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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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die Audio- und Videotransmission auf einer Mikrowelle gesendet werden würden. Die meisten aber würden nicht daran denken und darin lag die Chance, dem Haus Hiritsu das Überraschungsmoment zu bewahren, daß die Übertragung gerichtet ist. Das mußte sie sein. Die Sprungpunkte befanden sich Millionen, oft sogar Milliarden Kilometer über oder unter der Ekliptik. Selbst die starken elektromagnetischen Impulse eines ankommenden Sprungschiffes konnten kaum weiter als eine Milliarde Kilometer empfangen werden und die Radaremissionen konnten bereits nach einer Million Kilometer kaum mehr aufgespürt werden.
    Die Lösung dieses Problems bestand entweder in dem Bau eines Transmitters, der so groß wäre, daß ein unglaublicher Teil an dem zur Verfügung stehenden Raum und der Energie der Station davon aufgefressen wurde, oder darin, die Transmission zu einem schmalen Strahl zu bündeln, der ziemlich genau auf das System gerichtet werden konnte. Genau hieß: in der Größenordnung von einer Million Kilometer. Das klingt nicht weiter schwierig, betrachtet man aber die gigantischen Entfernungen im Raum, bedeutete das, daß die Abweichung unter einem Grad liegen mußte.
    Der Transmitter war ein riesiges, doppelläufiges Gerät, das einer Waffe ähnelte. Es war dreißig Meter lang, saß auf einer ebenso großen Plattform und war parallel zur Hülle der Station ausgerichtet. In der Nähe der Basis des Transmitters war ein großer Apparat zu finden, der aussah wie eine Kombination von Radarschüssel und Teleskop, dem Zielfernrohr eines Gewehrs nicht unähnlich. Dieses Gerät ermöglichte die Präzision, mit der Kaifeng angepeilt werden konnte.
    Aris lenkte die winzige Rettungskapsel vorsichtig in das kleine Tal zwischen den zwei Masten. Zu beiden Seiten erhoben sich Mauern aus grauem Metall. Der Transmitter und im Hintergrund die Haupthülle der Station selbst füllten seinen kompletten vorderen Bildschirm. Unter alleiniger Verwendung der Manövrierdüsen näherte er die Nase seines Gefährts den Rohren des Transmitters, bis er an dem metallischen Geräusch hörte, daß er an diese anstieß. Dann schaltete er die Hauptdüsen ein.
    Einen Moment lang geschah nichts. Es war nur das leise, beständige Dröhnen des kleinen Triebwerks der Rettungskapsel zu hören, das alle paar Sekunden von einem metallischen Knarren, einem Protest gleich, übertönt wurde. Aris fragte sich, was zuerst nachgeben würde - der Transmitter, die Versteilvorrichtungen oder sein begrenzter Treibstoffvorrat. Rettungskapseln verfügten nur über Treibstoff für neunzig Sekunden unter maximaler Beschleunigung. Nach Aris Zählung waren davon bereits über sechzig verstrichen, als er ein leichtes Beben bemerkte und die gesamte Transmittervorrichtung sich um einen vollen Meter bewegte. Schnell schaltete er seine Hauptdüse aus. Das würde reichen, entschied er.
    Mit Hilfe seiner Manövrierdüsen zog er sich ein paar Meter zurück und richtete die Rettungskapsel auf die Aufladestation aus. Jetzt hatten die Hiritsu-Krieger eine Chance. Vorausgesetzt, daß bisher noch kein Alarm abgesetzt wurde, spielte es nun keine Rolle mehr, ob die Brücke oder Hilfsbrücke schnell eingenommen werden konnte. Oder die Kommunikationsanlagen. Nur das Landungsschiff im Trockendock stellte noch eine potentielle Gefahr dar. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht und dem Widerschein der gelben Lichter der Kontrollkonsole in seinen Augen schaltete er das Triebwerk auf minimale Beschleunigung und machte sich auf den Weg zu den Shuttledocks. Dort könnte ihn einer der Krieger des Hauses Hiritsu hineinlassen.
    Beim Vorbeiflug gab er der Richtantenne noch einen Stoß, der diese in ihrem eigenem Präzisionsgetriebe verkeilte. Nur um sicherzugehen.
4
    Aufladestation Jodo Shinsa des Kaifeng-Systems Zenit-Sprungpunkt, Kaifeng-System
Souveränität Sarna, Chaos-Marschen
11. Juli 3058
    Die Offiziersmesse, die sich auf dem massigen Gravitationsdeck der Aufladestation des Kaifeng-Systems, Jodo Shinsa, befand, stank nach ranzigem Fett und parfümierten Putzmitteln, die wohl eher dem Überdecken anderer Gerüche dienten als der Reinigung. Mit den schmalen Tischen, den harten Metallsitzen und der schwachen Beleuchtung ließ dieser Raum als Konferenzraum sehr zu wünschen übrig. Insbesondere in Anbetracht dessen, daß das Sprungschiff des Hauses Hiritsu, Tao-te, die >Weg der Macht<, kürzlich eingetroffen war. Dessen moderne Kommandozentrale war nur einen kurzen Shuttleflug entfernt.
    Aris Sung wußte

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