BattleTech 34: Der Vater der Dinge
seines Gesprächspartners um einen riesigen Masakari handelte, einen OmniMech, der bei den Clans den Namen Kriegsfalke trug.
Eine andere Stimme aus dem Bereich außerhalb seiner Kurzstreckenortung mischte sich ein. »Major Jaffray, hier spricht Sho-sa Parkensen. Ich befehle Ihnen, diesen Angriff einzustellen. Das ist mein Gegner!« Parkensens Stimme war wütend, aber nach allem, was Loren sehen konnte, hatten die Truppen des VFB kaum eine Chance.
»Bei allem Respekt, Sho-sa, aber ich bin dabei, Ihren Arsch zu retten. Meine Befehle erhalte ich von Oberst Stirling. Sie können sich gerne später mit ihr über Protokollfeinheiten streiten. Jetzt halten Sie den Mund und bereiten Sie sich auf Entsatz und mögliche Evakuierung vor.« Eine mögliche Antwort Parkensens ging unter, als eine andere Stimme über den Breitbandkanal kam und ihn abschnitt.
»Ich bin Sterncaptain Kerndon von den Nebelpardern, dem wahren Clan und Erben der großen Kerenskys und des Sternenbunds. Ich erkläre dein Batchall für ungültig un d erkläre dich und deine Einheit weiterhin zu Banditenabschaum, den wir in den Boden dieser verlassenen Welt trampeln werden.« Offensichtlich erschien Sterncaptain Kerndon diese Beleidigung noch nicht ausreichend. »Und wenn du anderer Meinung bist, du Schwein, dann kommt und stellt euch mir wie wahre Krieger. Ich verspreche dir einen Tod, der eure dreckigen Freigeburtsnachkommen auf Jahre hinaus in Angst und Schrecken versetzen wird.«
Loren lachte, als er mit dem Lichtbringer in vollem Galopp auf Kerndons OmniMech zustürmte. »Du lehnst unsere Herausforderung zu einem ehrenhaften Kampf ab?« fragte er.
»Pos, du ehrlose Müllgeburt.«
Loren grinste. »Wie du willst ...«Er stockte, versuchte,
sich die schlimmste Beleidigung vorzustellen, die er dem Parder-Krieger an den Kopf schleudern konnte. Dann kam ihm die Erleuchtung, und er brüllte ein einziges Wort: »Bastard!«
Die Andeutung, ein ClanKrieger sei der Nachfahre biologischer Eltern und nicht das überlegene Produkt genetischer Manipulation, war die schockierendste Verbalattacke, die er sich vorstellen konnte, un d Kerndons Sprachlosigkeit schien zu bestätigen, daß er ins Schwarze getroffen hatte. Loren öffnete die Verbindung zu seinen Leuten. »Fusiliers angreifen! Zeigt's ihnen!«
Im Augenblick, in dem er in Reichweite der gewaltigen Extremreichweiten-PPKs des Masakari kam, warf er den Mech nach rechts. Die Partikelprojektorkanonen der Clanner waren tödliche Waffen, un d dieser Omni war mit vier von ihnen bestückt, genug, um seinen Lichtbringer bei entsprechender Treffsicherheit mit einer Breitseite außer Gefecht zu setzen. Durch seinen seitlichen Ausbruch wurde er jedoch ein schwierigeres Ziel un d entkam. Kerndon feuerte alle vier Kanonen gleichzeitig. Die blauleuchtenden Partikelstrahlen schienen sich mit den Blitzschlägen im Hintergrund zu vermischen und ließen den Berghang aufleuchten, als sie nach Lorens Maschine griffen.
Zwei der Partikelblitze gingen knapp vorbei, aber ihre hohe Energie entlud sich in kleineren Ausläufern un d brannte sich in den rechten Oberarm des Lichtbringer ein. Einer der PPK-Strahlen stieß dicht über den drei SutelImpulslasem in den oberen rechten Torso des Mechs, ließ die Panzerung davonfliegen und warf den Mech nach hinten, während der zweite Treffer in dessen rechtes Bein einschlug. Es war der Beintreffer, der Loren die größten Sorgen machte. Die Energie des künstlichen Blitzschlags fuhr durch den Oberschenkel des Vogelbeins seiner Maschine wie ein heißes Messer durch Butter. Grüne Kühlflüssigkeit floß aus der Bresche und rann über das Knie des Lichtbringer wie Blut aus einer Wunde.
Er feuerte im selben Augenblick wie der Masakari und erzielte tiefe Treffer in der Frontpanzerung des OmniMechs. Zwei weitere PPK-Schüsse und eine Salve von zehn Langstreckenraketen beantworteten den Angriff. Loren, der den Gegenschlag vorausgeahnt hatte, legte den Lichtbringer im letzten Augenblick in eine gewagte Linkskurve. Einer der PPK-Blitze schlug in den unteren Torso ein, der andere ging vorbei und traf den Boden dicht vor der Kampfmaschine. Der vom Regen aufgeweichte Lehmboden explodierte, und Schmutz und Steine prasselten wie Schrapnell gegen die Mechbeine.
Die Raketen folgten seinem plötzlichen Ausweichmanöver, wenn auch nicht alle mit der gleichen Zielsicherheit. Vier der Geschosse trafen und detonierten auf der regennassen Panzerung des rechten Arms und Torsos. Die Explosionen erschütterten
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