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BattleTech 32: Operation Excalibur

BattleTech 32: Operation Excalibur

Titel: BattleTech 32: Operation Excalibur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H Keith
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der Liebe für seine Familie übertroffen wurde – und selbst da war es ihm oft leichter gefallen, seine Gefühle für die Legion zu zeigen. Alex war in der Legion aufgewachsen, hatte im Schatten der zehn Meter hohen Kampfkolosse in ihren Wartungskokons gespielt. Als Kinder seines Alters außerhalb der Legion Fangen oder Völkerball spielten, simulierte er auf einem alten BattleTech-Holobrett, das McCall für ihn aufgetrieben hatte, Mechgefechte. Mit zwölf Jahren hatte er zum erstenmal einen Mech gelenkt, auf dem Schoß seines Vaters in der engen, nach Öl und heißem Metall riechenden Marodeur-Kanzel.
Von Anfang an war Alex ebenso wie jeder andere, den er kannte, davon ausgegangen, daß er bei der Legion bleiben und sie eines Tages sogar befehligen würde. Wohin sollte er sonst? Sicher, vor ein, zwei Jahren hatte er seine Zweifel daran gehabt; eine Zeit lang hatte er sich die ganz natürliche Frage gestellt, ob er seine Beförderung zum Hauptmann und seine Position als Kompanieführer nur seinem Vater verdankte, nicht seinen eigenen Fähigkeiten.
Nun, das hatte sich jetzt alles geändert, soviel war verdammt klar.
Aber das Schwerste würde es werden, das alles Caitlin klarzumachen. Er hatte versucht den richtigen Weg zu finden, bis ihm schließlich die Zeit davongelaufen war. In der Feste Asgard hatte es keinen Ort gegeben, an dem sie miteinander reden konnten, und auch nicht genügend Zeit. Die Legionsoffiziere – außer Grayson – waren am frühen Morgen von ihren lyranischen Gastgebern versammelt und mit beinahe unanständiger Eile zum Raumhafen verfrachtet worden. Seither saßen sie in der Abflughalle und warteten, bis die Orion startklar war.
Sie wurden von sechs bewaffneten Wachen zusammengehalten, die sie zu den Restaurants und Waschräumen begleiteten, als wären sie gefährliche Gefangene. Vielleicht hatten ihre Gastgeber Angst, sie könnten irgendwie zurückschlagen. Alex wurde allerdings das Gefühl nicht los, daß ihnen allen die Streitlust vergangen war, selbst McCall und sogar seiner Mutter.
Und was er nun tun mußte, würde alles noch schwerer machen. Für sie alle.
Er lehnte sich in einen der Sessel der Abflughalle zurück und sah sich den Führer ihrer Bewacher an. Es war ein älterer Mann, vierzig nach Alex' Schätzung, vielleicht fünfundvierzig, im Rang eines Leutnants.
Viele Leutnants im lyranischen Militär schafften es nie, über diesen Zwielichtrang zwischen Unteroffizier und Offizier hinauszukommen. Soldaten, denen der Ehrgeiz abging, einen höheren Rang zu erreichen, oder die aus welchem Grund auch immer bei der Vergabe von Beförderungen und Posten übergangen wurden, liefen Gefahr, während ihrer ganzen Laufbahn Leutnant zu bleiben.
Dieser hier war nicht mehr jung, was hieß, daß er weder so steif noch so ängstlich war, solche Fehler zu machen, wie man sie von einem Neuling erwarten konnte. Der Bartschatten und die zerknitterte, an manchen Stellen fleckige Uniform zeigten, daß er niemanden beindrucken wollte. Wenn er – nach wieviel: zwanzig, fünfundzwanzig Jahren Militär? – immer noch Leutnant war, konnte das daran liegen, daß er bereits einen Ruf als Querulant oder vielleicht auch nie weiterzukommen versucht hatte. Jedenfalls würde er einem Bestechungsversuch zugänglicher sein als ein junger Bursche, der sich ständig unter dem wachsamen Auge seines Vorgesetzten wähnte. Alex sah an sich hinab. Er trug zivile Kleidung: einen weißen Pullover, Hosen und Lederstiefel, einen über die Schulter geworfenen Umhang zum Schutz gegen die Kälte. Er hatte es an diesem Morgen für das Beste gehalten, seine Beziehung zur Legion herabzuspielen. In dieser Zivilkluft konnte der Leutnant sich nicht von seinen Hauptmannsinsignien beleidigt fühlen, auch wenn der Mann ohne Zweifel den Rang sämtlicher Mitglieder in der Legionärsgruppe kannte.
Teufel, den Versuch war es wert.
Der Leutnant beäugte ihn mißtrauisch, als Alex herüberschlenderte. »Was wollen Sie, Söldner?«
»Ein paar Minuten allein mit meiner Freundin«, antwortete Alex und trat neben ihn. Er deutete mit dem Kopf in Caitlins Richtung und stieß den Mann leicht mit dem Ellbogen in die Seite. »Nur ein paar Minuten… Sie verstehen?« Er öffnete die Finger gerade weit genug, um den Fünfzigcreditschein sehen zu lassen, den er in der Handfläche versteckt hielt. »Wir haben noch keine Zeit für uns allein gehabt, seit wir hier sind.«
Der Leutnant zögerte, aber Alex sah das interessierte Glitzern in seinen Augen und die

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