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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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dünnere Seitenpanzerung der feindlichen Maschine so lang wie möglich unter Beschuß zu nehmen - und außerdem die Vergeltung des Dracos hinauszuzögern. Sie begann, mit dem Kat um den Naginata herumzuschreiten und beschoß dessen linke Seite und den PPK-Arm mit ihren beiden eigenen Extremreichweiten-PPK und dem Paar mittelschwerer Pulslaser, die am kugelförmigen Rumpf angebracht waren.
    Der Draco war klug. Er schwenkte den Rumpf seines Mechs sofort in die Gegenrichtung, um den sich bewegenden Katamaran mit einer quer über den Körper gezogenen Salve aus seiner eigenen PPK zu erwischen. Kalis Lippen verzogen sich zu einem gespannten Grinsen, als der Partikelstrahl eine glühende Linie über den Rumpf ihres Mech zog. Seine Frontpanzerung war fast dieselbe wie die des Naginata. Mit seiner größeren Kurzstreckenfeuerkraft konnte sich der Katamaran mit dem größeren Mech prügeln und gewinnen, obwohl er ihm um zwanzig Tonnen unterlegen war. Aber das war nicht Kalis Stil. Selbst wenn sie einen 100-Tonnen Atlas steuerte, überraschte sie ihre Feinde durch die Beweglichkeit, die sie aus dem behäbigen Monster herauskitzeln konnte. Mit einem verflucht schnellen schweren Clan-Omni unter dem Hintern wollte sie sich bewegen.
    Sie behielt das rasche Tempo bei und jagte Salven aus ihren Waffen zwischen die geparkten Mechs ihres Bataillons. Der Kampf wäre vielleicht schneller vorüber gewesen, wenn sie einfach Mano-a-mano gegen den Naginata gekämpft hätte. Aber sie riskierte einen Glückstreffer, der eine Aktivator blockieren, eine Waffe ausschalten oder gar den ganzen Mech lahmlegen konnte, und für sie stand viel mehr auf dem Spiel als nur el Patrons entwendetes Gefährt.
    Sie schnitt eine Grimasse, als ein Streifschuß die Transpexkuppel eindellte, und zwar für ihren Geschmack deutlich zu nahe an ihrem Gesicht sie konnte in dem fast schon bedrückend engen Cockpit die sengende Hitze spüren. Diese schwarzgekleideten Nasenbären können ja vielleicht tolle Tricks mit Schwertern vollführen und klettern wie die Affen, dachte sie. Aber das macht sie noch nicht zu MechKriegern. Sie vertraute auf ihren Geschicklichkeitsvorsprung und hatte vor, ihn auch zu nutzen.
Sie hatte noch einen weiteren Vorteil. Aber das konnte sie nicht wissen.
    Tai-i Achilles Daw kniff aufgrund der Hitze, die ihm seine Augäpfel so stark austrocknete, daß die Lider an ihnen hängenblieben, die Augen zusammen. Rote Lichter flackerten auf seiner HUD, und der BattleMech unter ihm wurde merklich langsamer. Die Warnung vor dem Abschalten des Reaktors schrillte in seinen Ohren, während sein schwarz behandschuhter Finger auf den Überbrückungsknopf einstach.
    »Nan da kor’ya!« brüllte er vor Zorn. Was zum Teufel war das? Er hatte noch keinen schweren Treffer abbekommen. Und die eine PPK, die er eingesetzt hatte, konnte seine Wärmetauscher nicht überlasten ...
    Der Katamaran rauschte auf ihn zu, als wollte er in ihn hineinrennen und ihn umreißen. Die PPK des Katamaran schossen wie verrückt und zerschmolzen die harte Spezialplatte aus Durallex wie Eiscreme auf einem Bunsenbrenner; Daws Cockpit füllte sich mit einem blauflackernden Gleißen, als schweiße Achilles da drinnen etwas. Er brüllte unartikuliert und feuerte nun seinerseits.
    Es war ihm gelungen, eine Überbrückung zu erzwingen. Diesmal jedoch befand der Computer, daß eine Antriebsexplosion wahrscheinlich wurde, schaltete den Reaktor ab und schoß das Cockpit des Naginata zusammen mit Achilles Daw hoch in den milchigen Morgenhimmel.
    Wenn man einmal all die Selbstbeweihräucherung und das Geprahle der MechPiloten außer acht ließ, dann machte einen die Tatsache, daß man ein qualifizierter MechPilot war, noch lange nicht zu einem MechKrieger. Denn von den fünfzehn Doppelwärmetauschern, die ein Naginata besaß, waren bei Daws Mech zehn zu Reinigungszwecken ausgebaut worden und lagerten drüben im Hangar unter Plastik. Die Geschichte, die Zuma über das Rucken in der Hüfte erzählt hatte, stimmte schon aber dieses Problem war unter Kontrolle und hatte nichts damit zu tun, warum Don Carlos’ Mech in der Scheune war. Es handelte sich dabei um eine Routinewartung, der Dreck wurde aus den Gittern entfernt. Zumas Gnome waren gerade dabeigewesen, die ausgeschrubbten Tauscher, die so gebaut waren, daß man sie leicht entfernen und ersetzen konnte, wieder einzusetzen, als die Kommandos hereinplatzten und sie gefangennahmen. Zuma hatte den Führer der Kommandos abgelenkt - und dann am Ende

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