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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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in Wahrheit war ich es. Diesmal werde ich sie mit einem Donnerschlag aus ihren Träumen reißen, der den Aufstieg der Toyania verkündet. Sie blickte zu St. Jamais, der wieder in Gedanken versunken schien. Und wenn ich endlich meinen Platz als Prima eingenommen habe, ist es gut möglich, daß sich die ganze Innere Sphäre mir zukehrt, als der einzigen großen Herrscherin diesseits des Grabes.
Ceruman Plateau, Ashentine Mountains New Home, Chaos-Marken
     
17. März 3058
    Zwei Kilometer vor dem südlichen Rand des Ceruman Plateaus, an dem die Hochebene an die nahezu senkrecht aufragenden Klippen der Ashentines stieß, war eine längst verlassene Industrieanlage Schauplatz der jüngsten Schlacht um den Planeten New Home. Die donnernden Explosionen der Raketen und krachenden Entladungen schwerer Energiewaffen hatten die Stille des frühen Morgens bereits zerrissen, aber noch lagen die Frühnebel über dem Gelände und wogten um die riesigen Beine der BattleMechs.
    Nahe dem Zentrum der Anlage pirschte ein Kriegshammer in braun-grauer Tarnbemalung für Bergeinsätze durch das von Nebelschwaden durchzogene Gelände zwischen verfallenen Fabriken und aufgegebenen Lagerhallen. Seine Arme, die in den langen Rohren von PPK-Läufen endeten, schwenkten hin und her. Auf dem linken Unterschenkel des Mechs, dort, wo die Panzerung in einer geraden Fläche vom Kniegelenk zum Knöchel verlief, war ein grobschlächtig wirkender, unrasierter Engel mit weiß- und schmutziggraugefiederten Schwingen und einem Gyrojetgewehr in den Händen aufgemalt.
    Nicht unbedingt ein Motiv, das angetan war, den Glauben an den Allmächtigen zu fördern, sofern man sich den Himmel nicht wie ein Militärlager vorstellte.
    Schweiß lief am Gesicht von Marcus GioAvanti herab, dem Kommandeur der Söldnerkompanie Gli Angeli di Avanti, biß in den Augen und hinterließ einen salzigen Geschmack auf den Lippen. Die Luft im Cockpit des Kriegshammer war heiß, trocken und stickig. Nur die seine Körpertemperatur senkende Kühlweste machte es einigermaßen erträglich. Daran, wie leise und blaß das Raketen- und Energiefeuer nur noch zu ihm durchdrang, erkannte er, wie tief die Kontrahenten schon ins Innere des Komplexes vorgedrungen waren.
    Macht nichts, dachte Marcus. Er blinzelte heftig, um sich klare Sicht zu verschaffen, dann suchte er die Sichtprojektion nach dem feindlichen JägerMech ab, den er im hügeligen Gebiet hinter den weitverteilten Gebäuden aus dem Auge verloren hatte. Die Sichtprojektion komprimierte die volle 360°-Rundumsicht der Sensoren auf ein 120 ° breites Sichtfeld und projizierte es über die obere Hälfte des Hauptschirms. Die Sichtprojektion richtig zu interpretieren gehörte zu den schwierigeren Fähigkeiten, die sich ein Mechpilot aneignen mußte. Aber dieser JägerMech war mit ziemlicher Sicherheit die Maschine des feindlichen Kommandeurs. Ein Sieg über ihn würde einen erheblichen Beitrag zum Sieg in dieser Schlacht leisten. Also setzte Marcus seinem Opfer nach und verließ sich darauf, daß seine Leute selbst zurecht kamen.
    Wie sich herausstellte, fand der gegnerische Mech ihn zuerst, als Marcus den Kriegshammer gerade durch die schuttübersäte Ruine einer eingestürzten Lagerhalle bewegte. Plötzlich tauchte der 65 Tonnen schwere JägerMech hinter einem weiter voraus gelegenen Gebäude auf. Der gedrungene Torso und die großen, tonnenförmigen Arme machten die Identifikation zum Kinderspiel. Aus den Autokanonen seiner Arme spie er fünfzig Millimeter dicke Granaten aus erschöpftem Uran, die hämmernd in den Torso und das rechte Bein des Kriegshammer einschlugen und den Mech auf dem lockeren Trümmerfeld stolpern ließen.
    70 Tonnen aufgerichtetes Metall im Gleichgewicht zu halten, ist alles andere als einfach. Marcus packte die Steuerknüppel des Kriegshammer fester. Die Neolederbezüge saugten den Schweiß auf seinen Handflächen ab, während er darum rang, die gewaltige Kampfmaschine auf den Beinen zu halten. Während er die Mecharme bewegte, um das Gewicht zu verlagern, speiste der Neurohelm auf Marcus eigenem Gleichgewichtssinn basierende Signale aus seinem Gehirn geradewegs in den enormen Kreiselstabilisator und die Myomermuskeln des Mechs.
    Diesmal gelang es, und Marcus fand lange genug einen Halt zwischen den losen Trümmern, um die Partikelprojektorkanonen in seinen Mecharmen auszulösen. Zwei azurblaue Energiebahnen zuckten auf den JägerMech zu. Eine streifte sein linkes Bein, die andere bohrte sich tief in den

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