BattleTech 32: Operation Excalibur
Untertauchen. Ohne Zweifel hielten die Verteidiger Glengarrys den größten Teil ihrer Kräfte bewußt zurück, bis sie Genaueres über die Stärke der Angreifer in Erfahrung gebracht hatten.
Aber das war kein Problem. Gareths Kräfte würden alle Verteidigereinheiten, die sie finden konnten, zermalmen und den Rest Kompanie für Kompanie jagen und zur Strecke bringen, Mech für Mech, wenn es sein mußte. Das einzige Zeitlimit bestand in der Notwendigkeit, die Arbeit zu Ende zu bringen, bevor der Rest der Gray Death Legion von Caledonia zurückkehrte.
Dieser Teil des Planes hatte nicht annähernd so gut funktioniert, überlegte Gareth mit leichtem Stirnrunzeln. Die vor wenigen Tagen über HPG bei der Flotte eingetroffenen Nachrichten von Caledonia waren alles andere als erfreulich gewesen. Aber das gefährdete den größeren Plan keineswegs: Die Operation auf Caledonia war von Beginn an gewagt gewesen und ein durchschlagender Erfolg angesichts der Opposition zumindest fragwürdig. Allem Anschein nach hatte sich das Gefecht außerhalb der kleinen caledonischen Ortschaft Falkirk für Gareths Einsatzgruppe unter dem Befehl des verblichenen Marschalls Felix Zellner zu einem Desaster entwickelt.
Aber Zellners Aufgabe hatte ja vor allem darin bestanden, das 3. Bataillon der Gray Death Legion zu stellen. Sicher, wenn möglich hatte er es vernichten sollen, aber vor allem mußte es gebunden werden, während Gareth hier auf Glengarry den entscheidenden Angriff durchführte. Natürlich machte das Ablenkungsmanöver auf Caledonia Gareths Operation auf Glengarry viel einfacher, da er es jetzt nur mit zwei Mechbataillonen zu tun bekam. Aber die wirkliche Bedeutung der Schlacht zwischen der Legion und Zellners 3. Davion Guards lag auf einer anderen Ebene. Sie lieferte Gareths für die Invasion von Glengarry die Legitimation, die er brauchte, um im Namen des Vereinigten Commonwealth handeln zu können. für seine Invasionsflotte auch reichlich Platz zum
Natürlich hatte die VerCom-Regierung keinen Schimmer, worum es hier wirklich ging, und so würde es auch bleiben, bis es zu spät war. Dieser Gedanke an die Gewißheit des schlußendlichen Erfolgs der Operation Excalibur stellte einen nicht unerheblichen Teil des fast fröhlichen Wohlbehagens dar, das Gareth erfüllte. Bis jetzt hatte sich jedes Teilstück des Plans mit meisterhafter Präzision ins Ganze gefügt. Die Probleme mit den aufständischen Jakobiten auf Caledonia waren speziell zu dem Zweck erzeugt worden, die Gray Death Legion zum Bruch ihres Söldnerkontrakts zu zwingen. Marschall Zellner und die 3. Davion Guards waren zur Unterstützung der rechtmäßigen planetarischen Regierung Caledonias in Marsch gesetzt worden – und um einen Kampf mit der Legion zu provozieren, der Carlyles Söldner vertragsbrüchig werden ließ.
Wie es schien, war diese Provokation nur zu erfolgreich gewesen. Den Informationen nach zu urteilen, die bisher eingetroffen waren, hatte Carlyle mal wieder ein taktisches Meisterstück abgeliefert, sein Bataillon im Angesicht eines weit überlegenen Gegners geteilt und diesen mit einem harten und unerwarteten Flankenangriff überrascht. Dieser Schlag sollte die rechte Flanke von Zellners Truppen aufgerollt und in die Mitte der Stellungen zurückgetrieben haben, was ein gewaltiges Chaos ausgelöst hatte, in dem die BattleMechs zu wehrlosen Zielscheiben der Angreifer geworden waren. Die 3. Guards wurden bei Falkirk praktisch aufgerieben, und Zellner selbst war tot, sein riesiger Atlas nur noch ein Schrotthaufen. Wenn Zellner die Kämpfe nur noch etwas länger hätte hinziehen können…
Gareth seufzte. Er war Realist und gab sich damit zufrieden, die Dinge so zu nehmen, wie sie sich entwickelten, statt seine Zeit mit Wunschträumen zu verschwenden. Es würde das 3. Bataillon der Legion einige Zeit kosten, von Caledonia nach Glengarry zurückzukehren, mindestens drei Hyperraumsprünge. Auch wenn die Sprünge selbst praktisch in Nullzeit absolviert wurden, brauchten Sprungschiffe doch nach jedem Sprung zwischen vier und zehn Tage, um die Antriebsspulen wieder aufzuladen, je nach Energieausstoß des jeweiligen Systemgestirns. Hinzu kamen die fünf Tage Flugzeit der Legions-Landungsschiffe vom Sprungpunkt des Systems bis Glengarry, und die gesamte Reisezeit belief sich auf drei Wochen oder mehr – reichlich Zeit für Gareths Truppen, ihren Auftrag durchzuführen. Das 3. Bataillon würde erst irgendwann im Mai auf Glengarry eintreffen und seine
Weitere Kostenlose Bücher