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BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

Titel: BattleTech 30: Abgefeimte Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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Demipräzentorin eine Kabine.«
»Es wird mir ein Vergnügen sein, Hoheit. Hier entlang, Demipräzentorin Whitman.«
Kai unterbrach. »Wenn ich noch eine Frage stellen dürfte?«
»Selbstverständlich, Herzog Allard-Liao.«
»Die Prima. Wo war sie zum Zeitpunkt des Angriffs?«
Whitmans Gesicht verlor alle Farbe. »Auf Terra, in Hilton Head.« Die Demipräzentorin schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Informationen über ihre Situation und müssen davon ausgehen, daß sie tot ist.«

23
    Sitz des Ersten Bereichs ComStars
    Hilton Head Island Nordamerika, Terra
    1. März 3028

    Das Brennen in den Augen erklärte sich mehr durch den Rauch und die Müdigkeit als die Tränen, die in ihr aufwallten. Präzentorin Lisa Koenigs-Cober konnte die Verwüstungen, die ihr in der Anlage begegneten, nicht fassen. Nicht ein einziges Gebäude war unbeschädigt geblieben. Die lodernden Flammen machten dem Morgengrauen über dem Atlantik Konkurrenz. Im Westen ließ der zum Himmel aufsteigende pechschwarze Rauch die dräuende Gewitterfront, durch die sie sich gerade hierher gekämpft hatte, noch drohender erscheinen.
    Die Leibwache der Prima – hauptsächlich leichte Panzer und Sprungtruppen – hatte den Frontalangriff des Lancier-Panzerbataillons abwehren können. Zur Vergeltung hatten die Lanciers ihr Artilleriebataillon aufgebaut und den Sitz des Ersten Bereichs systematisch beschlossen. Offensichtlich hatten sie es darauf angelegt gehabt, die Leibwache bis kurz vor Morgengrauen durch konstantes Trommelfeuer zu zermürben und ihre Linien dann mit einem Panzervorstoß zu durchbrechen.
    Und es wäre auch so gekommen, wären Crown und ich nicht aufgetaucht und hätten ihren Zeitplan durcheinandergebracht. Nach dem Verlassen der Absturzstelle hatte Lisa ein anderes Mitglied ihrer Truppe getroffen. Demipräzentor Stephen Crown hatte seinen Dunkelfalken ebenfalls aus dem zum Untergang verdammten Landungsschiff befreien können. Die beiden anderen Mechs, ein Centurion und ein Quasimodo, waren mit Düsentornistern ausgestattet gewesen, die entweder gar nicht oder nicht gut genug funktioniert hatten, um die Piloten sicher nach unten zu bringen.
    Indem sie sich ständig gegenseitig anfeuerten, war es Lisa und Crown gelungen, Hilton Head Island in nur dreizehn Stunden zu erreichen. Unterwegs hatten sie systematisch alle Mikrowellenantennen und Kommunikationsleitungen zerstört, die sie finden konnten, und auch vor Stromleitungen nicht halt gemacht. Sie verließen sich darauf, daß die Ausfälle dem Sturm angelastet werden würden, und ihre Chancen, den Gegner zu überraschen, stiegen auf diese Weise merklich.
    Ihre Vorsicht hatte sich ausgezahlt. Sie hatten die Lancier-Artillerie von hinten angegriffen, sich zuerst auf die Munitionslager konzentriert und dann die schwerbeladenen Schwebelaster zerblasen. Die Fahrzeuge waren wie an Schnüren aufgereihte Kracher explodiert und hatten die Nacht mit ihrem Feuer erhellt. Lisa hatte sich entschieden, den Hauptteil der Artillerie zu umgehen und auch die Panzerstellungen zu überspringen. Sie und Crown hätten den Truppen zwar schwer zusetzen können, aber dabei wären auch ihre Mechs vernichtet worden, und mit ihnen jede Hoffnung, das Hauptziel zu erreichen.
    Glas und Mörtel knirschten unter ihren Schritten, als sie durch eine leere Türöffnung in die Kammer des Ersten Bereichs huschte. Durch ein Loch in der Südwestecke des Gebäudes konnte sie den schiefergrauen Himmel sehen. Trübes Licht fiel durch die Maueröffnung und die leeren, halbrunden Fenster, die sich rund um die Kammer zogen. Rauch füllte die Kuppel des Raumes, aber unten in der holzgetäfelten Senke mit den Kristallpodesten der Präzentoren war die Luft sauber. In der Mitte der Kammer stand Sharilar Mori, die Prima ComStars. Im polierten Parkettboden unter ihren Füßen war das goldene ComStarLogo eingelassen.
    »Prima Mori, wir müssen fort.«
    Die Prima sah offensichtlich überrascht auf. Die Kapuze ihrer goldenen Robe rutschte nach hinten und legte das lange dunkle Haar frei, durch das sich einige weiße Strähnen zogen. »Fort, Präzentorin?«
    Lisa lief die hölzernen Stufen hinunter und stieß unterwegs die Trümmer beiseite. »Ja, Prima, fort. Die Liebevolle Erinnerung steht bereit. Wir können an die Ehrwürdige Weisheit ankoppeln und das Solsystem verlassen.«
    Die alte Japanerin schüttelte den Kopf. »Ich werde Terra nicht verlassen.«
»Ich habe meine Befehle, Prima.«
Sharilar Moris dunkle Augen funkelten verärgert.

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