BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
Konföderation Capella ebenfalls in die Allianz einbeziehen.«
Katrina schüttelte den Kopf, aber auf ihrem Gesicht stand noch immer Unglauben. »Er müßte verrückt sein zu glauben, daß ich ihn heiraten würde.«
»Nicht doch – eine solche Verbindung wäre auch zu Ihrem Vorteil. Sie werden ihn überleben. Er nähert sich rapide dem Ende der Lebenserwartung eines Fürsten der Inneren Sphäre, und einen Attentatsversuch hat er bereits nur knapp überlebt. Mit Sun-Tzu als Prätendent hinter den Kulissen ist es sehr die Frage, wie lange er noch am Leben bleiben wird. Das heißt, Sie werden die Liga Freier Welten an die Lyranische Allianz angliedern. Wir dürfen auch nicht vergessen, daß die Industriekapazität der Liga das Rückgrat des Widerstands der freien Inneren Sphäre gegen die Clans bildet. Durch die Heirat mit Thomas werden Sie diese gesamte Produktion und den größten Teil des Ligamilitärs zur Verteidigung Ihres Reiches einsetzen können. Die Umleitung der Ligaproduktion in die Lyranische Allianz würde das Draconis-Kombinat weiter schwächen, und das dürfte Ihnen kaum den Schlaf rauben. Wenn das Kombinat zusammenbricht, wissen wir beide, daß Victor versuchen wird, was in seiner Macht steht, um soviel wie möglich des Gebietes zu retten. Und er wird den Kuritas Zuflucht im Vereinigten Commonwealth gewähren. Er könnte sogar Omi Kurita heiraten, was zu enormen internen Schwierigkeiten für das Commonwealth führen würde.«
Katrinas Augen wurden schmal. »Solche Unruhen würden es mir gestatten, meinen Anspruch gegen Victor zu verfolgen, ihn schlußendlich abzusetzen und sein Reich zu übernehmen.«
»Was Sie de facto zur neuen Ersten Lady eines neuen Sternenbunds machen würde.«
»Vorausgesetzt, niemand macht mir ein Blumengebinde zum Geschenk, wie es meiner Mutter geschehen ist.«
»Das ist ein Risiko, aber eines, das sich minimal halten läßt.« Tormano lächelte. »Hauptsache, Thomas versucht nicht, durch Waffengewalt zu bekommen, was er durch Freundlichkeit und gute Worte erreichen kann. Ob Sie sein Angebot annehmen oder nicht: indem Sie ihm gestatten, Sie zu umwerben, gewinnen Sie Zeit, Ihr Reich zu stärken und Pläne für die Zukunft zu schmieden.«
»Argumente, denen ich mich nicht verschließen kann.« Sie sah ihn unter einer in elegantem Schwung hochgezogenen Augenbraue an. »Und wann wird dieser Versuch, mein Herz zu erobern, beginnen?«
»Auf der Ebene unterster diplomatischer Kontakte ist er bereits im Gange. Verschiedene Liga-Konsule strecken erste Fühler aus, um festzustellen, welche Reaktion von uns auf einen möglichen Besuch Thomas Mariks zu erwarten wäre. Mitte Juni jährt sich der Tod seiner Gattin und das offizielle Ende seines selbstverhängten Trauerjahrs. Er wird kommen, um sich persönlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung in seiner Zeit der Betrübnis zu bedanken.«
»In sechs Monaten. Gut. Das gibt mir die Zeit, die ich brauche.« Katrina blinzelte einmal, dann strahlte sie Tormano an. »Sie werden natürlich die Präliminarien übernehmen. Spielen Sie auf Zeit.«
»Natürlich, Hoheit, aber Zeit wofür?« Tormano fühlte wie immer Unbehagen bei dem Gedanken, daß in ihrem Kopf etwas vorging, von dem er nichts ahnte. Katrina war intelligent, aber ihre Unerfahrenheit und mangelnde Reife verführten sie häufig dazu, absolut Unmögliches für machbar zu halten. Manchmal ist sie cleverer, als ihr guttut.
Sie stand auf und ging langsam auf und ab – ein schlechtes Zeichen, soweit es Tormano betraf. »Ihre Analyse bezüglich der Reaktion meines Bruders auf einen Zusammenbruch des Kombinats deckt sich ganz und gar mit meinen Überlegungen zu diesem Thema.«
»Gut.« Hoffe ich.
»Sie kennen den Ausdruck: >Der Feind meines Feindes ist mein Freund«
»Eine sehr, sehr alte Spruchweisheit.«
»Die nur deshalb so lange überdauert hat, weil sie stimmt. Wissen Sie, Mandrinn Liao, im Grunde besitze ich eine ganze Reihe von Feinden, die ihrerseits alle denselben Feind haben. Dieser gemeinsame Feind sollte mein Freund sein.«
Tormano konnte ein Zusammenzucken nicht unterdrücken. »Vielleicht wäre eine etwas ausführlichere Erklärung angebracht, Hoheit.«
»Natürlich.« Sie machte eine Handbewegung, als sei die Erklärung völlig offensichtlich. »Das Draconis-Kombinat hat schwer unter den Angriffen der Nebelparder gelitten. Morgan Kell und seine Hounds waren auf Luthien und haben geholfen, die Nebelparder zurückzuschlagen. Phelan Kell ist ein Wolf, und laut dem Präzentor
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