Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

Titel: BattleTech 30: Abgefeimte Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
Vom Netzwerk:
hatte sich fast automatisch entschieden, nach Hilton Head zurückzukehren, noch bevor sie sich Gedanken darüber gemacht hatte, was geschehen war, und was sie im ComStar-Hauptquartier erwarten würde. Ganz ohne Zweifel hatten die Lanciers das Landungsschiff bewußt unter Feuer genommen, um sie zu töten. Sie hatten keinen Grund zu der Annahme, daß sie an Bord ihres Mechs gewesen war. Selbst wenn die Transits versucht hatten, das Schiff bei seinem Absturz zu verfolgen, hatten sie das Herausschleudern ihres BattleMechs wahrscheinlich nur als Fehlfunktion eines angeschlagenen Mechtransporters gesehen.
Allmählich wurde ihr manches klar. Daß die Lanciers viel fähiger waren, als nach ihren Dienstunterlagen zu erwarten gewesen wäre, hätte sie mißtrauisch machen müssen. Aber statt sich zu wundern, warum sie ihre Erwartungen so deutlich übertrafen, hatte sie diese bemerkenswerte Leistungssteigerung begrüßt. Die Verteidigung Terras wäre dadurch natürlich erleichtert worden.
Ich hätte merken müssen, daß die Lanciers, die hier ankamen, nicht die waren, die wir angeheuert haben. Der Angriff auf sie bewies, daß diese Täuschung zumindest Teil eines Plans war, Terra seiner Verteidigung zu berauben. Das aber ergab keinen Sinn, denn Terra war das Ziel der Clan-Invasoren – es sei denn, die Lanciers waren insgeheim eine Clan-Einheit. Aber wie hätten sie es in dem Fall geschafft, ComStar-Computer mit den nötigen Informationen zu füttern, um sich die benötigten Sicherheitsfreigaben für die Lanciers zu verschaffen?
Ungeachtet der Frage, wer die Lanciers tatsächlich waren, gab es nur eine Gruppe, die für eine derartige Manipulation von ComStarDateien in Frage kam – Blakes Wort besaß intime Kenntnisse über ComStar-Prozeduren und -Anlagen, und es war ein offenes Geheimnis, daß es innerhalb der Organisation noch immer Sympathisanten ihrer früheren Ordensbrüder gab.
Und Blakes Wort hatte schon lange erklärt, Terra zurückerobern und >die Heuchler und Schacherer aus dem Tempel vertreiben< zu wollen.
Lisa brachte den Paladin hoch. Sie schaltete die Ortung auf MAD. Wenn es noch jemand aus dem Schiff geschafft hat oder die Lanciers Bodentruppen losgeschickt haben, um die Absturzstelle zu untersuchen, kann ich sie rechtzeitig entdecken. Wahrend sie mich angegriffen haben, müssen sie auch gegen die Bataillone der Terranischen Verteidigungsstreitkräfte losgeschlagen haben, die mit ihnen gemeinsam trainierten – falls die nicht auch unterwandert waren.
Sie seufzte. »Sie können es nur auf Hilton Head Island und die Prima abgesehen haben. Aufhalten kann ich sie nicht, aber wenn dieser Sturm sie lange genug aufhält, kann ich ihnen vielleicht eine Überraschung bereiten.« Lisa drehte den Paladin nach Südwesten. »Wenn man der Schlange den Kopf abhackt, stirbt der Körper – aber nur, wenn die Verbindung wirklich völlig durchtrennt ist. Zwischen gewinnen und totalem Sieg gibt es einen feinen Unterschied – und mit etwas Glück kann ich vielleicht genau diesen Unterschied ausmachen.«
22
    Landungsschiff Barbarossa, Nadirladestation
    Raman Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
    1. März 3058

    Als er das Gesicht seines Freundes beim Studium der holographischen Sternenkarte betrachtete, die zwischen ihnen in der Luft hing, konnte Victor trotz der ernsten Lage ein Lächeln nicht unterdrücken. Der Kai Allard-Liao, der ihm in dieser Landungsschiffskabine gegenüber saß, schien so gewitzt wie eh und je, und seine Feststellungen waren nicht minder einsichtig wie zu den Zeiten der Clan-Invasion, und doch hatte er sich in den sechs Jahren seit dem Waffenstillstand von Tukayyid verändert.
    Und in den sechs Jahren seit ich ihn auf Alyina zurückgelassen habe. Die beiden Freunde hatten sich seither schon einmal wiedergetroffen; das war vor zwei Jahren auf Arc-Royal gewesen. Seitdem hatte Kai sich verändert – ebensosehr wie nach dem Jahr hinter den feindlichen Linien auf Alyina.
    Körperlich war er ganz der Alte: hochaufgeschossen und schlank, dabei jedoch seinen Proportionen entsprechend muskulös. Die Mandelaugen und gelbe Haut bezeugten ebenso wie das schwarze Haar die asiatische Abstammung. Die grauen Augen hatte er von seiner Mutter; aber die Intelligenz, die in ihnen strahlte, kam in gleichen und großzügigen Anteilen von beiden Elternteilen.
    Trotzdem, er wirkt verändert. »Das ist es«, stieß Victor plötzlich aus.
    Kai blickte von den leuchtenden Sphären der Hologrammkarte hoch. »Was? Hast du den Grund

Weitere Kostenlose Bücher