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BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

Titel: BattleTech 30: Abgefeimte Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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Verstärkung für euch gekommen«, gab Shelly Brubaker zurück.
»Stimmt, Shelly, und ihr habt eure Sache gut gemacht.« Doc zuckte die Schultern und legte die Hand vor die Augen, um die ersten Sonnenstrahlen abzublocken, die durch das Bürofenster fielen. »Ich bin übermüdet und leide unter einem schweren Anfall von Schuldgefühl wegen der Tatsache, daß ich noch lebe. Aber selbst wenn ich all das berücksichtige, glaube ich nicht, daß irgendwer so dumm sein wird, noch mehr Truppen in dieses Schlachthaus zu schicken.«
Shellys Schultern sackten ein wenig ab. »Möglicherweise hast du recht. Noch mehr Truppen hierher zu schicken, würde bedeuten, daß irgendein Politiker zugeben müßte, einen Fehler gemacht und von Anfang an zuwenig Einheiten in Marsch gesetzt zu haben. Darauf können wir lange warten.«
Einer der verbliebenen Männer der Leichten Reiterei klopfte an den Türrahmen. »General, wir haben soeben eine Nachricht höchster Priorität empfangen.« Das Grinsen des Mannes hatte eine ansteckende Qualität. »Es sind zwölfeinhalb Regimenter im Anflug.«
»Für uns oder die anderen, Johnston?«
»Für uns. Prinz Victor führt sie an. Noch etwa zehn Tage.«
Ariana Winston schlug mit der knochigen Faust auf den Tisch. »Das ist die beste Nachricht, seit wir hier angekommen sind.« Sie sah hinüber zu Doc. »Nun, Doc, was ist er? Ein Dummkopf oder ein Politiker, der zugeben kann, sich geirrt zu haben?«
»Weder noch, General.« Doc nickte ernst. »Er ist ein Krieger, und ohne Zweifel unsere beste Chance, mit heiler Haut hier wegzukommen.«
38
    Landungsschiff Barbarossa
    im Anflug auf Coventry Provinz Coventry, Lyranische Allianz
    12. Juni 3058

    Als Victor sich unter den Kommandeuren umsah, die sich in der Besprechungskabine des auf Coventry zustürzenden Schiffes drängten, stellte er sehr viel weniger Spannungen fest, als er erwartet hatte. Von Anfang an war er auf Widerstand gegen jeden seiner Vorschläge eingestellt, gegen die Ernennung des Präzentors Martialum zum Leiter der Expedition ebenso wie gegen seine Position als Fochts Stellvertreter. Daß tatsächlich kaum eine Stimme sich dagegen erhoben hatte, machte ihm den Ernst der Lage um so deutlicher bewußt.
    Er hatte erwartet, daß sich zwei Seiten formierten, die entweder ihm oder seiner Schwester Loyalitätsgefühle entgegenbrachten. Das hätte die Ritter der Inneren Sphäre aus dem Marik-Raum und Harlocs Räuber aus der Konföderation Capella zusammen mit der 11. Lyranischen Garde zu einem Block zusammengefaßt. Die drei Dragoner-Regimenter wären nominell ebenfalls Teil dieser Gruppe gewesen, aber General Maeve Wolf, die schwarzhaarige Kommandeurin der Dragoner, hatte zuviel Verstand, als daß sie eine Spaltung in der Streitmacht zugelassen hätte, die zur Rettung ihrer Kameraden unterwegs war.
    Wu Kang Kuo, der Kommandeur von Harlocs Räubern, war nicht nur neutral geblieben, sondern hatte Victors Vorschläge offen unterstützt. Außerdem hatte Wu einige Zeit im Gespräch mit Kai verbracht, was Victor überraschte, bis Jerrard Cranston ihn daran erinnerte, daß Kai auf Solaris in mehreren Kämpfen gegen Wus Sohn siegreich geblieben war. Daraus schloß Victor, daß es zwischen den beiden Männern so etwas wie eine Ehrenschuld gab, eine Tatsache, die sich unter den gegebenen Umständen nur als hilfreich erweisen konnte.
    Ebenso überraschend war die Haltung von Paul Masters, dem Kommandeur der Ritter der Inneren Sphäre. Er blieb neutraler als Wu, vertrat in der Debatte aber grundsätzlich den Standpunkt einer gemeinsamen Front. Seine einzige echte Sorge betraf den direkten Befehl über die einzelnen Einheiten. Er gestand Victor zwar seinen Respekt angesichts seiner Erfahrung gegen die Clans zu, wollte aber nicht in eine Situation geraten, in der Victor seiner Einheit eine gefahrvolle Mission befahl, damit nicht der Eindruck entstehen konnte, der Prinz versuche sich an den Rittern für ihre Rolle bei der Invasion der Mark Sarna zu rächen. Das erschien allen Versammelten nur logisch, und die Ritter wurden in der Kommandostruktur dieses Einsatzes Wolfs Dragonern zugeteilt.
    Als einziger Bremsklotz erwies sich Marschallin Sharon Byran von der 11. Lyranischen Garde. Da Coventry ein Planet der Lyranischen Allianz war, argumentierte sie, daß ihr als Repräsentantin der Archontin eine leitende Rolle in der Planung und Durchführung der Expedition zustand. Es gelang ihr schnell, die Söldner gegen sich einzunehmen, indem sie deren Einsatzwillen mit dem

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