BattleTech 34: Der Vater der Dinge
abfeuern, selbst wenn die Waffen dabei möglicherweise zerstört wurden.
Loren konnte noch einen Schuß mit einem schweren Laser abfeuern, aber das war es auch schon - noch etwas mehr, un d sein Mech würd e durch die Überhitzun g stillgelegt werden. Der Lichtbringer war so heiß, daß der Regen, der konstant auf ihn einprasselte, sich unter der Hitze der Panzeroberfläche in Dampf verwandelte. Aber es mußte einen Ausweg aus seiner Lage geben. Er tastete das Landungsschiff hinter Kerndon ab. Die Außenhülle war an einigen Stellen zerfetzt und durchlöchert. Zahlreiche Rumpfplatten waren bei der Rutschpartie nach de m Aufprall abgerissen. Im Innern des Schiffes erfaßten die Sensoren eine massive Thermalisolierung, wie sie um Sprengstoffvorräte üb lich war oder.. .
Die Wasserstofftanks! Lorens Augen leuchteten auf.
Während einer Notlandung wurde der Wasserstoffbrennstoff nahezu vollständig ausgestoßen, bis auf die für das Landemanöver erforderliche Restmenge. Aber ohne Zweifel enthielten die Tanks noch immer eine gewisse Menge Flüssigwasserstoff un d Edelgas zum Schutz gegen eine Vermischung mit Sauerstoff un d Explosion. Loren hob den schweren rechten Armlaser un d zielte auf den Schiffsrumpf hinter seinem Gegner. Mit gespenstischer Ruhe legte er den Laser auf einen der Feuerleitkreise und drückte den Auslöser.
Der Laserstrahl zuckte drei Meter an Kerndon vorbei, bohrte sich durch die Trümmer des Schiffs und in den aufgerissenen Laderaum, schnitt tief in den Brennstofftank. Der Laserimpuls dauerte volle drei Sekunden, und die ohnehin schon unerträgliche Hitze in Lorens Kanzel schien sich noch zu verdoppeln. Aber er widerstand der Versuchung, den Beschuß abzubrechen un d hielt den Feuerknopf niedergedrückt.
Kerndon lachte laut, aber sein Gelächter brach sofort ab, als der Wasserstofftank des Landungsschiffs explodierte. Die Detonation brach aus dem Innern der Vergeltung geradewegs auf Loren zu. Der orangeweiße Feuerball schien wie ein Ballon genau dort immer größer zu werden, wo der Nebelparder-Mech stand. Loren verlor ihn aus den Augen, als die Druckwelle ihn erfaßte un d auf seinen Lichtbringer zuraste. Die Warnsirenen der Cockpitsysteme gellten auf, als er die Kontrolle verlor un d der Mech umstürzte.
Plötzlich herrschte ringsum eine gespenstische Stille. Als Loren aufsah, stellte er fest, daß die Explosion ein Viertel des draconischen Landungsschiffs pulverisiert hatte. Der Masakari und ein weiterer Clan-Mech lagen vornübergekippt am Boden. Seine Panzerung hing in Fetzen herab, aber soweit Loren erkennen konnte, hatte der Pilot wahrscheinlich überlebt. Von rechts näherte sich ein noch sehr lebendiger Kampfdämon.
Wer als letzter stehenbleibt, hat gewonnen ...
13
Fusiliers-LZ, Kurita-Prime-Bucht,
Wayside V (Wildkatz)
Äußere Peripherie
3. Juli 3058
Die beiden Posten traten augenblicklich zur Seite un d ließen Loren Jaffray das Fahrzeug betreten. Er ging direkt zu Oberst Stirling in die Befehlszentrale. Der Befehlsstand war ein an die Bedürfnisse der Fusiliers weitreichend angepaßtes Mobiles Hauptquartier. Das Fahrzeug war eine Kombination aus Funkzentrale un d Stabsinformationsnetz. Cat Stirling zog es in der Regel vor, ihr HQ in einem Zelt aufzuschlagen, um näher bei den Truppen und am Kampfgeschehen zu sein, aber für dieses Treffen schien das unnötig. Von diesem Befehlsstand aus konnte Stirling sich mit jedem Mech unter ihrem Befehl in Verbindung setzen, Sensordaten von allen Einheiten im Feld erhalten un d weiterleiten, un d ein strategisches Bild ihres Gegners, seiner Position und seiner Aktionen zeichnen.
Der Mittelbereich des Wagens war kreisförmig aufgebaut un d bestand aus einem Ring von Computerstationen rund um den Platz der Obersten. Von ihrem zentralen Platz aus konnte sie mit einer Drehung die verschiedensten Bildschirme einsehen, auf denen ständig taktische und strategische Daten angezeigt wurden. Wetterdaten, Satellitenortungen un d Feldsensordaten wurden konstant von den diensttuenden Offizieren un d Mannschaften eingespeist. Ohne aufzustehen, konnte sie alle auf Wayside V stattfindenden Gefechte koordinieren.
Als Loren an Stirlings Seite trat, war offensichtlich, daß sie völlig in das Geschehen auf einem der Schirme vertieft war. Neben ihr stand stumm un d ernst Major Cullen Craig. Er nickte Loren zu, der ebenso reagierte. Nach mehreren Sekunden sah auch Cat Stirling zu ihm auf, und Loren salutierte. Aus dem Augenwinkel sah er Sho-sa Parkensen in der
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