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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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einst Dainmar Liao, dreiundzwanzigster Kanzler der Konföderation Capeila, dem Kriegerhaus Hiritsu zu seiner Gründung die Katana Mondsichel geschenkt. Das war vor beinahe zweihundert Jahren. Nur der jeweils amtierende Haus-Meister durfte das Artefakt berühren. Eineinhalb Jahre lang, seitdem das Haus Hiritsu es ablehnte, ihn aufzunehmen, plante Aris, das Schwert zu stehlen. Es war nicht leicht, so lange auf eine günstige Gelegenheit zu warten. Wäre er zu früh gefaßt worden, hätte irgendein Hiritsu-Krieger ihn wahrscheinlich auf der Stelle niedergestreckt. Aber einem erfolgreichen Diebstahl des Schwertes mußte sich der Haus-Meister sofort widmen.
Lanzenführer Non hatte jetzt eine Antwort: »Wir haben die äußere Anlage abgesucht, aber der Dieb muß Mondsichel irgendwo anders in der Festung versteckt haben. Oder möglicherweise außerhalb, und er kam nur zurück, um noch mehr zu stehlen.«
Zeit, in das Gespräch einzugreifen, entschied Aris. Wenn die Haus-Meisterin nun ein Urteil fällte, wäre es vielleicht zu spät...
Mit ruhiger Stimme sagte er: »Und wie oft bin ich wohl durch die Sicherheitseinrichtungen der Hiritsu spaziert, Ty?«
Aris hatte während der achtzehn Monate, in denen er seine Pläne schmiedete, einiges über das Haus Hiritsu herausgefunden, darunter auch, daß hier Höflichkeit und Etikette groß geschrieben wurden. Wie er vermutet hatte, versetzte der vertrauliche Gebrauch seines Namens den Lanzenführer in Wut. In einer fließenden Bewegung legte der Krieger seine Klinge flach auf Aris' Schulter und schob den Stahl weiter nach vorne, bis die Schneide schließlich unter dem Kinn lag. »Niemand hat dir erlaubt zu sprechen, du Hund.«
»Es ist eine berechtigte Frage, Lanzenführer.« War da der Anflug eines Lächelns im rechten Mundwinkel der Haus-Meisterin zu sehen? Aris war sich nicht sicher, aber er fühlte wieder Boden unter den Füßen.
Der Lanzenführer nahm dies als Herausforderung. »Wir werden sie finden, Haus-Meisterin York.«
»Niemals!« stieß Aris hervor.
Die Klinge schnitt ihm unterhalb des Kiefers jetzt ins Fleisch. Das war zwar schmerzhaft, mehr aber auch nicht. Aris war sich sicher, daß sein Wächter diszipliniert genug war, ihn nicht zu töten, bevor es die HausMeisterin befahl. Das war die Sachlage.
Der Wille des Haus-Meisters ist der Wille des Hauses.
Wenn es ein ehernes Gesetz in den Kriegerhäusern der
Konföderation Capella gab, dann dieses. Aris sehnte
sich danach, zu dieser Gemeinschaft zu gehören, in der
es nur um Ehre, Blutsbande und den Dienst am Kanzler und am Reich ging. Doch in diesem Moment hing
sein Schicksal zunächst von seiner Kühnheit ab. »Sie
werden Mondsichel ohne meine Hilfe nicht finden«,
sagte er ruhig.
Die ursprüngliche Belustigung wich aus dem Gesicht der Haus-Meisterin. »Halten Sie wirklich so
wenig von uns?« fragte sie.
Vorsichtig, warnte Aris sich selbst. Er schluckte die
Antwort, die ihm in den Sinn kam, herunter. Mit Prahlerei kam er hier nicht weiter. »Ich habe eine so hohe
Meinung von dem Haus Hiritsu«, sagte er schließlich,
»daß ich mich achtzehn Monate auf diese Nacht vorbereitete. Ich habe nichts dem Zufall überlassen.« Die Augen der Haus-Meisterin verengten sich zu
Schlitzen, als sie in Aris' Gesicht zu lesen versuchte.
»Sie sind gewillt, darauf ihr Leben zu verwetten?« »Setzen Sie eine Position im Haus Hiritsu dagegen?« Aris spürte im selben Augenblick, in dem ihm diese
Worte über die Lippen kamen, daß er einen Fehler gemacht hatte. Über seiner linken Schulter hörte er eine
weibliche Stimme flüstern: »Unverschämter Hurensohn.« Auch von hinten wurde Aris' Niedertracht mit
Flüchen und Verwünschungen bedacht. Das berührte
ihn aber nicht. Was ihn aber traf, war die Art, in der
Haus-Meisterin Virginia York die Augen in Gedanken
nach oben drehte und voller Vorfreude ihre Finger
rieb. Wenn das Leben auf der Straße Aris irgend etwas
gelehrt hat - abgesehen davon, daß das kein Dasein für
ihn war -, dann war es die Körpersprache der Mensehen. Er hatte ihr sein Motiv verraten, und jetzt versuchte sie, sich in seine Lage zu versetzen. Im Geiste
spielte sie alle Möglichkeiten genüßlich durch. Als ihr Blick forschend durch den Raum glitt, wußte
Aris, daß sie bald finden würde, wonach sie suchte.
»Sie werden das Schwert nicht entdecken, wenn Sie
hier auf Ihrem Arsch sitzen bleiben«, sagte er, die
Stimme voller gut gespielter Verachtung, die eigene
Angst sorgsam verborgen.
Die Klinge verschwand unter seinem

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