BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
liegt weit jenseits der Waffenstillstandslinie, während Coventry sich unmittelbar auf ihr befindet. Ich ziehe es vor, mich deinem Wunsch, Terra zu erobern, entgegenzustellen, bevor du das Solsystem erreicht hast. Die Sekte von Blakes Wort streitet die Weisheit dieser Entscheidung ab. Meine Sorge ist allein darauf gerichtet, den auf Tukayyid erkämpften Waffenstillstand zu erhalten.«
»Dann brauchst du dir keine unnötigen Gedanken zu machen.«
Marthe breitete in einer Geste der Unschuld die Arme aus. »Diejenigen, die den Waffenstillstand zu ihrem persönlichen Vorteil widerrufen hätten, wurden von ihren eigenen Illusionen vernichtet. Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht die Absicht, meine Einheiten über die Waffenstillstandslinie zu führen.«
»Du ehrst die Krieger, die auf Tukayyid kämpften und fielen.«
»Ich ehre den Krieger, der auf Tukayyid siegte.« Sie legte die Handflächen aufeinander. »Es gibt Stimmen unter den Clans, die erklären, der Waffenstillstand habe seine Gültigkeit verloren, weil Terra den Besitzer gewechselt hat. Aber wie du gesagt hast, der Waffenstillstand wurde auf Tukayyid gewonnen. Er kann nicht auf Terra verloren gehen.«
»Oder auf Coventry.«
»Auf Coventry kämpfen wir nur um Ruhm und Leben.«
Der Präzentor Martialum nickte, und sein Bild schrumpfte etwas, als er nach rechts blickte. »Khanin Marthe Pryde, ich möchte dir Prinz Victor Ian Steiner-Davion vorstellen. Er ist mein Stellvertreter und wird bei unseren Verhandlungen meine Position vertreten.«
Marthe drehte sich um und winkte Rosendo zu sich. »Und dies ist mein Stellvertreter, Galaxiscommander Rosendo Hazen. Er war der Kopf hinter den meisten der Kampfhandlungen hier.«
Der Mann, den der Präzentor Martialum vorgestellt hatte, beeindruckte Rosendo augenblicklich durch die stahlharte Stärke seines Blicks. Es gab nur wenige Menschen, die ihre Persönlichkeit über eine Hologrammdarstellung zum Ausdruck bringen konnten, aber dieser Victor Davion war einer von ihnen. Der Jadefalke erkannte Tiefen im Geiste seines Gegenübers, die ihn als geborenen Menschenführer auswiesen.
Victors Gesicht wurde zu einer undurchschaubaren Maske. »Khanin Marthe Pryde, ich bin Victor Ian Steiner-Davion. Ich führe eine Einsatzgruppe im Anflug auf Coventry mit dem Ziel, deinen Besitz dieser Welt anzufechten. Ich weiß, daß von mir nun erwartet wird, dich zu fragen, mit welchen Kräften du den Planeten zu verteidigen gedenkst, aber ich werde dies nicht tun. Statt dessen beanspruche ich Safcon.«
Rosendo versuchte seine Überraschung zu verbergen, aber daran, wie Victors Augenwinkel zuckten, erkannte er, daß dieser sie bemerkt hatte. Daß er Safcon beansprucht, beweist, daß er in unseren Gebräuchen geschult ist. Ich glaube kaum, daß Marthe Pryde diese Wendung vorausgesehen hat.
Die Khanin verneigte sich leicht vor Victors schwebender Büste. »Betrachte es als gewährt, Prinz Victor Ian Steiner-Davion. Gut gehandelt und akzeptiert. Ich nehme an, du willst bei Leitnerton aufsetzen, um eure dortigen Truppen zu entsetzen?«
»Vorausgesetzt, sie sind in zwei Tagen noch dort, ja.«
»Sie werden dort sein. Galaxiscommander Rosendo Hazen wird unsere Linien zurück nach Port St. William ziehen und euch genug Platz für die Landung lassen. Eure noch verbliebenen Truppen sind sehr tapfer, und ich vertraue darauf, daß sie Gelegenheit erhalten werden, den Kampf fortzusetzen, frapos?«
»Ich würde ihnen diese Gelegenheit nicht versagen. Ich werde sie von deiner Bitte in Kenntnis setzen.«
»Danke.« Marthe drehte sich halb ab, dann wandte sie sich den beiden schwebenden Hologrammbüsten noch einmal zu. »Ach, du solltest noch wissen, daß ich diese Welt mit allem verteidigen werde, was mir zur Verfügung steht. Das haben deine Leute getan, und ich würde ihnen Schande machen, wenn ich weniger täte.«
»Ich verstehe.« Rosendo hatte den Eindruck, in Victors Stimme Überraschung durchklingen zu hören.
»Sehr gut. Ich werde die Einheitsberichte zum Zeitpunkt eurer Ankunft für euch bereit halten.«
»Und wir werden uns zum selben Zeitpunkt wieder mit dir in Verbindung setzen.« Victor sah einen Augenblick beiseite, dann drehte er sich wieder zu Marthe um. »Sollen wir den Sechzehnten als Datum unserer formellen Verhandlungen festsetzen, frapos? Wäre Whitting ein akzeptabler Treffpunkt?«
Marthes Stimme wurde heller, verriet Überraschung und Neugierde. »Du willst die Verhandlungen persönlich führen?«
»Ich möchte dich korrekt
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