BattleTech 32: Operation Excalibur
Zunge, die beim Anblick des Geldscheins über die Lippen des Mannes zuckte. »Hör mal, Jungchen. Was versuchst du hier abzuziehen?«
Alex seufzte und produzierte einen zweiten Fünfziger. Der Leutnant schürzte die Lippen, dann drehte er sich mit dem Rücken zur Halle und nahm Alex in der Drehung das Geld aus der Hand. »Zehn Minuten.« Er zuckte kurz mit dem Kopf, um die Richtung anzuweisen. »Da hinten ist ein Zimmer, durch die Tür. Ein privates Zimmer. Aber mach schnell. Ha!« Er lachte zotig, während er die beiden Geldscheine überprüfte und in einer Gürteltasche verschwinden ließ.
Alex nickte, dann hastete er zu Caitlin, bevor der Mann seine Meinung ändern oder sich eine Entschuldigung einfallen lassen konnte, den Preis zu erhöhen. Er faßte sie an der Hand. »Caitlin? Wir müssen reden.«
»Was? Was ist los, Alex?«
»Hier drüben. Ich hab es mit den Wachen arrangiert.«
Die Tür war mit einer Zahlentastatur gesichert. Der Leutnant tippte einen Code ein, und sie glitt auf. »Da drin«, meinte er mit einem lüsternen Grinsen. Er zwinkerte Alex zu. »Ich geb euch zwanzig Minuten, Jungchen. Viel Spaß!«
Hinter der Tür lag ein kleiner Lagerraum. Eine Leuchtleiste hoch an einer der Wände lieferte eine schwache Beleuchtung. Die Kammer war mit leeren Kartons und Putzutensilien zugestellt. In einer Ecke lag eine dreckige, fleckige Matratze. Die Luft stank schwach nach Putzmittel und Urin.
Als die Tür sich hinter ihnen schloß, sah Caitlin Alex an. »Was soll das?«
Es gab nur einen Weg, das hinter sich zu bringen. Er mußte es offen aussprechen. »Caitlin, ich will mich verabschieden. Ich bleibe hier.«
Sie blinzelte. »Was… bei deinem Vater?«
»Nein, das nicht. Er geht… irgendwo anders hin. Er will mir nicht sagen, wohin. Aber letzte Nacht hat er mir das gegeben.«
Er griff in seine Gürteltasche, zog den Ausdruck hervor und reichte ihn ihr. Sie las ihn schweigend, wobei sie ihn etwas ins Licht hielt, um die Worte entziffern zu können. »Das ist ein Offizierspatent der lyranischen Streitkräfte…«
»Stimmt. Auf Grund meiner Erfahrung in der Legion bieten sie mir den Rang eines Hauptmanns an. Zumindest ist es keine Degradierung, was? Ich werde bei einer Gardeeinheit hier auf Tharkad Dienst tun, bis ich meinen neuen Mech eingearbeitet und meine Sachen in Ordnung gebracht habe. Aber danach habe ich eine gute Chance auf eine Position in der 1. Hofgarde!«
Caitlin schüttelte den Kopf, schien ihre Augen aber nicht von dem Ausdruck losreißen zu können. »Ich… ich versteh das nicht. Du… gehst einfach so weg? Verläßt die Legion?«
»Ich habe gestern nacht mit meinem Vater darüber geredet«, meinte Alex mit mehr Selbstvertrauen, als er tatsächlich fühlte. »Wie gesagt, er hat mir das gegeben. Es kommt von diesem Oberst Schubert. Der Typ im Untersuchungsausschuß. Er hat meinem Vater das Angebot gemacht. Er meinte, ich bekäme die Stelle, wenn ich sie will.«
Diesmal sah sie ihn an, über den Rand des Ausdrucks hinweg. Er konnte den Ausdruck auf ihrem Gesicht nicht entziffern. Als sie nichts sagte, redete er weiter.
»Sieh mal, es ist doch wohl deutlich, daß ich es nicht weit bringen werde, wenn ich in der Legion bleibe, stimmt's?«
»Ist das eine Frage oder eine Feststellung?«
»Wohl eher eine Feststellung. Ich meine, selbst bevor all das passiert ist, war es nicht so recht deutlich, ob ich Beförderungen und dergleichen bekam, weil ich sie mir verdient hatte, oder wegen meines Vaters. Er ist übrigens meiner Meinung. Er hat mir gesagt, ich soll die Chance ergreifen und zupacken, solange es geht.«
»Verdammt, Alex!« Ihre Stimme war schneidend, kaum lauter als ein Flüstern, aber hart und kalt wie Eis. »Wie kannst du nur?«
Seine Kiefermuskulatur spannte sich. »Wie könnte ich nicht? Es ist doch wirklich nicht so, als könnte ich jemandem einen sonderlichen Gefallen erweisen, indem ich bleibe. Im Gegenteil, es wäre eine Sackgasse.«
»Und was erwartest du, daß ich zu all dem sage?«
»Nun, ich hatte gehofft, daß du mitkommst. Du bist eine großartige Mechpilotin. Ich habe mich umgehört, und es heißt, daß die Hofgarde nach erfahrenem Personal sucht, nach MechKriegern und Luft/Raumpiloten mit guten Abschußquoten. Ich wette, wir könnten eine Stelle für dich finden, vielleicht sogar in meiner neuen Kompanie. Ich dachte…«
»Du… verdammter… Bastard«, zischte Caitlin so leise, daß Alex es kaum hören konnte. »Du läßt deine Familie tatsächlich jetzt im Stich, wo sie dich am
Weitere Kostenlose Bücher