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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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seinen Beinen hoben sich hell vom fahlen Morgenhimmel ab. Es war keiner der humanoiden BattleMechs, seine bucklige Gestalt ähnelte einem Jenner oder einer Miniversion von Kalis Katamaran. Es war eine Zecke. Kali hatte kaum Zeit, sich zu fragen, auf welcher Seite der Pilot wohl stand, als er schon in einem klassischen Tod-von-oben-Angriff auf den gekidnappten KommandoMech zugestürzt kam.
    Kali erkannte jetzt, daß dieser Mech ›Pommes Frites‹ Ames gehörte, dem Chef der Kompanie Adelante - und Ravens Mann.
Die drei am Rumpf angebrachten mittelschweren Laser der Zecke zuckten ohne Rücksicht auf einen Hitzestau zum Naginata. Funken sprühten aus Treffern an der Rückenpanzerung des anderen Mech. Sein Pilot beschloß, auf die unmittelbare Bedrohung zu reagieren, nicht auf die potentielle des noch immer schlummernden Katamaran. Er schwenkte den Rumpf des 95-Tonnen-Mech herum und machte einen Drehschritt, dann hob er die Extremreichweiten-PPK, um den herabsinkenden BattleMech einmal, zweimal zu treffen. Fast zu Füßen des Naginata krachte die Zecke mit einem entsetzlichen Knall und dem Kreischen zerreißenden Metalls auf die festgestampfte Erde Luthiens.
Und die Extremreichweiten-PPK an der Spitze der flexiblen Arme von Kalis Katamaran erhoben sich mit einem Heulen und rasteten ein. Grüne Lichter leuchteten auf Kalis Anzeige auf.
»Also gut, du Culebra Hurensohn«, sagte Kali. »Zeit, daß wir beide miteinander tanzen.«
Hechelnd wie sein Totemtier kniete Robert Begay, der neuste und umstrittenste Bataillons-Kommandeur des 17. Aufklärungsregiments, für einen Augenblick über dem Leichnam seines gefallenen Gegners.
Wenn das Ki des DEST-Kommandosoldaten an diesem Tag gewirkt hätte, dann hätte er nicht einmal versucht, zu kämpfen: Er hätte nach einem Blick in das hübsche, wahnsinnige Gesicht Bobbys des Wolfs gewußt, daß er geschlagen war. Das war der Mann, der für sich und seine Mechs die Namen einer gestaltwandelnden Hexe ausgesucht hatte, einer Hexe mit einem so schlechten Ruf, daß keiner seiner eigenen Leute etwas mit ihm zu tun haben wollte, genausowenig wie die zahlreichen Apachen der Caballeros. Ein Mann, der sorgfältig sein Haßgefühl auf die gesamte Schöpfung pflegte und nur darauf wartete, ihm freien Lauf lassen zu können. Ein Mann, der an die Macht glaubte und sie auch besaß.
Statt dessen hatte sich ihm das schwarzgekleidete Kommandomitglied direkt gestellt, offenbar froh über die Gelegenheit, einen Gegner mit seinem Schwert erledigen zu können. Besonders einen Gegner, der mit nicht mehr bewaffnet war als einer Abschleppstange.
Bobby der Wolf bückte sich, um sich mit dem Blut seines Gegners unter beide Augen je einen Streifen zu malen. Das war ein weiterer Hinweis darauf, daß man sich mit ihm besser nicht anlegen sollte. Geistig gesunde Athabasker hatten eine solche Angst vor Leichen und allem, was damit zu hm hatte, daß die buddhistisch inspirierte Furcht der Dracos vor Leichenschändung daneben wie Nekrophilie wirkte.
Der DEST-Kommandosoldat war schon jenseits der Phase, in der er noch für ›Hinweise‹ empfänglich war. Die Abschleppstange aus Stahl war ein Werkzeug zur Rettung von Mechs. Der erste damit geführte Schlag hatte den 1400 Jahre alten Katana des DEST-Mannes eine Handbreit vor dem Griff abgebrochen. Der zweite brach ihm sein Schlüsselbein zwischen Hals und rechter Schulter, so daß der Kommandosoldat den rechten Arm genausowenig heben konnte, als gehörte er zu einer anderen Person in einem anderen Land, wie stark sein Ki auch war. Der Hagel wütender Hiebe hatte angehalten, bis der schwarze Helm und sein Inhalt irgendwie weich geworden waren. Zur Sicherheit hatte Bobby zum Schluß noch ein Ende der Abschleppstange durch das rote Visier gestoßen.
Dort ließ er sie, stand auf und begann den neuen BattleMech zu erklimmen, den er sich auf Towne erobert hatte.
    Der Pilot des Naginata war gut genug, um die Bewegung von Kalis Mech zu bemerken. Statt sich an seinem Sieg über Pommes Frites Ames’ Zecke zu weiden, wendete er sich sofort wieder ihr zu. Die gewaltige Masse des Nag drehte sich aber nur behäbig, und Kali stand nicht still.

Mit zwei Wärmetauschern doppelter Kapazität in den Armen konnte der Katamaran all seine Energiewaffen abfeuern - ohne daß die Temperatur auch nur um ein Grad anstieg. Da das Normaltempo des Mech schon der höchsten Laufgeschwindigkeit des Naginata entsprach, war Kali gewillt, einen kleineren Temperaturanstieg hinzunehmen, um die etwas

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