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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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an demselben
Handrad festhielt, das zuvor der Techniker benutzt
hatte. »Die Tür zur Kommunikationszentrale hat sich
geöffnet und jemand streckte den Kopf raus. Er hat ihn
natürlich verloren, aber es war noch mindestens eine
andere Person drinnen.«
Jetzt haben wir nicht nur wenig Zeit, jetzt haben wir gar
keine mehr, dachte Aris. Sein Gehirn lief auf Hochtouren. Er biß sich so fest auf die Unterlippe, daß sie anfing zu bluten. Er überdachte ihre Möglichkeiten. Fünf
Hauskrieger, vier davon mit Intek-Lasergewehren und
er selbst mit einer Nakjama-Pistole. Vier tote Techniker.
Einige kleine Werkzeuge. Er betrachtete nachdenklich den Korridor. Und irgendwo weiter hinten ein großer Schraubenschlüssel, mit dem man eine Wache niederschlagen könnte... oder, ja, die Kommunikationsaus
rüstung.
Er hatte eine Idee.
»Infanterist Chess. Gehen Sie zu den anderen zurück
und beschäftigen Sie die Wachen. Ich kümmere mich
um die Kommunikationszentrale. Jetzt!«
Ohne zu zögern stieß sich Chess ab und schoß wieder den Korridor hinunter. Aris verschwendete keine
Zeit damit, ihm nachzusehen. Statt dessen umfaßte er
das Handrad und drehte es unter Mühen. Jeder andere
Zugang hätte eine ferngesteuerte Luke gehabt, aber ein
Notausgang mußte auch unter widrigsten Bedingungen wie einem Stromausfall funktionieren.
Mit einem letzten metallischen Quietschen öffnete
sich die Luke. Aris zog sie auf und tauchte durch.
Dann drehte er sich um und schloß die Luke hinter
sich und verriegelte sie. Er befand sich in einem kurzen Gang, der ihn in eine kleine, rechteckige Rettungskapsel führte. Schnell arbeitete er sich zur Vorderseite
vor und glitt in den Pilotensitz. Aris schlug auf den
Notauslöseknopf, und gleichzeitig startete er die Triebwerke. Die Maschine machte einen Satz. Aris hatte das
Gefühl, von der Hand eines Riesen in den Sitz gepreßt
zu werden, als die Rettungskapsel von der Station freikam und die Explosivladung gezündet wurde. Darauf
folgte Schwerelosigkeit. In der Aufladestation hatte es
durch die Manövriertriebwerke, die für das Einhalten der Position verantwortlich waren, eine geringe
Schwerkraft gegeben. Aris flehte die alten Götter um
ein paar Minuten an, nur ein paar Minuten.
    Die Aufladestation gehörte ihnen - er wußte es. Sie gehörte ihnen seit dem Augenblick, in dem dem Sprungschiff Liu das Andocken erlaubt worden war. Ungefähr hundert Techniker und höchstens vierundzwanzig Marines gegen eine ganze Kompanie HiritsuInfanterie? Nein. Das einzige, was zu tun blieb, war die Station zu sichern, bevor jemand Kaifeng alarmieren konnte, damit das Überraschungselement erhalten blieb.
    Aris forderte wieder das Glück heraus, er rechnete damit, daß die Crew der Station ihren Job kannte und der Brückenoffizier eher einen Sinn für Politik denn für militärische Angelegenheiten hatte. Die Techniker in der Kommunikationszentrale würden versuchen, zuerst die Brücke zu benachrichtigen und dann die Hilfsbrücke. Sie würden es nicht auf die eigene Kappe nehmen, Kaifeng zu alarmieren. Oder sollten es jedenfalls nicht. Aris runzelte beim Gedanken an den fanatischen Ausdruck im Gesicht der vier Techniker die Stirn. Wenn sie ihren Bericht an einen Offizier übermittelten, kam es darauf an, wie selbstsicher jener Offizier war. Ein wahrer Militär würde wahrscheinlich umgehend Kaifeng alarmieren, auch wenn ein Fehlalarm mindestens peinlich wäre oder gar mit einem Verweis geahndet werden würde. Ein karrierebesessener Offizier würde sich nur darum sorgen, ja keinen Fehler zu machen. Da eine Antwort erst in etwa acht Stunden und Hilfe erst in mehr als einer Woche eintreffen könnte, würde ein solcher Offizier die Bestätigung abwarten. Damit hätte Aris die benötigte Zeit.
    Glücklicherweise waren Rettungskapseln für einen schnellen Start programmiert. Als das chemische Triebwerk startete, begann die Hülle der Kapsel leise zu vibrieren. Mit Hilfe der Manövrierdüsen drehte Aris die Kapsel. Mit dem kleinen Hauptkorrekturtriebwerk hielt er die Drehung erst auf und kehrte sie dann um. Nach kurzer Zeit bewegte er sich wieder auf die Station zu und glitt auf die andere Seite. Dort fand er zwischen den wuchtigen Masten, die die riesigen Solarsegel der Station hielten, was er suchte.
    Würde man die Bürger der Inneren Sphäre fragen, wie eine Aufladestation an einem Sprungpunkt dem System Nachrichten übermittelt, würden die meisten vermuten, daß es mittels Radio geschah. Die Gebildeteren würden sagen, daß

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