BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
überschlugen, war es keineswegs sicher, daß der Computer das Geschützfeuer erfolgreich ins Ziel lenken konnte. Aber wenn er zum richtigen Zeitpunkt eingriff, konnte das den Kampf dramatisch verkürzen.
Und wenn nicht, werde ich nur etwas länger dafür brauchen, ihn zu töten. Vlad öffnete einen Funkkanal. »Ich bin Sterncaptain Vlad von den Wölfen. Ich bin gekommen, um Khan Vandervahn Chistu in einem Widerspruchstest gegen die Absorption meines Clans in die Jadefalken herauszufordern.«
»Und ich bin Khan Vandervahn Chistu von den Jadefalken, gekommen, um mich dieser Herausforderung zu stellen. Möge der Ausgang dieses Kampfes die Wahrheit zutage fördern.«
»Seyla!« Vlad warf einen Schalter um, und das Feuerleitsystem schaltete den Hauptsichtschirm aus. An dessen Stelle trat eine vor ihm in der Luft hängende Hologrammdarstellung, die einen 360°Rundumblick auf einen Halbkreis von 160° komprimierte. Senkrechte rote Balken definierten die Ränder des Frontalschußfelds. Ein goldenes Fadenkreuz hing im Zentrum des Hologramms und schwebte langsam auf Chistus Henker hinab.
Die Stimme des Jadefalken drang krachend aus den Lautsprechern des Neurohelms. »Irgendwie ist es passend, daß wir hier aufeinandertreffen.« Die früheren Kämpfe hatten die gesamte Hügelkuppe verwüstet und die verschiedenen Regierungsbauten, die ursprünglich einen kreisrunden Park eingerahmt hatten, zu Schutt und Asche reduziert. Als Vlad diesen Ort zum erstenmal sah, hatte die hellenistische Architektur der Bauwerke dieses Gebiet wie ein olympisches Paradies erscheinen lassen.
Und der Hinterhalt, in dem Ulric ermordet wurde, hat es in einen Friedhof verwandelt. Vlad lächelte, als ein roter Punkt im Zentrum des Fadenkreuzes aufblinkte und ein Glockenton durch das Cockpit klang. »Allerdings, Khan Chistu, denn es ist ein Ort, der bereits durch das Blut eines Khans gesegnet wurde.«
Als der Henker einen Schritt vortrat, drückte Vlad die Feuerknöpfe. Die blaustrahlenden Blitzschläge der PPKs bohrten sich in die rechte Rumpfseite des Jadefalken-Mechs und zuckten über dessen rechten Arm. Zerschmolzene Stahlkeramikpanzerung kochte vom Rumpf und floß in einem brodelnden Sturzbach an seiner Seite herab. Die beiden schweren Impulslaser des Kriegsfalken schleuderten Salven grüner Energiepfeile auf das ferne Ziel ab. Sie durchstießen den Panzerschaum auf dem rechten Arm des Henkers und schälten den letzten Rest von Schutz davon. Mit der noch reichlich verbliebenen Energie brachten sie die Titanstahlknochen und Myomerfasern zum Verglühen, die den Arm bewegbar machten.
Eine Hitzewoge flutete durch die Kanzel des Kriegsfalken. Durch das Abfeuern aller Waffen hatte Vlad die Möglichkeiten des Mechs, überschüssige Hitze abzuleiten, schwer belastet. Der Gestank von schmelzendem Plastik drang ihm in die Nase. Er wußte, seine Taktik war riskant und konnte ihm ebenso schaden wie seinem Gegner, aber je schwerer er Chistu zu Beginn der Begegnung traf, desto kürzer würde der Kampf werden. Und desto weniger Chancen würde Chistu haben, ihn zu verletzen.
Irgendwie gelang es dem Jadefalken-Khan, seinen Mech trotz der enormen Gewichtsverlagerung durch den abrupten Verlust von fast drei Tonnen Panzerung aufrecht zu halten. Die PPK im rechten Arm des Henkers erwiderte das Feuer. Der blaue Energiestrahl vollführte einen teuflischen Tanz über den rechten Arm des Kriegsfalken und zog ihm fast eine Tonne Ferrofibritpanzerung ab. Das reduzierte den Panzerschutz an diesem Teil von Vlads Kampfkoloß um über die Hälfte, aber noch besaß der Arm eine gewisse Abwehr.
Vlad achtete darauf, die Innentemperatur seines Mechs im Auge zu behalten, und feuerte nur die PPKs auf den Henker ab, während er den Stahlriesen zurückbewegte, um den Gegner auf optimale Distanz zu halten. Beide Partikelstrahlen schnitten durch die Panzerung an der Front des gegnerischen Mechs. Einer der Blitzschläge schälte die Panzerplatten von der Brustpartie des Henkers, die andere Lanze aus grellblauer Energie bohrte sich tief in die rechte Flanke seines Gegners. Erschreckende Lichtblitze zuckten im Innern des Rumpfes auf, und aus der Kupplung des leichten ER-Lasers stieg eine Rauchwolke zum Himmel empor.
Vlad stellte befriedigt fest, daß Chistus Mech ungewöhnlich viel Hitze entwickelte. Der Rumpftreffer muß die Abschirmung seines Reaktors beschädigt haben. Es ist vorbei, und er weiß es.
Chistu feuerte mit seiner eigenen Partikelkanone auf den Kriegsfalken, und ein
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