BattleTech 34: Der Vater der Dinge
fragte Mulvaney.
Loren schüttelte den Kopf, un d sie sprach weiter. »Er ist ausgeschieden. Nicht gerade überraschend. Er hat versucht, dich in den Schmutz zu ziehen, aber das war verlorene Liebesmüh. Von jetzt an wirst du dich vor ihm vorsehen müssen. Gerüchteweise ist er auf dem Weg nach Outreach.«
»Wie läuft der Wiederaufbau?« Loren dürstete nach Neuigkeiten aus dem Regiment.
Blakadar und Fräser sahen sich an. »Diese OmniMechs und Bauteile, die wir bergen konnten, nachdem die Novakatzen ihre Toten abtransportiert hatten, sind eine wahre Goldmine. Wenn das erst alles integriert ist, dürften wir gleichrangig mit den Kell Hounds und Wolfs Dragonern rangieren, was ClanTech angeht.«
»Maschinen sind wichtig«, gestand Loren ein. »Aber was ist mit unseren Kriegern?«
Diesmal übernahm Chastity die Antwort. »Die Fusiliers können etwa dreißig Prozent ihrer Sollstärke aufstellen, wenn deine Verletzten wieder einsatzfähig sind. Es wird eine Menge Rekrutierungsarbeit nötig werden, um sie wieder aufzupäppeln.«
»Keine Sorge«, fügte Kurt hinzu. »Ich habe alles im Griff.«
»Richten Sie sich nicht zu gemütlich ein, Blackie«, riet Loren. »In ungefähr einer Woche komme ich zurück.«
Schweigen senkte sich über den Raum. »Du hast es also nicht gehört?« fragte Chastity.
Loren fühlte, wie sein Puls raste. »Was gehört?«
Chastity zog eine offizielle Order und eine kleine Schachtel aus der Schärpe ihrer Ausgehuniform. »Mit Anordnung der Versammlung der Krieger der Northwind Highlanders wird Major Kurt Blakadar als neuer Stellvertretender Regimentschef von Stirling's Fusiliers bestätigt.«
Loren hatte das Gefühl, in ein schwarzes Loch zu stürzen. Die Eröffnung traf ihn wie eine eiskalte Dusche und ließ ihn benommen zurück. »Ich verstehe das nicht«, stieß er aus, geschockt vom Verlust seines Kommandos. »Warum?«
»Oh«, meinte Chastity, »ich bin noch nicht fertig.« Sie las weiter. »Und für sein Handeln über die Pflichten eines Highlanders und Offiziers hinaus - sowie für seine Anstrengungen gegen die Clans - wird Loren Jaffray in den Rang eines Oberstcommanders befördert.« Sie reichte ihm die Schachtel. Im Innern befand sich ein Vogelabzeichen, das seinen neuen Dienstgrad symbolisierte.
»Oberstcommander?« fragte Loren, noch immer benommen, auch wenn er plötzlich erkannte, daß seine BeSucher nicht nur schlechte Nachrichten überbrachten. »Unter wessen Befehl?«
»Loren«, stellte Mitch Fräser aufgeregt fest. »Das wird Ihnen gefallen. Die Versammlung der Krieger hat entschieden, daß Ihre Ideen über das Studium der Clans und ihrer Kampftaktiken fester Bestandteil des Highlander-Kanon werden sollten - weil wir früher oder später wieder gegen sie werden antreten müssen. Sie hebt eine neue Einheit mit Ihnen als Kommandierendem Offizier aus.«
»Was?«
»Sie sind der neue Kommandeur der Northwind Hussars.«
Loren konnte es kaum fassen. »Die Northwind Hussars?« Meine eigene Einheit, mein eigenes Regiment. Mein ganzes Leben habe ich auf diesen Augenblick hingearbeitet. Jetzt habe ich eine Heimat, einen Ort, an den ich gehöre, und eine Einheit, die ich anführen kann. Ein idiotisches Grinsen breitete sich unaufhaltsam un d unkontrollierbar auf seinem Gesicht aus.
Chastity nahm den Faden auf. »Bis jetzt gibt es die Einheit erst auf dem Papier. Du wirst das Regiment von Grund auf aufbauen müssen. Aber mit all der Clantechnologie haben wir mehr als genug Material, um unsere Verluste auf Wayside V wettzumachen. Der Preis von Clanwaffen auf dem freien Markt reicht aus, die Highlanders erheblich zu vergrößern.«
Loren sah Chastity Mulvaney an, un d dann scherte er sich nicht mehr darum, wer es sah, zog sie an sich un d gab ihr einen langen, liebevollen Kuß. Sie war geschockt und lachte, als er sie endlich freigab. »Also, Oberstcommander Jaffray«, fragte sie lächelnd, die Arme um seinen Hals geschlungen, »wie fühlst du dich jetzt?«
»Daheim, Chastity. Endlich daheim.«
Nebelparder-Khan Lincoln Osis saß vor dem Kasten, der ihm soeben zugestellt worden war, und betrachtete ihn argwöhnisch. Er war über einen Händlerkurier zu ihm gelangt und trug das Siegel des Novakatzen-Khans Severen Leroux. Er starrte den fünfzig Zentimeter langen rechteckigen Behälter an und fragte sich, was er enthalten mochte. Welche Botschaft sein Feind ihm geschickt hatte. Was immer es war, hier in der Sicherheit seines Befehlsbunkers in El Gitar auf Avon konnte es ihn nicht vor seinen
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