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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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eine vorübergehende Verzögerung des sicheren Todes. Sie verließ ihre Deckung und rannte mit aller Geschwindigkeit, die ihre langen Beine hergaben, los.
    Erheiterung erfüllte Tai-i Achilles Daw, als er von seiner hohen Warte aus das Chaos des Mech-Parkplatzes überblickte. Als trainierter Kommandosoldat war er zu eiskalter Distanz fähig - aber als Angehöriger von General Kiguris handverlesener Elite innerhalb der Elite war er auch darauf trainiert, seine Gefühle nicht außer acht zu lassen, wenn sie nicht zur Ehrlosigkeit verführten Ninyo war eine Sache, die Leidenschaft eines Kriegers eine andere.
    Wie die anderen DEST-Kommandos, die man unter seinem Oberbefehl nach Eiga-toshi entsandt hatte, war Daw ein qualifizierter MechKrieger. Aber außer in Computersimulationen hatte er selten das Innere eines Mechs gesehen und überhaupt noch nie echten BattleMechKampf gekostet. Das Gefühl reiner, unvergleichlicher Macht, das daraus erwuchs, in diesem Naginata zu sitzen, überschwemmte ihn wie eine Dosis Hiropon, des Amphetaminderivats, von dem man wußte, daß bestimmte VSDKKommandeurs - und Infanterieoffiziere des Schwarzen Drachen auf Towne
- es vor der Schlacht an verängstigte Truppen verteilen.
    Sein Hochgefühl machte es leicht, die Tatsache zu verdrängen, daß er sich nicht sicher war, was er tun sollte. Als ausgesprochene Führermaschine war sein Naginata nicht für den Nahkampf gedacht. Ihre Coventry-Langstreckenraketenlafetten und ihre Extremreichweiten-PPK sollten ihr helfen, Ärger in respektvoller Entfernung zu halten, damit sich ihr Pilot darauf konzentrieren konnte, die ganze Vorstellung zu steuern. Im Moment schienen überall Feinde umherzuschwirren, aber die meisten, die er sehen konnte, waren ihm zu nah.
    Ein JägerMech kam fast direkt auf ihn zugerumpelt. Er hob die PPK, die den Großteil des linken Arms des Naginata einnahm. Aber nein, der Yakuza-Abschaum, der sich beim Versuch, die Gaijin -Söldner von ihren Maschinen fernzuhalten, so dumm anstellte, hatte ihn über sein eigenes Kommandonetz gewarnt, daß es eine Attrappe war, eine Filmrequisite. Ein Ziel, das eines Kriegers nicht würdig war.
    Da. Hundert Meter entfernt sah er eine einzelne kleine Gestalt, die an einem Seil, das am Rücken eines Vollstrecker herabhing, zu einer hinteren Luke emporkletterte. Er zielte mit dem linken Arm, feuerte einen gleißend blauweißen Blitzstrahl ab. Treffer. Die winzige Gestalt erglühte für Sekundenbruchteile heller als der in den Augen schmerzende Partikelstrahl, dann war sie verschwunden. Hinter dem Visier seines Neurohelms grinste Daw.
    Bei jedem Schritt erwartete Kali MacDougall, von einer Gewehrsalve niedergestreckt zu werden. Statt dessen begleitete Raven sie in ihrer JägerAttrappe mit dem schnellen Stampfen ihrer schweren Füße. Die schwarzgekleideten Kommandosoldaten zu Füßen des Todesboten waren sehr diszipliniert und offenbar darüber informiert, daß der große BattleMech, der auf sie zustürmte, nur Attrappe war. Sie schossen einfach weiter auf die dahinhastende Kali.
    Der unter dem aufgesetzten Überbau verborgene AgroMech brachte nur fünfzehn Tonnen auf die Waage. Nach BattleMech-Begriffen gar nichts, aber dennoch eine Menge Gewicht.
    Mehr als genug, um drei DEST-Kommandosoldaten zu zermalmen und das Bein eines vierten zu zertrümmern, als er buchstäblich über sie hinwegrannte.
    Eine PPK krachte donnernd über Kalis Kopf, so dicht, daß die Hitze sich auf ihrem Gesicht und ihren Händen wie ein Sonnenbrand anfühlte und die Haare in ihrem Nacken sich aufstellten. Der Naginata schoß auf etwas ... auf jemanden. Sie verspürte kurz Mitleid mit dem Opfer. Kali war sich vage anderer Gestalten bewußt, die reglos um sie herumlagen, manche in DEST-Schwarz gekleidet, zu viele aber nicht. Keine Zeit zum Trauern ...
    Irgendwie schaffte sie es tatsächlich, stand keuchend am gespaltenen, zweizehigen Fuß ihres Katamaran, der neben dem Hangar hochragte, wo jetzt ein großes Loch in der Wand klaffte, nachdem der Naginata hindurchgebrochen war. Wie üblich hatte sie den Mech mit gebeugten Knien abgestellt. Das bedeutete, sie hatte nur etwas über drei Meter zu klettern, um die Luke zu erreichen, ein einfacher Aufstieg, wenn man sich den Aufbau der Beine ansah - für jemanden mit zwei Armen.
    Nun, was soll’s, ich bin motiviert. Sie begann das glatte Gehäuse zu erklettern, das die Fußaktivatoren schützte.
Direkt nördlich von ihrem Mech war der TG-1 Totschläger geparkt, der Terry Carrington

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