens bezieht er sich auf Einheiten, die hier ausgebildet werden. Auch darüber haben wir niemandem Daten zukommen lassen. Aber durch den Überfall auf Whitting ist die Lyranische Allianz in den Besitz von genügend Informationen gekommen, um einer Person von entsprechendem Wissen den Schluß zu ermöglichen, daß wir Krieger aus Elias Crichells speziellem Zuchtprogramm einsetzen.«
    »Ihr wollt andeuten, daß die Wölfe ein Bündnis mit Tharkad eingegangen sind?«
»Khan Phelan und seine Leute sind mit der dortigen Regierung zerstritten. Selbst Vladimir Ward erkennt den Vorteil von Beziehungen mit den Feinden seiner Feinde.« Marthe schloß die Augen und hob das Gesicht zur Decke. »Vladimir Ward weiß sogar, daß ich alles, was ich habe, zur Verteidigung des Planeten geboten habe. Er quält mich mit der Tatsache, daß ich dezgra werde, wenn ich Coventry aufgebe und nach Hause zurückkehre. Ich habe ihn auf Wotan beschämt, jetzt beschämt er mich.«
»Die Schande ist ohne Bedeutung, meine Khanin. Unter diesen Umständen ist ein Rückzug die vernünftigste Lösung.«
Ihre Augen brannten sich in seine Seele. »Aber es wäre nicht die Jadefalken-Lösung. Vladimir Ward haßte es, als wir seine Wölfe nach unserem Bild umgeformt haben. Die Lösung, die er mir anbietet, würde mich zwingen, die Jadefalken dem Bild der Wölfe anzugleichen. Das werde ich nicht tun. Ich kann es nicht. Ich werde nicht das Fundament unserer wahren Natur zerschlagen, nur damit wir in Zukunft als verkrüppelter Schatten unserer selbst weiterexistieren können.«
»Ein erzwungener Kompromiß ist ohne Wert.« Rosendo nickte langsam. »Das läßt uns natürlich nur eine Wahl.«
»Die Wahl, die wir von Beginn an hatten. Wir werden unseren Gegner treffen, ihn vernichten, unsere Wunden verbinden und von vorne beginnen.«

    Leitnerton, Coventry
Provinz Coventry, Lyranische Allianz

    Victor betrachtete den Regenbogen aus Disketten auf seinem Schreibtisch. Jede davon enthielt die Ergebnisse Dutzender von Szenarios, in denen die Jadefalken auf die Expeditionsstreitkräfte trafen. Die Ergebnisse rangierten auf einer bedrückend geringen Bandbreite zwischen katastrophal und niederschmetternd. Die einzigen Szenarien, die auch nur den geringsten Anlaß zu Hoffnung boten, waren die, in denen die Jadefalken fürchterliche Fehler begingen und die Koalitionstruppen sie perfekt ausnutzten.
    »Das wird in der Wirklichkeit nicht vorkommen.« Der Prinz lehnte sich zurück und legte die Hände in den Nacken. Die Verlustziffern der Szenarien waren durchweg trostlos, mit über fünfzig Prozent Toten auf beiden Seiten. Das war absolut unannehmbar, aber die einzige Möglichkeit, es zu vermeiden, bestand darin, den Rückzug anzutreten und den Planeten den Jadefalken zu überlassen.
    Das Problem bei dieser Lösung ist, daß sie auch nicht billiger kommt. Wenn sich die freie Innere Sphäre hier bei gleicher Kampfstärke vom Schlachtfeld zurückzog, nur weil die Zahl der möglichen Opfer zu hoch war, würden die Clans augenblicklich zuschlagen und ihren Eroberungsfeldzug durch die Nachfolgerstaaten fortsetzen. Es spielte keine Rolle, daß Khanin Marthe Pryde erklärt hatte, ihre Truppen würden nicht

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