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BattleTech 32: Operation Excalibur

BattleTech 32: Operation Excalibur

Titel: BattleTech 32: Operation Excalibur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H Keith
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kochenden Sümpfen waren für ungeschützte Menschen unerträglich, aber die heißblütigen, schwefelatmenden einheimische Lebensformen, die an Temperaturen von durchschnittlich 80 °C und einen Luftdruck von drei Bar und mehr angepaßt waren, gediehen unter den dortigen Bedingungen prächtig. Vor Jahrhunderten hatten Xenobiologen die höchstentwickelten Formen des einheimischen Lebens als Reptilien klassifiziert, weil ihre auffälligsten Merkmale – Schuppen und Krallen, flache Köpfe, zahnbewehrte Kiefer und zuckende Zungen – stärker an Echsen erinnerten als gewohnte, bekannte Art des Lebens.
    Menschen wagten sich nur Äquatorgebiet, und wenn sie es taten, dann nur in speziell dafür ausgelegten ForschungsMechs, schwer bewaffnet, gepanzert und gekühlt, mit gestaffelten Batterien
drückenden Hitze widerstehen zu
von Wärmetauschern, um der können. Nicht einmal dreißig
    Prozent dieser ForschungsMechs, die je in die Äquatorialsümpfe vorgestoßen waren, hatten den Weg zurück gefunden. Die letzte Expedition war vor fast zweihundert Jahren von Point Vallejo nach Norden aufgebrochen und wurde seither vermißt. Da Hesperus II vor allem kommerziellen Wert besaß – als Standort einer der wichtigsten Partnerschaften von Staat und Industrie – erschien die Verschwendung knapper Mittel auf seine Erforschung nicht allzu dringlich.
    Weiter nördlich und südlich des Äquators wurde das Klima etwas milder, besonders auf Höhenlagen über dreitausend Meter, wo der Luftdruck näher an einem Bar lag und die Temperaturen um die dreißig Grad schwankten. Auf den höchsten Gipfeln, in etwa sechstausend Metern, existierten sogar Gletscher, allerdings war dort die Luft zu dünn, um sie atmen zu können. Im sechsundzwanzigsten Jahrhundert hatten Terraformer versucht, den Planeten in einen angenehmeren Aufenthaltsort für menschliche Siedler zu verwandeln und zu diesem Zweck verschiedene terranische und genmanipulierte Mikroben, Pflanzen und Tierarten importiert. Das Projekt hatte jedoch bestenfalls teilweise Erfolge gezeitigt, und ohne besondere Schutzkleidung konnten Menschen nur in diesen höheren Regionen überleben. Die tiefen Täler, Ozeane und Äquatorregionen blieben an irgendeine andere vertraute,
    selten in das hesperidische größtenteils unerforscht und das Reich der großen hesperidischen ›Reptilien‹. Im Hochland waren schwächere einheimische Arten Opfer der Invasion robusterer, anpassungsfähigerer genmanipulierter Lebensformen geworden, doch dessen ungeachtet existierten auf dem Planeten nur sehr wenige für eine menschliche Besiedlung geeignete Gebiete. Die einzigen zur Kultivierung verfügbaren Regionen – mit fruchtbarem Boden voll stickstoffbindender Bakterien – waren der atemberaubende Melrosetalkomplex, der sich über fast tausend Quadratkilometer der Suldehochlande erstreckte, und die ausgiebigst terrassierten Hänge rund um Marias Elegie hier im südlichen Teil des Whitmankontinents.
    Aber es bestand auch kein Bedarf an weiterem bebaubaren Boden. Das Melrosetal und die Umgegend von Marias Elegie produzierten genug Nahrung, um die Bevölkerung von Hesperus II zu versorgen, die nie weit über fünfzig Millionen gewachsen war und während langer Perioden sogar noch darunter gelegen hatte. Hesperus II war eine Welt, auf der nur ein Industriezweig und eine Exportware existierte, und zwar Militärfahrzeuge – um genau zu sein: BattleMechs.
    Die Kampfkolosse, beziehungsweise die Fabriken, Gießereien, Hochöfen und Fertigungsstraßen zu ihrer Herstellung, waren der einzige Grund, aus dem irgend jemand auf dieser Höllenwelt lebte. Defiance Industries war im Dezember 2577 gegründet worden und seit dem Zerfall des Sternenbunds alleiniger Besitz des Hauses Steiner. Im Laufe der Jahrhunderte hatte es nicht weniger als vierzehn Versuche – zahllose kleinere Überfälle nicht mitgezählt -- gegeben, die Fabrikanlagen zu erobern oder zu vernichten. Die Hauptfabrik, die sich über einige subplanetarische Etagen unter den Myubergen erstreckte, war ein Labyrinth aus Geschützbunkern und hochmodernen Verteidungsanlagen, Laserkanonen und PPKs, Raketenlafetten und Radarnetzen, alles so dicht verwoben, daß selbst die sprichwörtliche Mücke ernste Schwierigkeiten gehabt hätte, unerlaubt auf dem Morgenstern-Raumhafen zu landen.
    Gareth strich sich übers Kinn, als seine Augen eine Linie von Stahlbetonbefestigungen und Mauern die Flanke eines Bergs hinauf zu einer Batterie von Lasergeschütztürmen einen Kilometer

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