BattleTech 33: Der schwarze Drache
koreanischer Banden, die im Draconis-Kombinat operierten. Sie hielten darauf, in erster Linie dem Koordinator zu dienen, aber kurzfristig dienten sie auch der Yakuza als Söldner.
Durkovichs vermummter Kopf wandte sich kurz seiner Wache zu, dann dem Schattenhaften. »Und wenn? Viele Industrielle und Oyabuns setzen Koreaner als Sicherheitskräfte ein. Sie sind für ihre Loyalität und Unparteilichkeit bekannt.«
»Unparteilichkeit in den kleinen Auseinandersetzungen unter Bandenchefs schon«, antwortete der Schattenhafte. »Aber die koreanischen Hunde glauben, ihre größte Loyalität bestehe dem Koordinator gegenüber, der ihnen viel von dem überlassen hat, was er den wahren Dienern des Drachen nahm. Ihr Mann da ist eine Verbindung zur ISA. Sie haben in der Tat Glück, einen Freund in einer entsprechenden Position zu haben, der den Informationsfluß von den Augen Indrahars und Ninyu Kerais weglenkt.«
Parks Augen funkelten, er nahm Kampfhaltung ein und hob die wuchtigen Fäuste. Der Kaga lachte wieder, und seine Rechte schoß vor. Ein siebenzackiges Shuriken flog aus seinen Fingern und wirbelte auf den Leibwächter aus der Tosei-kai zu. Der Koreaner sprang mit einer Agilität zurück, die seinen gewaltigen Leibesumfang Lügen strafte, wodurch der Wurfstern mit einem Klirren von der Wand abprallte.
Aber der Sprung brachte den Leibwächter vor ein Fenster, und eine Sekunde später sprühte Blut aus seiner Brust, dunkel wie Wein im Licht der Monde Benjamins.
»Ich habe das Verbot geachtet, Waffen in den Pavillon zu bringen«, sagte der Schattenhafte, als Park auf den Stahlbetonboden aufschlug. Wie Donner dröhnte zeitverzögert der Knall eines Zeus-Jagdgewehrs durch das Fenster. »Aber mein Scharfschütze, der einen Kilometer vom Gebäude entfernt liegt, fällt nicht unter dieses Verbot.«
Durkovich sprang vom lang hingestreckten Leichnam seines Wächters weg. Seine Kapuze fiel zurück und enthüllte ein feistes, panikerfülltes Gesicht.
Erneut wandte sich der Schattenhafte ihm zu. »Sie sind achtlos, Durkovich san «, sagte er in seiner undefinierbaren Stimme. »Das macht Sie zu einer unannehmbaren Gefahrenquelle.«
Eine schwarzgekleidete Gestalt fiel hinter Durkovich von oben herab. Ehe sich der Magnat bewegen konnte, hatte sie seine Kehle mit der gekrümmten Klinge einer Kyotetsu-shogi umschlossen, der traditionellen Ninjawaffe, die einer Kreuzung aus Messer und Sichel an einem Seil ähnelte.
Die Gestalt in Schwarz trat zurück. Zwei weitere klommen von oben herab, sie hielten den Ring am Ende Seils, das an der Kyotetsu-shogi hing und über einen Balken geworfen worden war. Ihr gemeinsames Körpergewicht riß Durkovichs Körper in die Luft. Sein Blut bespritzte seine Kameraden, als die Klinge in seinen dicken Hals schnitt.
Der Schattenhafte sah hinauf, bis das Blut nicht mehr spritzte und das Strampeln aufgehört hatte. Die Gestalt nickte ihren Handlangern zu, die das Seil losließen. Die Leiche fiel mit einem feuchten Klatschen auf den Tisch. Die Handlanger holten sich die Waffe zurück und traten wieder an die Wand.
»Jetzt, da wir die Schwäche in unserer Mitte ausgemerzt haben«, sagte der Schattenhafte, »erlauben Sie mir, Ihnen eine Geschichte zu erzählen oder vielmehr eine Wahrheit. Es wurde die Geschichte verbreitet, daß der alte Koordinator, Takashi Kurita, Theodores Vater, an Herzversagen im Schlaf gestorben sei. Das war eine Lüge.
Es gibt eine Verschwörung, die sich wie eine Schlange um das Herz des Drachen ringelt. Ihre Mittäter haben die Stirn, sich die Söhne des Drachen zu nennen. In Wirklichkeit sind sie nur Diener des dämonischen Meisterspions Subhash Indrahar.
Unter den Verschwörern befindet sich Theodore Kurita, Koordinator des Draconis-Kombinats. «
Die Schwarzen Drachen rutschten unruhig hin und her, ihre Mäntel raschelten wie Herbstlaub. »Ich habe auch schon dahingehende Gerüchte gehört«, sagte der VSDK-Offizier in halb grollendem Tonfall.
»Diese Gerüchte stimmten. Schauen Sie, was seit dem Aufstieg Theodore Kuritas aus dem Kombinat geworden ist und Sie werden allenthalben die Hand des Verschwörers sehen. Eine Verschwörung, um das Herz des Drachen innerlich zu zerfressen!
Takashi Kurita war ein Bushi. Er war mehr als nur ein Krieger, er war auch ein Samurai, der sein ganzes Ich dem selbstlosen Dienst am Drachen widmete, und der Drache ist größer als jeder Einzelne - ja, auch größer als der Koordinator. Takashi sama stand für die traditionellen Werte des Drachen. Es machte
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