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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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darauf wartete, ein Opfer zu finden. Ich werde dir geben, wonach du suchst, versprach sie ihm in Gedanken.
Auf ihr Nicken schlug St. Jamais mit der flachen Hand auf die Schreibtischplatte, daß es laut knallte. Sein kurzer Befehl: »Genug!« ließ das Stimmengewirr verstummen, mit einem letzten »Das kann er nicht machen« als Coda.
»Er hat es getan«, stellte Demona fest und drehte sich noch einmal langsam herum, damit alle im Raum die ruhige, aber beherrschende Miene sahen, die sie aufgesetzt hatte. »Indem er uns nicht erlaubt, in der Schlacht um Terra mitzukämpfen, beraubt er uns der Anerkennung, die wir verdienen.«
Zu Demonas Linken erhob sich eine leise Stimme, die sie als die von Demipräzentorin Jill Adams erkannte. »Vielleicht werden sie ohne uns versagen. Das könnten wir als Beweis für Blanes Unfähigkeit anführen.«
Demona schüttelte entschieden den Kopf. »Ich habe Präzentor Blane großzügigerweise zwei Kompanien überschwerer BattleMechs der Toyama als Ersatz für Maschinen leichterer Ausführung oder fragwürdiger Zuverlässigkeit zur Verfügung gestellt. Außerdem habe ich ihm unsere letzten Geheimdienstberichte über die ComStar-Kräfte auf Terra zugestellt.«
Demipräzentor St. Jamais beugte sich vor, die Hände auf den Schreibtisch gestützt. »Warum?«
Es war keine Herausforderung, nur eine simple Nachfrage. Demona fühlte sich in der Wahl ihrer Stellvertreter für die bevorstehende Mission bestätigt. »Blakes Wort muß Erfolg haben, mit oder ohne uns. Es muß der ganzen Inneren Sphäre beweisen, daß wir ein Machtfaktor sind. Ich werde seine Stärke nicht untergraben, nur um unsere interne Stellung zu festigen.«
»Dann müssen wir unsere Stärke auf andere Weise vergrößern«, erklärte St. Jamais gelassen. »Um der Unterstützung, die Blane nach der Einnahme Terras genießen wird, ein Gegengewicht entgegensetzen zu können.«
»Das und noch mehr«, stimmte Demona zu. »Nach Terras Rückeroberung plant Blane eine aggressive diplomatische Offensive mit dem Ziel, Beziehungen zu den unabhängigen Welten der Umgebung aufzubauen. Allermindestens hofft er, mit ihrer Hilfe eine Pufferzone aufzubauen. Außerdem wird ihm dies den Ruf eines Friedensstifters eintragen, eine mächtige symbolische Geste, die ihn nichts kostet und ihm viel einbringt. Ich halte seine Erfolgschance für hoch, und nehme an, daß er diese zusätzliche Machtbasis dazu benutzen will, sich zum Primus auszurufen.«
Während unter den anderen erneut ein erregter Tumult ausbrach, nahm St. Jamais die Nachricht ruhig auf. Hätte Demona ihn nicht beobachtet, hätte sie verpaßt, wie sich seine Augen ein wenig verengten und sein Blick sich ein paar Sekunden verschleierte, bevor er wieder zu ihr herübersah. Ja, Cameron, dachte sie. Auch in deinen Gedanken ist das Primat nie weit entfernt, nicht wahr? Du bist noch jung, aber du lernst schnell. Sie schenkte ihm ein dünnes Lächeln. Ihr Blick war fest. Eines Tages mag es dazu kommen, daß du dieses Amt erreichst. Du hast den Ehrgeiz, es soweit zu schaffen. Aber erst nach mir.
St. Jamais war der erste, der sich wieder voll im Griff hatte. Er beruhigte die anderen und beherrschte durch schiere Willenskraft die Versammlung. »Vielleicht hält sich Präzentor Blane inzwischen für wichtiger als er tatsächlich ist, so wie andere Fürsten der Inneren Sphäre auch.«
Demona erkannte den kaum verhüllten Vorschlag, hatte den Gedanken aber bereits verworfen, den 6. Juni gegen Blane von der Leine zu lassen. »Auf keinen Fall. Praktiken dieser Art sind für den Einsatz außerhalb unseres Heiligen Ordens reserviert.«
Demona gestattete den anderen einen Augenblick des Nachdenkens, bevor sie weitersprach. »Präzentor Blane war nicht so leichtfertig, die Toyama ohne jede noch so sehr an den Haaren herbeigezogene Erklärung auszuschließen. Dafür hält er sich für zu clever.« Sie lächelte. »Blane behauptet, zu sehr mit der Planung und Mobilisierung unserer Kräfte für Operation Odysseus beschäftigt zu sein, um andere wichtige Vorhaben überwachen zu können.« Sie sah von einem Gesicht der um sie herum Versammelten zum anderen. »Daher hat er mich gebeten, einen anderen seiner Pläne auszuführen: Die Herbeiführung einer Vereinigung zwischen dem Magistrat Canopus und dem Tauruskonkordat.«
Sie machte eine Pause, um ihre Eröffnung wirken zu lassen. Das Konkordat und das Magistrat waren zwei der mächtigeren Staaten in der Peripherie, jener fernen Region des Weltraums jenseits der

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