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BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

Titel: BattleTech 30: Abgefeimte Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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»Bitte, Lieutenant, setzen Sie sich.«
Copley nahm zögernd Platz. »Ihr Knabe war der Übeltäter hier, nicht ich.«
Doc schmunzelte und stand auf. »Also schön, Lieutenant, lassen Sie uns das Gewäsch überspringen. Sie gehören zu den wenigen Personen hier, die nicht frisch zuversetzt worden sind. Das heißt, daß entweder die LAS keine Verwendung für Sie haben oder Sie Einfluß ausüben können, um jede Versetzung abzuschmettern. Beides deutet auf einen Spitzbuben allererster Sahne. Sie haben Verbindungen zum hiesigen Schwarzmarkt und können ein gehöriges Warenvolumen verschieben. Da Sie keinerlei Unkosten haben, sind alle Ihre Einnahmen reiner Profit. Ziele ich in die richtige Richtung?«
»Ich sage dazu gar nichts.«
»Brauchen Sie auch nicht, Lieutenant. Ich erkenne den Stolz in Ihren Augen.« Doc gluckste. »Sie sind ein findiger Bursche. Ich denke, wir können ins Geschäft kommen.«
»Wie denn das, Trevena? Sie haben nichts, was ich brauchen könnte.«
»Ach nein?«
»Ach nein.« Der kleine Mann mit dem öligen schwarzen Haar wiegte sich auf dem Stuhl wie eine Schlange. »Sie haben eine Bande von Nichtskönnern und Torfköpfen, die Sie in leichten Mechs Gassi führen sollen. Eine steife Brise, und Ihre Einheit ist weg vom Fenster.« Copley lachte verächtlich und fixierte Doc trotzig. »Teufel, ein lindes Lüftchen, und Ihre Leute sind am Boden.«
»Exakt.«
»Ha?«
Doc lächelte. »Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen. Eine meiner ersten Einheiten war eine Truppe, deren Ausrüstung schon vor dem 4. Nachfolgekrieg als veraltet galt. Wir wollten neues Material – leichter, robuster und zuverlässiger als der Schrott, mit dem wir uns herumärgern mußten, aber das Oberkommando wollte unsere Ausrüstung nicht ersetzen, weil wir keine neuen Sachen brauchten, wie es hieß. Um die Sache noch zu verschlimmern, bestand eine Menge unserer Vorräte nur aus Einsen und Nullen im Computer. Die Ausrüstung war Gassi, verrottet oder einfach verlorengegangen.«
»Und Sie als kommandierender Offizier hatten das Pech, für die Verluste aufkommen zu müssen.« Copley schlug die Beine übereinander. »Mein Herz blutet für Sie.«
»Vielleicht stillt das die Blutung: Ich habe damals meine Schreiber angewiesen, das ganze Phantommaterial und die ganze antiquierte Ausrüstung, die wir tatsächlich hatten, in eine der ungenutzten Lagerhallen des Stützpunkts zu bringen. In der Halle waren nur unsere Sachen, sonst nichts. Dann kam es zu einem Manöver – irgendwer benutzte die falschen Koordinaten für eine Artillerieübung –, und, peng!, all unsere Ausrüstung war futsch. Keine Spur mehr davon zu finden. Wir schrieben einen korrekten Bericht und bekamen alles ersetzt.«
Doc grinste breit. »Natürlich war die Lagerhalle, die wir dazu benutzten, vor dieser Einlagerung nur eine leerstehende Wachstube an einem verriegelten Eingangstor – etwa sechzehn Kubikmeter insgesamt, aber wir haben zwanzigtausend Tonnen Material hineingestopft. Hier auf Coventry müßten wir natürlich anders vorgehen, aber Sie wären überrascht, wieviel Material in und um einen einzelnen Schweber Platz hat, der bei einem Manöver zerblasen wird.«
Während Docs Erzählung hatte sich Copleys Mund langsam immer weiter geöffnet. Jetzt fiel er zu. Der Quartiermeister schüttelte den Kopf, aber seine braunen Augen waren noch immer ein wenig glasig. »Bei den Bewertungen Ihrer Leute würde niemand anzweifeln, daß sie das Material tatsächlich in einem Unfall in die Luft gejagt haben.« »Sechzig vierzig.«
Copley schnaubte. »Okay, die sechzig für mich.«
»Nein, Lieutenant, die sechzig für mich. Sie bekommen die zwanzig Prozent, wenn Sie mir die Sachen, die ich für meine Leute brauche, über den Schwarzmarkt beschafft haben.«
Copley runzelte die Stirn. »Warum zahlen, wenn wir direkt von den LAS beliefert werden?«
»Wir sind eine Sackgasseneinheit – das einzige, was man uns schicken wird, sind runderneuerte Ersatzteile und was gerade übrig ist. Meine Leute sind vielleicht Trantüten, aber sie werden die verdammt bestausgerüsteten Trantüten sein, die ich auf die Beine stellen kann.
Ich möchte, daß Sie meine vierzig Prozent in etwas Haltbares mit einem schön hohen Wiederverkaufswert stecken, klar?«
»Ja, ist klar.«
»Gut. Ich kann mir denken, daß Sie auch ins örtliche Tratschnetz eingeklinkt sind. Ich will alles und jedes erfahren, was von Wert für mich sein könnte, klar? Ich will wissen, was meine Vorgesetzten wollen, und

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