BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
Hinweis darauf anzweifelte, daß sie für ihr Erscheinen bezahlt wurden. Oberst Dan Allard konterte, daß die 11. Lyranische Garde vor einem Kampf mit der Liga Freier Welten davongelaufen sei, und schlug vor, ihre Expertise zu Rate zu ziehen, falls sich die Einsatzgruppe entschließen sollte, noch vor dem ersten Schußwechsel den Rückzug anzutreten. Damit hatte er sie effektiv abgeschossen, und es war unverkennbar, daß sie innerlich kochte.
Der Präzentor Martialum trat ans Kopfende des schwarzen Tisches. »Dies ist unsere letzte informelle Besprechung vor dem Kontakt mit den Jadefalken auf Coventry. Die erste Kontaktaufnahme wird nur über Funk erfolgen – wir erwarten eine Herausforderung, in der die Jadefalken uns mitteilen, mit wieviel Einheiten sie den Planeten gegen uns zu verteidigen gedenken. Diejenigen unter ihnen, die bereits gegen die Clans gekämpft haben, sind mit dem Verfahren vertraut. Die Clans betrachten das Aushandeln der Stärke in einem Gefecht eingesetzter Kräfte als eine Art Sakrament.« Focht deutete auf Ragnar. »Wie Sie alle wissen, ist ein großer Teil des Wolfsclans aus den Reihen der Clans ausgeschert und hat sich auf Arc-Royal niedergelassen. Khan Phelan Kell hat uns Ragnar mitgeschickt, damit er uns bei der Analyse und den Verhandlungen mit den Jadefalken unterstützt. Prinz Victor und ich haben vollstes Vertrauen in Ragnar. Die Verhandlungen mit den Jadefalken werden unsere erste Auseinandersetzung mit dem Gegner, und ein erfolgreicher Abschluß des Bietens wird der erste Schritt zum Sieg über sie werden.«
Dan Allard stieß sich von der Schottwand ab, an der er bis jetzt gelehnt hatte, und hob die Hand. »Werden einzelne Einheiten aus dem Kampf geboten werden? Und wenn ja, wie wird entschieden, um welche Einheiten es sich dabei handelt?«
Maeve Wolf blickte zu dem Kell Hound hinüber. »Machen Sie sich ebensolche Sorgen deswegen, daß Ihre Einheit zerstückelt werden könnte, wie ich, Dan?«
»Und ob.«
Victor hob die’ Hand. »Wir werden keine Einheit auseinanderreißen. Maeve, Sie haben bereits Leute am Boden, deshalb werden wir Sie erst wegbieten, wenn die Verhandlungen auf einen symbolischen Kampf hinauslaufen sollten. Damit ist nicht zu rechnen, aber ich habe genug von Ragnar gelernt, um zu wissen, daß wir keine Möglichkeit haben, vorherzusagen, was uns erwartet. Was deine Frage angeht, Dan: die Sache ist recht einfach. Wir haben die hier versammelten Einheiten in zwei Gruppen aufgeteilt. In der ersten Gruppe befinden sich die Einheiten, deren Interesse am Ausgang dieses Kampfes nur peripher ist. Damit will ich niemandes Beteiligung an dieser Expedition abwerten – und ich weiß, daß die gesamte freie Innere Sphäre hier etwas zu verlieren hat –, aber das erschien uns als die sinnvollste Möglichkeit, zu einer Aufteilung zu gelangen. Die Einheiten in dieser ersten Gruppe sind die 1. Genyosha, die Kell Hounds, die Ritter der Inneren Sphäre, Harlocs Räuber und die 1. St.-Ives-Lanciers. Wenn wir auf Einheiten verzichten, werden sie aus dieser Gruppe gewählt – und die Hounds fallen nur raus, wenn wir zwei Regimenter wegbieten.«
Die Logik dieser Wahl schien allen im Raum einsichtig zu sein. Victor hatte gehofft, die Genyosha und die St.-Ives-Lanciers in der zweiten Gruppe zu behalten, die er als seine Kernstreitmacht ansah, weil sie durch das Training auf Tukayyid eine unbezahlbare Verstärkung gegen die Falken darstellen würden. Aber der Präzentor Martialum hatte ihm eindringlich klargemacht, daß die Ausschlußgruppe ein Übergewicht von Einheiten umfassen mußte, die mit Victor eingetro ffen waren, da dies für die Kerngruppe bereits der Fall war. Wolfs Dragoner, die Davion Heavy Guards und ComStars Invasorgalaxis konnten alle in Victors Lager angesiedelt werden. Die 11. Lyranische Garde war die einzige Einheit Katherines, die auf jeden Fall an den Kämpfen beteiligt sein würde. Selbst wenn Harlocs Räuber und die Ritter der Inneren Sphäre diese Gruppe durch Zufallsauswahl verstärken sollten, würden Victors Einheiten immer noch vorherrschen.
Paul Masters rieb sich das Kinn. »Und wann werden wir wissen, ob wir nach Hause fliegen können?«
Focht lächelte zuversichtlich. »Das wird noch eine Weile dauern.«
»Aber die Falken sollten bald Kontakt aufnehmen. Es sind noch zwei Tage bis zur Landung. Bis dahin muß Ihre Auswahl stehen, ebenso wie unsere Vorgehensweise. Wenn nicht, könnte ein umkämpfter Gefechtsabwurf zu einem Desaster werden.«
Victor
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