BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
pflügten sie den Zielsektor und alle acht daran angrenzenden Kartenbereiche um.
Der Computer erzeugte einen Feuersturm über der Position des Lancier-Beobachters. Die Gruppen Beta und Gamma stürmten über das freie Gelände auf die Hügel zu, und Alpha folgte. Alpha sollte im Hintergrund bleiben und entsprechend den Anforderungen Betas und Gammas die Lanciers unter Beschuß nehmen. Ihr Raketenschirm würde es den Einsatz- und Sturmgruppen der 1. Sektion ermöglichen, mit maximaler Wirkung zuzuschlagen. So muß eine Einheit funktionieren.
\ Sie beschleunigte ihren Paladin auf 40 km/h, schaltete die Anzeige zurück auf Optik und folgte der Gruppe Gamma bei der Flankenbewegung um die Ausläufer der Hügelkette. Langsam machte sich Angst in ihren Eingeweiden breit, aber es war nicht derselbe Schrecken, den sie angesichts der Clans gefühlt hatte. Das Gefühl damals hatte sie fast umgebracht, aber sie hatte sich nicht davon unterkriegen lassen, weil sie wußte, daß die Clans aufgehalten werden mußten. Damals rührte die Angst von einem möglichen Tod und Versagen her.
Heute speiste sie sich aus Scham.
Die 21. Centauri- Lanciers hatten sich in ihren Orientierungsmanövern sehr gut geschlagen. Zunächst machten ihr diese Ergebnisse nichts weiter aus, hauptsächlich deshalb nicht, weil der Präzentor Martialum in der letzten Zeit vor allem unerfahrene Einheiten von Tukayyid im Zuge normaler Rotation zu den Terranischen Verteidigungsstreitkräften versetzte. Sie hatte die lausigen Leistungen der ComGuards der Ermüdung von der Reise ins Solsystem zugeschrieben und der Tatsache, daß viele der Kommandeure sich noch nicht mit ihren neuen Einheiten hatten vertraut machen können.
Aber es lief immer noch nicht so, wie sie es erwartete, daher ihre Entscheidung, ihre Leute in einer Serie von Manövern selbst ins Feld zu führen. Erst in dieser, der dritten Operation mit ihrer Beteiligung, fingen sie allmählich an, die Leistung zu zeigen, die sie von den ComGuards forderte. In den ersten beiden Übungen waren sie unsicher gewesen, aber das konnte daran gelegen haben, daß ihre Kommandeure nervös waren, weil sie das kritische Auge ihrer Vorgesetzten auf sich spürten. Die Lanciers hatten keine Schwierigkeiten gehabt, sie zu erledigen.
Lisa umrundete den Hügel und sah ein von Feuer und Rauch vernebeltes Tal. Gruppe Gamma hatte sich in drei Zweiergruppen aufgeteilt und nahm die Lancier-Stellungen aus verschiedenen Richtungen unter Beschuß. Die Söldner waren zwar eingegraben, wurden aber von Gruppe Beta auf den Hügeln und Gamma in ihrer Flanke angegriffen und sahen sich zu vielen Zielen gegenüber, um eine effektive Abwehr zu organisieren.
Blutrote Laserimpulse brannten sich in den Kopf eines Lancier-Kreuzritters, dann zerschmetterte der blaue Blitzstrahl einer PPK sein Kanzeldach. Der herkulische Mech kippte nach hinten weg, als die Computer den Simulatoren des Piloten stillegten. Schwarzer Qualm stieg aus dem zertrümmerten Cockpit des Kreuzritters auf, als er in einen flachschädligen Donnerkeil knallte und beide Mechs zu Boden stürzten.
Rechts von ihr wurde ein ComGuard-Centurion zurückgedrängt. Beide Beine hatten ihre Panzerung verloren, das linke endete am Knie in einem Stumpf. Der Pilot kämpfte verbissen um das Gleichgewicht der 50 Tonnen schweren Kampfmaschine. Ein halbes Dutzend Kurzstreckenraketen senkten sich in ihren beschädigten Rücken und sprengten zusätzliche Panzerplatten davon. Die Schäden und Erschütterungen reichten aus, den Centurion nach vorne zu werfen, und er krachte flach aufs Gesicht.
Lisa schloß mit ihrem Paladin die durch den Ausfall entstandene Lücke. Als sie einen Blick auf den Steppenwolf erhaschte, der dem Centurion den Rest gegeben hatte, zog sie das rote Fadenkreuz über seine breite Silhouette. Das Fadenkreuz wechselte die Farbe von Rot auf Grün. Sie löste die beiden mittelschweren Laser aus und feuerte ihre KSR-Wegwerflafette ab.
Die rubinroten Laser säbelten die Panzerung in großen Brocken vom rechten Oberschenkel und der Rumpfseite des Steppenwolfes. Zwei der in Spiralbahnen auf den Mech herabstürzenden Raketen explodierten auf dessen Armen, eine andere erwischte sein linkes Kniegelenk. Das letzte Geschoß der Vierersalve krachte in die Kanzel des Mechs. Die Rakete konnte nur den Panzerschutz etwas reduzieren, verursachte aber mehr Probleme als Schaden, als der Steppenwolf-Pilot zurückschreckte und seine Maschine einen Schritt nach hinten weichen ließ.
Lisa
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